Sehr geehrte Damen und Herren,

was kennzeichnet eine Demokratie? Dass die Mehrheit entscheidet, was geschehen soll. Stimmt! Doch zum Wesen der Demokratie gehört noch viel mehr: u.a.
Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit, Meinungs- und Pressefreiheit. Auf diesen Säulen ruht der Rechtsstaat. Wird auch nur eine – oder werden gar mehrere – herausgebrochen, dann geht es der Demokratie an den Lebensnerv.
Genau dies scheint aber derzeit der Trend in manchen Ländern zu sein, dass Herrschende – durch gewonnene Wahlen – sich legitimiert sehen, den Rechtsstaat nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Im Klartext: ihn zu zerstören.

Die Frühjahrstagung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing stand unter dem Thema: „Krise der Parteiendemokratie? Krise der Volksparteien?“ Sie kam – noch vor dem Wahlausgang im Saarland – zu dem Ergebnis, dass die Volksparteien keine Auslaufmodelle sind. (Bericht) Demokratie lebt von Beteiligung – nicht nur bei Wahlen, aber auch und gerade bei diesen Gelegenheiten. „Wahlrecht ist Wahlpflicht“ – dieser Satz meines Sozialkundelehrers hat sich mir eingeprägt. Wer das Privileg, wählen zu dürfen, nicht schätzt, muss sich nicht wundern, wenn andere Kräfte es strategisch nutzen – und am Ende die Demokratie aushöhlen.

In Deutschland dürfen wir uns glücklich schätzen, eine gut funktionierende Zivil- und Bürgergesellschaft zu haben. In ihr engagieren sich Menschen z. B. in Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereinen und Bürgerinitiativen. Die Demokratie lebt davon, dass sich ihre Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Weise engagieren. Zu diesem Engagement wollen auch wir mit unserer Tagungsarbeit ermutigen – und befähigen.

Kommen Sie in die Evangelische Akademie Tutzing. Wir freuen uns auf die Begegnung und den Gedankenaustausch!

Herzlich grüßt Sie – im Namen des gesamten Teams der Evangelischen Akademie Tutzing
Ihr

Udo Hahn
Akademiedirektor

Gastkolumne

Flüchtlinge brauchen Arbeit

Die entscheidende Frage, auf die wir in unserem Land eine Antwort finden müssen, lautet: Wie gelingt die Integration von Flüchtlingen ins alltägliche Leben? Sie brauchen einen Job, meinen Barbara John und Professor Philip Martin.

Aus der Akademie

Wege am Ufer

Die Personen der biblischen Karwoche sind Ufermenschen. Allen voran Petrus. Sie kommen an einen Übergang. Was endet? Was beginnt? Uferwege sind spannend. Gerade in der Evangelischen Akademie Tutzing.

Aus der Akademie

Konzerte aus der Kammermusikwerkstatt

Junge Instrumentalisten erarbeiten mit Dozenten aus dem Symphonieorchester des BR Werke der Kammermusik und führen sie zum Abschluss öffentlich auf. Lauschende Gäste dazu und zum Konzert der Dozenten sind herzlich willkommen.

Aus der Akademie

Zu Erde – zu Asche – zu Staub

Die Urne auf dem Kaminsims, die digitale App-Erinnerung oder die Seebestattung? Zunehmend machen sich die Menschen schon zu Lebzeiten Gedanken darüber, wie und wo sie als Leichnam enden und in welcher Weise sie später erinnert werden wollen.

Aus der Akademie

Gute Arbeit ohne Wachstum

Muss die Wirtschaft immerzu wachsen? Vielen Menschen sind Gesundheit, soziale Beziehungen und eine intakte Umwelt wichtiger. Aber führt Nullwachstum nicht zu Arbeitslosigkeit? Wie könnte gute Arbeit aussehen, die die Menschen erfüllt?
…

Aus der Akademie

Nahostpolitik im Spannungsdreieck

50 Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg ist die Stimmung pessimistisch.
Die Aussichten auf einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern scheinen in weite Ferne gerückt.
Doch israelisch-palästinensische Friedensgruppen zeigen, dass Versöhnung möglich ist:

Aus der Akademie

Neue Kuratoriumsmitglieder

Der Landeskirchenrat der Evang.-Luth.
Kirche in Bayern hat jetzt fünf neue Mitglieder in das Kuratorium der Akademie berufen.
Das Kuratorium, dem bis zu fünfzehn Mitglieder angehören können, berät die Akademie in allen wichtigen Angelegenheiten.

30 Jahre Freundeskreis Ingolstadt

Der Freundeskreis Ingolstadt blickt auf dreißig Jahre Bestehen und aktive Arbeit im Sinne der Evangelischen Akademie Tutzing als ihr Multiplikator zurück. Ein Rückblick auf das Erlebte und Geleistete von Dr. Brigitte und Prof. Dr. Hans-Joachim König.