“Vielen jungen Afrikanern wird es schlechter gehen als ihren Eltern”

Im Interview mit Akademiedirektor Udo Hahn blickt Dr. Renier Koegelenberg aus dem südafrikanischen Stellenbosch auf ein knappes Jahr der Pandemie in seinem Heimatland und -kontinent. Der Geschäftsführende Direktor der Ecumenical Foundation of Southern Africa (EFSA) beschreibt darin unter anderem, dass Corona den Lebensstandard in weiten Teilen Afrikas um mindestens ein Jahrzehnt zurückgeworfen habe. Doch auch für die Demokratie und die Gesellschaft fürchtet er gravierende Folgen.

Udo Hahn: Dr. Koegelenberg, Anfang April und Mitte Juni letzten Jahres haben wir ausführlich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Südafrika gesprochen. Jetzt wollen wir auf die aktuelle Entwicklung schauen und welche Perspektiven sich für 2021 ergeben könnten. Wie schon in den beiden vorherigen Interviews zu Beginn die Frage: Wie geht es Ihnen persönlich?

Dr. Renier Koegelenberg: Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir als Familie bislang von Covid-19 verschont geblieben sind und im Homeoffice arbeiten können. Verwandte waren allerdings teils schwer erkrankt. Und einige Freunde, darunter ein Arzt, sind an Covid-19 gestorben.

CORONA: ZWEITE INFEKTIONSWELLE SCHWERER

Südafrika steht im Blick auf aktive Corona-Infizierte auf dem gesamten afrikanischen Kontinent inzwischen an erster Stelle. Der Höchststand war 2020 im Juli erreicht, flaute dann ab – und stieg bis zum 9. Januar 2021 kontinuierlich an. Dabei ist jetzt Sommer in Südafrika. Aktuell sinken die Infektionszahlen etwas. Wie ist die Stärke dieser zweiten Welle zu erklären?

Dr. Zweli Mkhize, südafrikanischer Gesundheitsminister, gab am 9. Dezember 2020 bekannt, dass Südafrika von einer zweiten Infektionswelle betroffen ist, die zuerst am Ostkap und am Westkap auftrat, sich jedoch auf weitere Provinzen ausgeweitet hat. In mehreren Regionen gab es einen starken Anstieg der täglichen Neuinfektionen. Die Zahl der Patienten, die eine High-Flow-Sauerstofftherapie benötigen, wächst – sowohl in öffentlichen als auch in privaten Krankenhäusern.[1]

501.V2 – eine mutierte Variante des Corona-Virus SARS-CoV-2 – wurde von Genomwissenschaftlern der Innovations- und Sequenzierungsplattform Kwazulu-Natal (KRISP) identifiziert. Sie stellten fest, dass eine bestimmte Variante die Ergebnisse der in den letzten zwei Monaten gesammelten Proben zunehmend dominiert hat. Auffallend ist, dass sich mehr jüngere Menschen als zuvor infizierten.[2]

Der Gesundheitsminister betonte, dass in der zweiten Welle die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen den höchsten Anteil unter den Neuinfizierten darstellt. Auslöser sind oft Feiern, auf denen Alkohol konsumiert wurde und sich die Menschen nicht an die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen gehalten haben. Er warnte: “Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, kommt es zu einer Überforderung unseres Gesundheitssystems.”

Mit welchen Maßnahmen hat die Regierung Südafrikas auf diese Entwicklung reagiert?

Am 14. Dezember kündigte Präsident Ramaphosa strengere Lockdown-Maßnahmen für die verschiedenen Hotspots mit den höchsten Infektionszahlen an. Sie sollten am 18. Dezember, kurz vor Beginn der traditionellen Weihnachtsferien, in Kraft treten und bis zum 3. Januar dauern, dem Ende der Ferienzeit. Eine der Maßnahmen war zum Beispiel die Sperrung der Strände. Damit wollte man um den Jahreswechsel herum Menschenansammlungen an Orten verhindern, die zu dieser Zeit gerne aufgesucht werden.

Wie schon die früheren Entscheidungen des National Coronavirus Demand Council, so wurden auch die neuen Maßnahmen heftig kritisiert. Es erscheint nicht schlüssig, die Strände in der gering besiedelten Ostkap-Provinz entlang der auch unter Touristen beliebten Gardenroute zu schließen, sie in Durban und Kapstadt aber offen zu halten, wo viele Menschen leben.

Am 28. Dezember wurde der Lockdown über den 3. Januar hinaus bis zum 15. Januar verlängert. Aktuell gilt Alarmstufe 3 in dem fünfstufigen Warnsystem. Versammlungen – innen wie außen – sind verboten. Ausnahmen gibt es beispielsweise bei Beerdigungen. Von 21.00 bis 6.00 Uhr gilt eine landesweite Ausgangssperre. Für den Lebensbedarf nicht notwendige Geschäfte, wie Bars und Restaurants, müssen um 20.00 Uhr schließen. Nachtclubs dürfen gar nicht öffnen. Das Tragen von Masken an öffentlichen Orten ist obligatorisch. Die Nichtbeachtung wird mit einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe von höchstens sechs Monaten geahndet. Der Verkauf, Vertrieb und Transport von Alkohol ist erneut verboten worden, um den Druck auf die Notaufnahmen in den Krankenhäusern zu verringern.

Das Medical Research Council (MRC) berichtete, dass die Zahl der Toten in Südafrika zwischen Mai und Dezember 2020 mit etwa 72.000 Verstorbenen deutlich über dem Durchschnitt lag. Dies deutet darauf hin, dass die tatsächlichen Auswirkungen auf die Todesfälle möglicherweise viel höher sind als die bisher offiziell gezählten 37.000 – bei täglichen Neuinfektionen von 15.000 im Wochendurchschnitt. Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 179 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Dunkelziffer der Corona-Infizierten dürfte aber auch in Südafrika deutlich größer sein.

Diese Entwicklung ist wohl der Grund, weshalb Präsident Ramaphosa am 11. Januar den Lockdown mit Stufe 3 erneut verlängert hat – jetzt bis zum 15. Februar. Von der zweiten Infektionswelle ist die Provinz Gauteng besonders stark betroffen. Der allgemeine Reiseverkehr in die Nachbarländer ist geschlossen, der Güterverkehr darf aber fortgesetzt werden.

MASSNAHMEN DER REGIERUNG

Die Regierung Südafrikas hat – wie Sie schon ausführten – wieder zu Lockdown-Maßnahmen gegriffen, die u.a. die Schließung der öffentlichen Strände vorsehen sowie den Alkoholverkauf erneut beschränken. Wie bewerten Sie denn insgesamt den bisherigen Kampf Südafrikas gegen die Corona-Pandemie?

Ihre Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich sehe die Situation Südafrikas vergleichbar mit der in anderen Ländern. Es gibt zahlreiche Bemühungen auf den unterschiedlichen Ebenen, die medizinische Expertise und die Entscheidungen der Politik, Maßnahmen der Verwaltung bis hin zur Erweiterung des Katastrophenschutzgesetzes. Was genau welche Wirkung erzielt – im Positiven wie im Negativen – bleibt unklar.

Auch in Südafrika folgt die Regierung nicht immer den Empfehlungen der Experten. So wurde Professorin Glenda Gray, die erste Frau als Präsidentin und CEO des South African Medical Research Council (SAMRC), von hochrangigen Gesundheitsbürokraten scharf kritisiert, weil sie behauptete, dass die wachsende Unterernährung bei Kindern die Kindergesundheit gefährdet.

Das Verhältnis von medizinischer Erkenntnis und den tatsächlichen politischen Entscheidungen wird auch in Südafrika breit diskutiert. Es gibt Stimmen, die kritisieren, dass die im vergangenen Jahr getroffenen Maßnahmen – Südafrika hatte den weltweit härtesten Lockdown verhängt – langfristig mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen im weiteren Verlauf mehr Todesfälle verursachen als das Virus selbst.

Inzwischen gab und gibt es auch mehrere Klagen gegen einzelne Bestimmungen des Lockdowns, etwa seitens der Tabak-Wirtschaft. So wurde das Verbot, Tabakerzeugnisse zu verkaufen, für verfassungswidrig erklärt. Die Regierung hat jedoch bekanntgegeben, dass sie in Berufung gehen will.

WANN GIBT ES EINEN IMPFSTOFF?

Mitte November hat Staatspräsident Cyrill Ramaphosa angekündigt, dass auch in Südafrika ein Impfstoff gegen Covid-19 produziert werde. Ein entsprechendes Abkommen zwischen der Regierung und einem Pharmakonzern sei unterzeichnet worden. Wie bewerten Sie diese Nachricht?

Ein erster Bericht der Nachrichtenagentur der südafrikanischen Regierung[3], wonach ein lebensrettender Impfstoff in Südafrika hergestellt wird, war nicht korrekt: Es stellte sich heraus, dass ein lokales Unternehmen, Aspen Pharmacare, in einer vorläufigen Vereinbarung mit dem multinationalen Unternehmen Johnson & Johnson Impfstoffe in einer Einrichtung in Port Elizabeth nur verpacken darf.

Prof. Alex van der Heever und Kollegen haben gerade die finanziellen Auswirkungen einer Impfstrategie für Südafrika untersucht, die das Ziel hat, Herdenimmunität zu erreichen. Ihre Expertise berücksichtigt die vom Gesundheitsministerium festgelegten Einführungsphasen und die öffentlich verfügbaren Impfstoffpreise.[4] Ihre wichtigste Erkenntnis ist, dass “ein solches Programm erschwinglich und umsetzbar ist”.[5]

In diesem Bericht wird Folgendes hervorgehoben:

  • Die wirtschaftlichen Kosten von Covid-19 für Südafrika sind erheblich. Wir haben 2020 ungefähr 8,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verloren. Das entspricht 389 Milliarden Rand. Es ist das Ergebnis des Lockdowns der Stufen 5 und 4 seit März 2020. Der Rest ist auf die geringere Nachfrage nach bestimmten Dienstleistungen zurückzuführen nach dem Ende der schweren Beschränkungen. Dazu gehören unter anderem Restaurants, Hotels, Fitnessstudios und Arztpraxen.
  • Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssen ungefähr 70 Prozent der Bevölkerung eine Immunität gegen eine SARS-CoV-2-Infektion entwickeln oder ihre Viruslast verringern. Je länger es dauert, dies zu erreichen, desto öfter wird ein Land der Gefahr weiterer wirtschaftlicher und sozialer Schäden ausgesetzt sein.
  • Südafrika hat den Vorteil von zwei großen Gesundheitssystemen, einem öffentlichen steuerfinanzierten und einem privaten beitragsfinanzierten. Beide Systeme ermöglichen einen umfassenden Schutz, wenn sie voll ausgeschöpft werden.

Es muss das Ziel aller Bemühungen um Koordination und Kooperation sein, dass es ausreichend Impfstoff gibt. In diesem Zusammenhang kündigte Discovery Health an, dass die Impfung gegen Covid-19 zum Leistungsumfang der Krankenversicherung gehören wird und zusätzliche Einzelimpfungen subventioniert werden. Abgesehen von der Impfung der eigenen sieben Millionen Mitglieder werden sie auch die Kosten für weitere sieben Millionen Impfungen übernehmen.

Es gibt inzwischen mehrere zugelassene Impfstoffe gegen Covid-19 und in einigen Ländern wurde bereits mit den Impfungen begonnen. Im Blick auf Afrika insgesamt heißt es, es könne bis Ende 2021 oder gar bis ins Jahr 2022 dauern. Was erwarten Sie – speziell im Blick auf Südafrika?

Nach einem anfänglichen langsamen Start und dem Druck der Zivilgesellschaft und medizinischer Experten[6] teilte Gesundheitsminister Dr. Mkhize am 7. Januar 2021 dem Gesundheitsausschuss des Parlaments die Umsetzung eines umfassenden und ehrgeizigen Impfplans für Südafrika mit. Er betonte: “Die einzige Schutzmaßnahme [gegen Covid-19] wird aus dem Impfprogramm kommen. Mindestens 67 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung müssen einen Covid-19-Impfstoff erhalten, um zu gewährleisten, dass der Übertragungszyklus gebrochen wird”.[7]

Dies sieht ein Plan vor, dass innerhalb von zwölf Monaten vierzig Millionen Menschen geimpft werden sollen. Die erste Million Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs vom Serum Institute of India werden vor Ende Januar eintreffen. Weitere 500.000 Dosen werden im Februar verfügbar sein.

Die Antwort des Ministers auf die Kritik, dass Details nicht früher veröffentlicht wurden, lautete, “die Feinabstimmung und Ausrichtung aller Regulierungsprozesse, um sicherzustellen, dass keine unnötigen Verzögerungen oder regulatorischen Hindernisse auftreten”, habe die die Ankündigung erschwert.

Vorrang erhalten sollen bei der Impfung die 1,25 Millionen medizinischen Pflegekräfte. Da der AstraZeneca-Impfstoff zweimal verabreicht werden muss, reicht die Lieferung nicht einmal für die Pflegekräfte. In einer zweiten Phase sollen dann alle Menschen über 60 Jahre geimpft werden, in Phase 3 dann Erwachsene über 18 Jahre.

Wie kommt Südafrika an ausreichend Impfdosen?

Das bleibt die Schlüsselfrage. Um Herdenimmunität zu erreichen, braucht es – wie gesagt – Stoff für zwei Drittel der Bevölkerung. Das wären knapp vierzig Millionen Menschen. Unser Land konkurriert aber beim Zugang zu Covid-19-Impfstoffen mit viel reicheren Ländern, die nicht nur einen höheren Preis zahlen können, sondern auch bereits Verträge mit Pharmaunternehmen abgeschlossen haben, um zuerst Impfstoffe zu erhalten.

Ein kleiner Teil – etwa zehn Prozent – wird voraussichtlich von der internationalen COVAX-Impfstoffplattform kommen.[8]  COVAX ist die Abkürzung für Covid-19 Vaccines Global Access, eine Organisation, die einen weltweit gleichmäßigen und gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten will. Gegründet wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Europäischen Kommission und Frankreich als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie. Ihr Ziel ist es, Regierungen, globale Gesundheitsorganisationen, Hersteller, Wissenschaftler, den privaten Sektor und die Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um einen gerechten Zugang zu Covid-19-Diagnostika, -Behandlungen und -Impfstoffen zu ermöglichen. Davon profitiert Südafrika[9] und Afrika insgesamt.

Südafrika hat bis jetzt mehr als 1,3 Millionen Infektionen verzeichnet – bei über 37.000 Todesfällen. Der befürchtete Kollaps des Gesundheitssystems ist jedoch ausgeblieben. Ist es doch stabiler als angenommen?

Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen den privaten Gesundheitsnetzwerken, den betrieblichen Gesundheitsnetzwerken und den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen kommt Südafrika mit der aktuellen Lage gerade noch zurecht. Positiv wirken sich auch die Erfahrungen aus der Behandlung von schwerkranken Covid-Patienten aus – etwa dazu, welche Maßnahmen wirkungsvoller sind als andere.

PANDEMIE BRINGT GESUNDHEITSSYSTEM AN GRENZEN

Tuberkulose ist eine der häufigsten Todesursachen in Südafrika. Und es ist das Land mit den meisten HIV/AIDS-Fällen weltweit. Jetzt kommt noch Covid-19 dazu. Was ist nötig, um die Lage dauerhaft zu verbessern?

Die Corona-Pandemie sorgt vielfach dafür, dass die Screening-, Test- und Behandlungsprogramme für Tuberkulose (TB) und HIV unterbrochen bzw. abgebrochen werden. Das wirkt sich schon jetzt negativ auf die Behandlung von TB und HIV aus. Und es wird dauerhaft Konsequenzen haben, die das öffentliche Gesundheitssystem zusätzlich unter Druck setzen.

Langfristig müssen Südafrika und Afrika insgesamt mehr Synergien aus den bestehenden Aktivitäten hervorbringen. Dabei geht es nicht nur um Kombination der Stärke des privaten Gesundheitssektors mit dem öffentlichen Sektor, sondern auch um eine intensivere Zusammenarbeit mit den religiösen und zivilgesellschaftlichen Netzwerken, die in diesem Bereich eine Vielzahl von Projekten durchführen. Es stehen einfach nicht genügend Ressourcen zur Verfügung, dass wir uns Doppelarbeit und ineffiziente Dienste leisten könnten.

Die wichtigste Aufgabe besteht darin, eine Lösung für Südafrika zu finden, die hauptsächlich durch eigene Ressourcen finanziert wird und auch nachhaltig wirkt. Dabei bleibt es die zentrale Herausforderung, auf lokaler Ebene eine formelle Zusammenarbeit zwischen den Angeboten religiöser Netzwerke und den öffentlichen Gesundheits- und Sozialdiensten sicherzustellen. Es gibt einfach nicht genug formelle, koordinierte Zusammenarbeit. Internationale Fonds können den finanziellen Druck auf die Gesundheitssysteme etwas verringern, aber die Zuschussfinanzierung behebt nicht immer die grundlegenden Schwächen der lokalen Gesundheitsdienste.

Weltweit gibt es Menschen, die die Existenz des Corona-Virus bestreiten und Verschwörungsphantasien verbreiten. Thabo Mbeki, einst Präsident Südafrikas, leugnete AIDS. Mit furchtbaren Folgen. Wirkt sich das auch heute noch aus?

In der komplexen Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, Wissenschaft und traditionellen Kulturen gibt es mehrere Herausforderungen. Es gibt weltweit Stimmen – von medizinischen Experten bis zu Aktivisten der Zivilgesellschaft –, die besorgt sind über die enorme finanzielle und politische Macht der Pharmaindustrie, die oft eng mit globalen IT- und Mediennetzwerken verbunden ist: zum Beispiel die Dominanz von Google, Facebook und anderen.

Darüber hinaus gibt es Befürchtungen, dass viele Gesundheitsprogramme, die in Entwicklungsländern eingeführt werden, wie auch einige Medikamente und Impfstoffe, die in Afrika zum Einsatz kommen, nicht den gleichen Standard und die gleiche Qualität aufweisen, die für Länder der Ersten Welt gelten.[10]

Dies hat in einigen Fällen, insbesondere dort, wo pfingstkirchliche Traditionen verbreitet sind, die Befürchtung geschürt, dass mächtige Unternehmen und Einzelpersonen die Entwicklung von Infektionskrankheiten manipulieren. Und von der Bereitstellung zu ihrer Beseitigung finanziell profitieren könnten, wenn es zum Beispiel um die Registrierung von Patenten geht. Die Berichterstattung weltweit führt dazu, dass die oft diffusen Ängste wachsen.

Die eigentliche Herausforderung besteht darin, in einer Flut elektronisch verfügbarer Informationen Fakten und Fiktionen zu unterscheiden: Was sind Verschwörungsphantasien und Fake News? Was ist unbegründet und auch unbewiesen? Und was sind berechtigte Bedenken, die selbst von hoch angesehenen medizinischen Experten geteilt werden?

Mit den Worten von Sean Muller: “Während anti-wissenschaftliche Ansätze schädlich sind, gilt dies auch für naives Vertrauen in wissenschaftliche Beweise und übermäßig zuversichtliche Wissenschaftler.”[11]

Und es wird noch komplexer, wenn ich an die Betrachtung dieser Fragen aus der Perspektive verschiedener religiöser Traditionen und Konfessionen denke. Nehmen wir die Kontroverse um das Gebet des Obersten Richters Mogoeng Mogoeng[12], in dem es auch um Impfstoffe ging. Seine Äußerungen haben heftige Kritik auf Seiten von Medizin-Experten hervorgerufen. Die Präsidentin des South African Medical Research Council, Dr. Glenda Gray, erklärte, er solle seine religiösen Überzeugungen für sich behalten, wenn er den Staat vertritt. “Wir leben in einer säkularen Gesellschaft und haben eine säkulare Regierung. Staat und Kirche sind getrennt. Sie müssen Ihre religiösen Meinungen für sich behalten, wenn Sie den Staat vertreten. Außerdem sollten Sie sich nicht in Verschwörungstheorien verwickeln lassen.”[13]

Wie steht es denn um die Impfbereitschaft in der Bevölkerung Südafrikas?

Wir erleben aktuell eine große Verunsicherung im Blick auf den Covid-19-Impfstoff. Laut einer 15-Nationen-Umfrage von Ipsos und dem Weltwirtschaftsforum im Dezember 2020 erklärten sich nur 53 Prozent der Menschen bereit, sich impfen zu lassen.[14] Für Prof. Shabir Madhi von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, ist es überraschend, dass Südafrikaner die geringste Bereitschaft zeigen. Sie sei früher spürbar positiver gewesen.

Es wäre die Aufgabe der Regierung, durch eine Informationskampagne Vertrauen aufzubauen, um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen[15], nicht nur vor dem Hintergrund der religiösen Überzeugungen, sondern auch aufgrund der kulturellen Gegebenheiten.[16]

Hierzu ein Beispiel: Oscar Mabuyane, Premierminister der Provinz Ostkap, kritisierte die Wiederbestattung von Familienmitgliedern, die an den Folgen von Covid-19 gestorben waren. Einige Familien glauben nämlich, dass ihre Angehörigen ersticken, wenn sie in Kunststoff begraben sind. Sie haben das Gefühl, dass die Geister ihrer Lieben keine Ruhe finden können, da sie nicht mit Würde bestattet werden. Eine Familie sagte, dass sie von ihrem Verwandten verfolgt werde, der am 5. Juli starb und am 8. Juli begraben wurde. Die Familie beschloss, die Covid-19-Gesetze zu brechen. Sie öffneten das Grab noch einmal, entfernten die drei Plastiktüten, die um den Körper ihres Vaters gewickelt waren, und begruben ihn am 5. August wieder.

Die Impfbereitschaft wird nur dann wachsen, wenn es gelingt, die Bedenken auszuräumen, die sich auf der Basis kultureller und religiöser Überzeugungen gebildet haben.

SOZIALE UND WIRTSCHAFTLICHE HERAUSFORDERUNGEN

Südafrika befand sich schon vor Corona in einer Wirtschaftskrise. Die Pandemie hat die Wirtschaftskraft des Landes weiter geschwächt. Drei Millionen Menschen haben ihren Job verloren – viele davon auch ihr Zuhause. Aktuell leben 65 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Was unternimmt die Regierung gegen diese Entwicklung?

Die südafrikanische Regierung zahlt seit 2000 Sozialhilfe in Form von Kindergeld. Dabei handelt es sich um monatliche Zahlungen an etwa 12,5 Millionen Begünstigte. Die Folgen von Covid-19 haben die positiven Auswirkungen dieser Förderung zwischen 2000 und 2018 praktisch zerstört.[17]

Nach den ersten harten Lockdown-Maßnahmen im Jahr 2020 wurden spät zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für bedürftige Haushalte eingeführt, um die Auswirkungen des Verlusts von Arbeitsplätzen zu mildern. Obwohl es sich um eine vorübergehende Maßnahme handelt, hat sie positive Wirkung gezeigt: In der ersten Welle im Mai und im Juni gaben 22 Prozent der Befragten an, dass es Personen in ihrem Haushalt gebe, die an Hunger litten. In der zweiten Welle war diese Zahl auf 16 Prozent gesunken. 15 Prozent der Kinder waren in der ersten Welle betroffen, 11 Prozent in der zweiten. Die Zahl der Haushalte, denen das Geld für Lebensmittel ausgegangen war, ging ebenfalls zurück: von 47 Prozent im April auf 37 Prozent im Juni. Trotz dieser Verbesserungen ist es offensichtlich, dass sich Hunger und Ernährungsunsicherheit in südafrikanischen Haushalten weiterhin auf einem beunruhigend hohen Niveau bewegen. Dies ist auch auf die langsame Erholung der Wirtschaft zurückzuführen und darauf, dass die in der ersten Welle verlorenen Arbeitsplätze in der zweiten Welle nicht wieder zur Verfügung standen.[18]

Prof. Leila Patel, auf deren Untersuchungen ich mich hier stütze, fordert daher zu Recht, dass die Regierung angesichts der düsteren Beschäftigungsprognosen einen Teil der Unterstützung fortsetzen sollte, die sie zu Beginn des Lockdowns im März eingeführt hat. Weiter sollte die Regierung nicht nur über langfristige Interventionen nachdenken, sondern auch größere Anstrengungen unternehmen, um den Staat, die Zivilgesellschaft, den Privatsektor, philanthropische Organisationen, Gemeinde- und Glaubensgruppen zusammenzubringen, um sicherzustellen, dass weiterhin soziale Hilfsmaßnahmen wirksam werden.[19]

Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Staatsausgaben wurden von Finanzminister Tito Mboweni in seiner Rede zur mittelfristigen Haushaltspolitik 2020[20] am 28. Oktober hervorgehoben. Dabei zitierte er auch Präsident Ramaphosa, als er die gefährliche Höhe der Staatsverschuldung betonte:

“Wir können die derzeitige Verschuldung nicht aufrechterhalten, insbesondere weil steigende Kreditkosten Ressourcen aufbrauchen, die für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung verwendet werden sollten. Derzeit nimmt die Regierung Kredite in Höhe von 2,1 Milliarden Rand pro Tag auf. Wir müssen vorsichtig sein, um das Schicksal von Ländern wie Argentinien und Ecuador zu vermeiden, die in diesem Jahr in Zahlungsverzug geraten sind… Ein unkontrollierter Anstieg der Kreditkosten würde kleinen Unternehmen, gewöhnlichen Südafrikanern sowie den Armen am meisten schaden.”[21

Als Reaktion auf Mbowenis Ausführungen warnte Carol Paton, dass “ein allmählicher Misserfolg zum plötzlichen Tod führt”.[22] Laut Regierungsprognose für die nächsten fünf Jahre wird die Staatsverschuldung auf 82 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, was immer schwerer zu finanzieren sein wird. Einer der Hauptgründe – ich habe das schon im letzten Interview erwähnt –, waren die hohen Ausgaben für die Gehälter der Staatsbeamten. Jetzt schlägt die Regierung vor, die Erhöhung Besoldung von Beamten einzufrieren und die Ausgaben für diverse Programme neu zu priorisieren. Ich sehe darin ein klares Zeichen für die Anleger, dass die Regierung es ernst meint, die Ausgaben zu senken. Paton bezweifelt allerdings, dass die ANC-Führung mit ihren Bündnispartnern – den Gewerkschaften und der South African Communist Party – einer solchen Maßnahme zustimmen wird.

In einer gemeinsamen Veröffentlichung der Vereinten Nationen und der südafrikanischen Regierung[23] sagte Dr. Nkosazane Dlamini-Zuma im Vorwort: “Wir wurden in die Knie gezwungen – durch ein Virus… Es hat Risiken aufgedeckt, die wir seit Jahrzehnten ignorieren: unzureichende Gesundheitssysteme, Lücken im Sozialschutz, strukturelle Ungleichheiten”[24] “Das Virus kostet uns die Errungenschaften, die wir in den 26 Jahren seit Beginn der Demokratie gewonnen haben.”[25]

Experten äußern die Hoffnung, dass es 2021 zu einer wirtschaftlichen Erholung kommt.[26] Begründet wird sie u.a. mit dem Führungswechsel in den USA sowie mit der Erwartung, dass die Impfstoffe die Ausbreitung des Virus eindämmen.[27]

UNGLEICHHEIT UND SOZIALE UNRUHEN

Lassen Sie uns noch einmal die soziale Lage insgesamt in den Blick nehmen. Wie kann die Ungleichheit in Südafrika dauerhaft verringert werden?

Jüngste Berichte sowohl der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds als auch der südafrikanischen Regierung haben gezeigt, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erheblich sind: Unsere Wirtschaftsleistung ist 2020 um 7,8 Prozent gesunken.[28]

Die Folge: Die Pandemie hat den Lebensstandard in weiten Teilen Afrikas um mindestens ein Jahrzehnt zurückgeworfen.[29] Daraus folgt wiederum, dass es vielen jungen Afrikanern schlechter gehen wird als ihren Eltern.[30]

Mit Blick auf die Zukunft sieht die Weltbank für 2021 eine leichte Erholung des Wachstums der Region um 2,7 Prozent, wobei Südafrika voraussichtlich 3,3 Prozent erreichen wird. Es hieß, die Risiken gingen zurück, zugleich müssten aber bestimmte Maßnahmen in Kraft bleiben. In dieser aufs Ganze gesehen doch unklaren Lage haben Ökonomen ihre Erwartungen an das südafrikanische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr herabgesetzt.

Im Blick auf die Region warnte die Weltbank, dass bei einer Fortsetzung der Pandemie das Wachstum langfristig niedrig bleiben könnte, auch aufgrund der hohen Verschuldung, der geringen Investitionen, der Auswirkungen des Lockdowns auf die Schulbildung und die Gesundheit. Die Verschuldung der Region im Verhältnis zum BIP beträgt jetzt 70 Prozent. Positiv zu vermerken ist, dass die Agrarexporteure durch die steigenden Lebensmittelpreise einen Schub erhalten werden.

Die Schlussfolgerung eines prominenten Daily Maverick-Rechtsexperten klingt nicht gerade zuversichtlich: “Mit nicht mehr als 40 Prozent der Südafrikaner, die eine Festanstellung haben, und der Herausforderung korrupter und/oder ineffizienter und gleichgültiger Kommunalverwaltungen sind die Bedingungen für eine Hinwendung zum Populismus äußerst günstig.”[31]

Wie groß schätzen Sie vor diesem Hintergrund das Risiko sozialer Unruhen ein?

Der Nährboden für soziale Unruhen ist groß. Erst vor wenigen Tagen kam es in Kapstadt zu einem Zwischenfall. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um eine Warteschlange vor einem Büro der South African Social Security Agency (SASSA) aufzulösen, weil die Menschen nicht den coronabedingten Abstand eingehalten haben. Die SASSA wickelt im Auftrag des zuständigen Ministeriums die Vergabe von Sozialzuschüssen ab – für Arme, Kranke und Behinderte. Zum 31. Dezember waren bestimmte Zuschüsse gestrichen worden, die jetzt erneut beantragt werden mussten. Das Problem hätte man leicht durch eine automatische Verlängerung lösen können. Stattdessen entsteht eine Situation, in der Menschen fürchten müssen, dass ihr verfassungsmäßiges Recht auf Sozialhilfe plötzlich nicht anerkannt wird. Das ist entwürdigend.

Zu dem, was ich gerade beschrieben habe, kommen noch die Erfahrungen mit weit verbreiteter Korruption auf verschiedenen Regierungsebenen hinzu. Zu beobachten ist auch, dass mit der Entwicklung weiterer Bestimmungen rund um das Katastrophenschutzgesetz autokratische Tendenzen einiger ANC-Politiker gefördert werden. Ohnehin besteht der Eindruck, dass manche Politiker längst in ihrer eigenen Welt leben.

Angesichts rückläufiger Lebensmittelsicherheit und gleichzeitigem Anstieg des Hungers in der Welt[32] – laut UN-Bericht 2020 – ist die Situation in Subsahara-Afrika wirklich alarmierend. Hier leben mittlerweile 250 Millionen unterernährte Menschen. Seit 2015 ist die Zahl um 32 Millionen gestiegen. Dies wird nicht ohne Auswirkungen auf Südafrika bleiben.

Hunger und sich verschlechternde wirtschaftliche Bedingungen lösen stärkere Migrationsbewegungen aus und führen zu wachsender Fremdenfeindlichkeit. Mit diesen Problemen war Südafrika bereits in den letzten Jahren in steigendem Maße konfrontiert.

Mit Ungleichheit kann eine Gesellschaft nur zurechtkommen, wenn gleichzeitig alles unternommen wird, dass alle Teile der Bevölkerung von einem wirtschaftlichen Aufschwung profitieren. Unter Corona-Bedingungen ist dies kurzfristig äußerst schwierig.

LANDREFORM UND LEBENSMITTELSICHERHEIT

Südafrikas Landreform steckt seit dem Ende der Apartheid in einer Dauerkrise. Dabei ist unstrittig, dass sie den sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg Armer und Benachteiligter erheblich beschleunigen und die Armut wirksam bekämpfen könnte. Warum kommt diese Reform nicht voran?

Das Erbe der Apartheidgesetzgebung anzugehen – in Bezug auf Landbesitz und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Rassengesetze über viele Jahrzehnte hinweg –, wäre schon unter normalen Bedingungen eine sehr schwierige Aufgabe. Unter Corona-Bedingungen ist es noch viel komplizierter. Ohne eine wachsende Wirtschaft, ohne klare politische Positionen, etwa zur Sicherheit des Eigentums, ist das äußerst schwierig. Trotz der Möglichkeit, Landwirtschaft und Landbesitz zurückzugeben, steht die für Landwirtschaft, Landreform und Entwicklung im ländlichen Raum zuständige Ministerin Thoko Didiza vor einer fast unmöglichen Aufgabe.

Die Liste der Herausforderungen ist hier besonders lang. Es muss zum Beispiel der Zugang zu Bankdarlehen gewährleistet sein. Die Sicherheit des Eigentums, von der ich schon sprach, ist die Voraussetzung, um Kredite beantragen zu können. Wer Land bewirtschaften will, benötigt technische Unterstützung. Und es braucht Maßnahmen, um Eigentum zu fördern und nicht bloß Land pachten zu können.

Trotz der lobenswerten Initiative der Ministerin, jungen Menschen, insbesondere Frauen, Zugang zu Ackerland zu verschaffen, weisen viele Landwirtschaftsexperten darauf hin, dass das Programm unterfinanziert ist und die Hilfen mehr symbolischer Art sind. Niemand ist damit wirtschaftlich dauerhaft lebensfähig.

Wie es scheint, ist das Ministerium strukturell und personell nicht in der Lage, eine nachhaltige Landreform zu planen und dann auch umzusetzen. Nehmen Sie die Land Bank als Beispiel für diese Einschätzung. Dieses Staatsunternehmen, das Landwirte mit Krediten unterstützen soll und damit zur Lebensmittelsicherheit beiträgt, befindet sich selbst in einer Schieflage. Seine finanziellen Verluste sind bis zum 31. März 2020 um 211 Prozent auf 2,8 Milliarden Rand gestiegen. Allein der Verlust im vorigen Jahr betrug 902 Millionen Rand.[33]

Die Land Bank hat noch am 31. Dezember 2020, kurz vor Mitternacht, düstere Ergebnisse veröffentlicht. Die Finanzaufsicht zweifelt sogar die Überlebensfähigkeit des Unternehmens an, denn sie hat eine Schuldenlast von 45 Milliarden Rand. Die Zweifel wachsen, dass sie Kapitalzahlungen an ihre Kreditgeber nicht bedienen kann.

Die Probleme der Land Bank haben unterschiedliche Ursachen. Sie haben mit der Abwanderung von Führungskräften zu tun und mit der mangelnden Kontrolle durch das nationale Finanzministerium, das die Regierung als alleinigen Anteilseigner der Bank vertritt. Hinzu kommen die Herabstufungen der Kreditwürdigkeit durch Ratingagenturen und Dürrekatastrophen, die es Landwirten schwer machen, aufgrund der Einnahmeausfälle ihre Kredite zurückzuzahlen.

Es gibt im Zusammenhang des Themas noch weitere Probleme, die in vielen Berichten offen angesprochen und endlich behoben werden müssen. Ich fasse diese in zwei Punkten zusammen: Es gibt einen grundlegenden Mangel an Unterstützung und einen Mangel an Rechtssicherheit. Skrupellose Bürokraten in den Provinzbehörden nutzen manchmal ihre Befugnisse aus, um Gefälligkeiten zu erweisen – zum Beispiel Leasingverträge zu vergeben oder zurückzuziehen.

DIE ROLLE DER KIRCHEN

In der Zeit der Apartheid waren die Kirchen die Stimme der Unterdrückten. Welche Rolle haben die Kirchen heute inne?

Covid-19 hat aktuell auch massive Folgen für die Kirchen. Das betrifft die gesamte Palette ihrer Aktivitäten, die durch die Pandemie stark eingeschränkt sind, wie auch ihre Einnahmen. Wenn Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, dann wirkt sich das auf die Kirchen direkt aus.

Die Kirchenführer in Südafrika sind sich einig, dass Betrug und Korruption im öffentlichen und privaten Bereich – und innerhalb der Glaubensgemeinschaften selbst – ausgerottet werden müssen, um das Vertrauen in die Führung des Landes, unser politisches System und unsere Kultur wiederherzustellen. Dies erfordert ein langfristiges Engagement, die Bereitschaft, Führungsverantwortung aktiv zu übernehmen und finanzielle Ressourcen, die derzeit knapp sind.

Wie Südafrika politisch geführt wird, ist ein Dauerthema in den Medien. So wünscht sich der Journalist Max du Preez[34], dass die liberal-demokratische Democratic Alliance, die größte Oppositionspartei des Landes, für mehr Menschen eine alternative politische Heimat wird. Und der Wissenschaftler Prof. Raymond Suttner[35] – er gehörte dem ANC an und ist jetzt Mitglied der kommunistischen Partei – stellt die rhetorische Frage, ob der ANC tatsächlich kann, was er propagiert: führen. Suttner vertritt die Auffassung, dass der ANC sich von seiner Wählerschaft zunehmend entfremdet hat aufgrund der vielen Skandale. Bei aller Ignoranz der Partei gegenüber dem Leiden des größten Teils der Bevölkerung, ist es ein langer Weg aus dieser Krise.

Einer der wenigen Bereiche, die in der Lage sind, effektiv zu handeln, ist für mich der Wirtschaftssektor. Hier machen sich viele Menschen Gedanken, wohin sich unser Land entwickeln soll. Wie es gelingen kann, Wohlstand aufzubauen und das soziale Gefälle zu verringern. Südafrika muss sich aus den Fesseln von Gewalt und Korruption befreien. Meine Hoffnung ist, dass der religiöse Sektor sich hier starker einbringt, dass die Erfahrungen aus der Befreiungsgeschichte ihre Wirkung entfalten und Wirtschaft und Zivilgesellschaft ihre Kräfte bündeln.

KAMPF GEGEN KORRUPTION

Der massive Missbrauch staatlicher Macht – in Südafrika spricht man von “state capture” – führte zum Rücktritt von Jacob Zuma als Staatspräsident. Zu einem Prozess gegen ihn ist es aber noch nicht gekommen. Unlängst wurde Haftbefehl wegen Verdachts auf Korruption gegen den Generalsekretär des ANC, Ace Magashule, erlassen. Staatspräsident Ramaphosa ist auch mit dem Versprechen angetreten, die Korruption zu bekämpfen. Ist er erfolgreich?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Man muss wohl zwischen seinem Handeln als Präsident Südafrikas und seiner Position als Vorsitzender des ANC unterscheiden. Carol Paton hat dies zugespitzt so formuliert: “Cyril wird vielleicht mal böse, aber sein Staat und seine Partei werden bis ins Mark korrupt bleiben. Black Empowerment-Richtlinien bedeuten Ausschreibungsbetrug und Arbeitsplätze für Freunde auf allen Ebenen des Systems.”[36] Der ANC hat ihrer Meinung nach Korruption regelrecht institutionalisiert, dass es unmöglich sein wird, sie auszurotten – im Staat und im ANC. Und bei den Reformbemühungen wirke er hilflos.[37]

Die Regeln sind eigentlich klar und unmissverständlich. So muss das staatliche Beschaffungswesen laut Verfassung und Gesetz über die Verwaltung der öffentlichen Finanzen auf eine Weise erfolgen, die “fair, gerecht, transparent, wettbewerbsfähig und kostengünstig” ist. Dazu hat die ANC-Regierung allerdings ein sechstes Kriterium für Black Economic Empowerment hinzugefügt. Dies ist in das Vergaberecht integriert und von grundlegender Bedeutung für die Bewertung von Ausschreibungen.

Der Skandal um den Kauf von Schutzausrüstung, bei dem Aufträge in Höhe von zwei Milliarden Rand zur Bewältigung der Covid-19-Krise vergeben wurden, beinhaltete ausdrücklich Empowerment als Kriterium für die Vergabe von Ausschreibungen. Es überrascht aber nicht, dass Unternehmen, die gestern erst gegründet wurden oder keine Erfahrungen in diesem Bereich haben, plötzlich im Rennen um diese Aufträge waren. Und sogar trotz höherer Preise den Zuschlag erhalten haben. Dies war nur möglich, weil die Beschaffung von Material im Zusammenhang von Covid-19 von der üblichen Forderung nach wettbewerbsfähigen Preisen ausgenommen war.[38] Fälle wie dieser untergraben das Vertrauen der Menschen in den Staat.

Carol Paton hält die Korruption im ANC für systematisch. Dies fange schon damit an, wer als öffentlicher Vertreter eingesetzt wird. Je älter diese sind, desto mehr verdienen sie. Aber selbst einfache Gemeinderäte, deren Aufgaben als Teilzeitbeschäftigung gelten, erhalten ein Jahresgehalt von mehr als 600.000 Rand. Das entspricht aktuell etwa 32.000 Euro. Es gibt Jobs für Freunde auf allen Ebenen des Systems. Auch dies wird durch ANC-Komitees institutionalisiert, die entscheiden, wer wo im öffentlichen Dienst und in staatlichen Unternehmen arbeiten darf. Das hat Auswirkungen auf Ausschreibungen und die Vergabe von Regierungsaufträgen. Und davon profitiert wiederum der ANC, weil für diese Gefälligkeiten wiederum großzügige Spenden an die Partei fließen.

William Gumede[39], Professur an der School of Governance der Witatersrand-Universität in Johannesburg, bringt es auf den Punkt: Präsident Ramaposha sollte die Art und Weise, wie er sein Kabinett führt, dringend ändern. Gumede ist der Ansicht, dass vielen Kabinettsmitgliedern die Kompetenz fehlt, die vielen Herausforderungen anzupacken.

Das jüngste Versäumnis des National Executive Committees, seinen Generalsekretär Ace Magushule zu zwingen, von seiner Position zurückzutreten, bis die Betrugsvorwürfe gegen ihn vor Gericht geklärt wurden – wie dies frühere ANC-Entscheidungen verlangen –, wurde sogar vom “Integritätsausschuss” des ANC kritisiert[40].

Obwohl Präsident Ramaphosa für seinen Kampf gegen die Korruption gelobt wird, packt seine eigene Partei das Problem nicht an.

SÜDAFRIKANISCH-DEUTSCHE BEZIEHUNGEN

Mit Cyril Ramaphosa als Staatspräsident haben sich auch die deutsch-südafrikanischen Beziehungen wieder verbessert. Bundesaußenminister Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel waren am Kap. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere dieser Beziehungen?

Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Südafrika und Deutschland sind stark: Dies wurde durch den Besuch von Bundeskanzlerin Merkel in Südafrika im Februar 2020 deutlich. Auf Regierungsebene gibt es mehrere bilaterale Abkommen und gemeinsame Programme. Ihr Ziel ist es, auch die ökumenische und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zu unterstützen und zu stärken. Obwohl dies ein formeller Bestandteil der deutschen Außen-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik im Blick auf Afrika ist, setzt sich dies nicht immer durch.

Außerdem gibt es eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass die Unterstützung leider nicht immer dort ankommt, wofür sie gedacht war – dass Hilfsmittel zwischen unterschiedlichen Nichtregierungsorganisationen hin- und hergeschoben werden und schließlich in Regierungskanälen landen. Da stellt sich schnell die Frage, ob eine direkte finanzielle Unterstützung für gut konzipierte Programme von Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen nicht die bessere Investition wäre.

Auf ökumenischer Ebene gibt es mehrere Partnerschaftsvereinbarungen zwischen politischen Stiftungen und lokalen Partnern. So unterstützt etwa die Konrad Adenauer Stiftung die ökumenische Advocay-Arbeit. Dies ist sehr wichtig, um die Demokratie in Südafrika zu stärken.

Vor kurzem haben wir begonnen, mit einem Programm der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur Bekämpfung von Gewalt auf lokaler Ebene zu kooperieren. Dieses ist Teil des bilateralen Abkommens zwischen Deutschland und Südafrika. Es ist allerdings auf die Arbeit von Gemeinderäten beschränkt, ohne die Beziehungen zu religiösen und anderen Netzwerken in den Blick zu nehmen. Genau dies wäre aber dringend notwendig. Wir hoffen, dass dies noch berücksichtigt wird.

Wir sind dankbar für die Partnerschaft mit der Evangelischen Akademie Tutzing – im Rahmen der allgemeinen deutsch-südafrikanischen Beziehungen und insbesondere als fester Bestandteil des Partnerschaftsvertrags zwischen dem Freistaat Bayern und der Provinz Westkap. Hilfreich ist auch die “Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung” (PaRD), die das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung initiierte und die wir mit unseren Aktivitäten stärken wollen.

Aus einer Tagung mit der Evangelischen Akademie Tutzing ist eine gemeinsame Publikation entstanden, die jetzt in englischer Sprache vorliegt: “Religion und Staat: Entwicklungszusammenarbeit. Ein deutsch-südafrikanischer Dialog über historische und aktuelle Herausforderungen”[41]. Darin fordern der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba und der katholische Bischof Sithembele Sipuka die Deutsche Bundesregierung auf, die Arbeit der Glaubensgemeinschaften direkt zu unterstützen. Ich hoffe sehr, dass dies künftig geschieht – im Rahmen internationaler multilateraler Vereinbarungen, aber auch auf der bilateralen Ebene zwischen Deutschland und Südafrika.

Die Rolle Deutschlands in Europa und die Rolle Südafrikas in Afrika bieten gute Voraussetzungen für eine engere Zusammenarbeit mit darüber hinausreichenden Vorteilen. Die engen Beziehungen auf kirchlicher und auf zivilgesellschaftlicher Ebene sollten dabei ein wesentlicher Bestandteil dieser Zusammenarbeit sein.

ZIVILGESELLSCHAFT UND RELIGIÖSER SEKTOR

Die Zivilgesellschaft gilt in Südafrika als Geburtshelferin der Demokratie. Wie stark ist die Zivilgesellschaft heute?

Der Übergang zur Demokratie in Südafrika ist nur gelungen, weil viele führende Vertreter der Zivilgesellschaft – wie etwa Pfarrer Frank Chikane – damals Regierungsämter übernommen haben. Heute geht es darum, die Rolle der Zivilgesellschaft insgesamt wie auch der Kirchen neu zu definieren. Die Herausforderungen, vor denen Südafrika steht, sind gewaltig. Wir haben sie in diesem Gespräch ausführlich erörtert. Ohne eine funktionierende Zivilgesellschaft werden wir die Probleme unseres Landes nicht lösen können. Leider schwächt Covid-19 aktuell die Möglichkeiten der Zivilgesellschaft.

Meinungsbildung geschieht auch in Südafrika zunehmend durch die digitale Kommunikation. Der technische Fortschritt steht aber nicht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung. Ich mache mir Sorgen, wie wir eine gerechte Teilhabe gewährleisten können. Finanzielle Gründe sollten niemanden ausschließen. Wie wir für Bildungsgerechtigkeit sorgen können, bleibt eine, vielleicht die größte Herausforderung Südafrikas. Hier haben die Kirchen durch ihre lokale Präsenz immer noch einen einzigartigen Vorteil, die Menschen an jedem Ort zu erreichen, bis ins kleinste Dorf. Deshalb wird es ohne die Zusammenarbeit mit den Kirchen keine Lösung der bestehenden Probleme geben – weder im Bildungsbereich noch im Gesundheitswesen.

Mit welchen Erwartungen schauen Sie auf das Jahr 2021?     

Persönlich spüre ich, dass wir in Zeiten leben und von Tag zu Tag wirklich erleben, in Gottes Händen geborgen zu sein. Wir sind umgeben von einem Meer von Unsicherheiten und Herausforderungen, die einen entmutigen können. Was mir persönlich aber Mut macht: Unter solchen Bedingungen begann die Arbeit evangelischer Akademien in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist ihr Verdienst, einen Dialog zwischen Politik und Zivilgesellschaft institutionalisiert zu haben. Einen Diskurs, in dem versucht wurde, gesellschaftlichen Zusammenhalt herzustellen und Antworten auf die großen Herausforderungen zu finden. Diese Erfahrungen geben mir Hoffnung, Inspiration und Energie, um unsere Arbeit fortzusetzen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, am 16./17. Januar telefonisch und in englischer Sprache.

WEITERLESEN:
Im Corona-Jahr 2020 hat Akademiedirektor Udo Hahn regelmäßig mit Dr. Renier Koegelenberg über die Lage in Südafrika gesprochen. Zwei Interviews sind dabei entstanden, die Sie hier nachlesen können:

“Wir erleben gerade einen Sturm mit doppelter Zerstörungskraft” (Interview vom 8. April 2020)

“Die soziale Lage ist alarmierend” (Interview vom 17. Juni 2020)

QUELLENANGABEN

[1] Bericht von Claudi Mailovich in „Business Day”, 9. December 2020: „It’s official: SA’s second Covid wave has arrived.”

[2] S. Bericht in „Business Tech” über neue Reisebeschränkungen für Südafrika; https://businesstech.co.za/news/trending/459424/travel-restrictions-for-south-africa-as-countries-ban-entry-over-covid-19-variant/

[3] https://www.sanews.gov.za/south-africa/life-saving-vaccine-be-manufactured-sa; 11. November 2020.

[4] S. die Zusammenfassung von Prof. Alex van der Heever und Kollegen, in „Maverick Citizen”, 7. Januar 2021, „Towards herd immunity form Covid-19: Costing a vaccine strategy for South Africa.”

[5] Ebd.

[6] Ebd. S.a. den Beitrag von Mark Heywood: „Vaccine plan: ANC reaches out to allies and civil society for the ‘biggest operation our country will ever see’”, in: „Daily Maverick”, 7. Januar 2021.

[7] S. den Bericht von Rebecca Davis, in: „Daily Maverick”, 7. Januar 2021: „Health Minister to Parliament: we will vaccinate 40 million people in 12 months.”

[8] https://www.gavi.org/vaccineswork/covax-explained

[9] Zu den Zugangsvoraussetzungen für Südafrika siehe die umfassende Darstellung von Safura Abdool Karim, in: „Bhekisisa Center for Health Journalism”, 7. September 2020.

[10] S. die Kontroverse um: „HCG, das im Tetanus-Impfstoff der WHO in Kenia gefunden wurde, gibt Anlass zur Sorge in den Entwicklungsländern“, was zu Unfruchtbarkeit bei Frauen führt. Drei unabhängige, in Nairobi akkreditierte Biochemielabors testeten Proben mit dem im März 2014 verwendeten Tetanus-Impfstoff der WHO und fanden HCG, wo es nicht enthalten sein sollte. Im Oktober 2014 wurden sechs weitere Proben von katholischen Ärzten in 6 akkreditierten Labors getestet. Wiederum wurde in der Hälfte der Proben HCG gefunden. Siehe: https://www.researchgate.net/publication/320641479_HCG_Found_in_WHO_Tetanus_Vaccine_in_Kenya_Raises_Concern_in_the_Developing_World/link/59f387370f7e9b553eba7372/download

[11] S. seinen Beitrag in: „Moneyweb”: https://www.moneyweb.co.za/news/south-africa/covid-19-in-south-africa/, accessed 16/12/2020; See also framework of World Council of Churches on COVID 19: https://www.oikoumene.org/sites/default/files/2020-11/EcuGlobalHealth.pdf

[12] Berichtet in News 24: „Chief Justice Mogoeng a ‘reverent, religious man’, legal expert says amid vaccine prayer controversy”; https://www.news24.com/news24/southafrica/news/chief-justice-mogoeng-a-reverent-religious-man-legal-expert-says-amid-vaccine-prayer-controversy-20201212

[13] https://www.iol.co.za/news/politics/dr-glenda-gray-to-chief-justice-mogoeng-keep-your-religious-beliefs-to-yourself-d9c466fe-4ad1-5cc5-86f6-596b858425f2

[14] ENCA news report: https://www.enca.com/news/covid-19-sa-study-finds-53-people-willing-take-vaccine

[15] S. Mark Heywood, Vaccine plan: ANC reaches out to allises and civile society for ‘biggest operation our country will ever see”, in: „Maverick Citizen”, 7. Januar 2021.

[16] ENCA News Report: https://www.enca.com/news/eastern-cape-families-unwrap-corpses-perform-rituals

[17] S. Bericht von Prof. Leila Patel, in: „The Conversation”, 15. Oktober 2020: https://theconversation.com/south-africas-covid-19-hunger-relief-efforts-are-working-why-they-must-continue-147698

[18] Ebd.

[19] Ebd.

[20] Siehe die Rede von Finanzminister Tito Mboweni, als er seine mittelfristigen Budgetplanungen im Palament vorstellte. https://www.gov.za/speeches/minister-tito-mboweni-medium-term-budget-policy-statement-28-oct-2020-0000

[21] Ebd.

[22] Carol Paton, in: „Business Day”, 2. November 2020.

[23] Socio-Economic impact of COVID-19 in South Africa, August 2020.

[24] Ebd.

[25] Ebd.

[26] S. Bericht von Dr. Roelof Botha, in: „Business Maverick”, „Growth drivers point to a stellar 2021 and a sustained economic rebound”, 4. Januar 2021.

[27] Ebd.

[28] World Bank Press release: https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2021/01/05/global-economy-to-expand-by-4-percent-in-2021-vaccine-deployment-and-investment-key-to-sustaining-the-recovery.

[29] S. Ed Stoddard, World Bank report, in: „Business Maverick”, 6. Januar 2021.

[30] Ebd.

[31] S. Beitrag von „Professor Balthazar” (Rechtsexperte), in: „Daily Maverick”, 7. Januar 2021.

[32] S. Bericht der Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2020

[33] S. Bericht von Ray Mhlaka, „Land Bank financial crisis worsens as Auditor-General slams financial losses running into billions”, in: „Business Maverick”, 3. Januar 2021

[34] S. seinen Beitrag, in: „Vrye Weekblad”, 8. Januar 2021.

[35] S. seine Serie über Führung – mit Blick auf das aktuelle Versagen des ANC, in: „Daily Maverick”, „Leadership in Question (Part Four): Can the ANC recover and lead a democratic project?”, 7. Dezember 2020.

[36] S. ihren Beitrag in: „Business Day”, 3. August 2020.

[37] Ebd.

[38] Ebd.

[39] S. seine Beiträge auf verschiedenen Plattformen der University of the Witwatersrand: „South Africa needs a new governance model post Covid-19” (15. Juni 2020); and „Appoint a war cabinet now to tackle Covid-19 crisis” (20. August 2020).

[40] S. den Bericht von Ferial Haffajee, in: „Daily Maverick”, 7. Dezember 2020.

[41] Published in December 2020, by Sunmedia, EFSA, Evangelische Akademie Tutzing, Konrad Adenauer Stiftung, Stellenbosch.

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