Digitalministerin Gerlach für “eigenen Weg” in Sachen Künstliche Intelligenz

Deutschland und Europa müsse bei der KI-Entwicklung einen “eigenen Weg” einschlagen, der sich grundlegend von dem chinesischen oder US-amerikanischen Weg unterscheide, so die Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach. In einer Video-Keynote für die Evangelische Akademie Tutzing forderte sie Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Diversität bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zu berücksichtigen.

→ die Video-Keynote können Sie auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Akademie Tutzing abrufen

Bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat die Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach für einen „eigenen Weg“ in Europa und in Deutschland plädiert. Dabei müssten Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Diversität von Beginn an berücksichtigt werden, sagte sie in einer Video-Keynote in einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Tutzing unter dem Thema “Gläserne Mitarbeiter? – Transparenz und Datenschutz in der digitalen Arbeitswelt” am 21. Mai. Dieser Ansatz bildet nach Gerlachs Worten ein Alleinstellungsmerkmal und unterscheidet sich grundlegend von der KI-Entwicklung in China und in den USA. Aus rein technologischer Sicht sei China zwar sehr erfolgreich, jedoch auf Kosten der Rechte des Einzelnen. In den USA sei hingegen das Profitstreben bestimmend. “Für uns sehe ich einen eigenen Weg, welcher die Menschenrechte und die menschlichen Bedürfnisse berücksichtigt”, betonte die Digitalministerin. “Wo sonst, wenn nicht in Europa kann eine KI entstehen, die Grundrechte und die Privatsphäre der Menschen schützt und Diskriminierungen ausschließt?”

Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will Bayern nach den Worten der Staatsministerin seine Spitzenposition in der KI-Forschung ausbauen und den Freistaat zu einem “führenden Standort für die Entwicklung und einen verantwortungsvollen Umgang mit KI machen”.

Neben der Entwicklung der Technik im Sinne europäischer Werte müsse auch der Verwendung von Daten durch neue Technologien ein Rahmen gegeben werden. Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sei die Europäische Union einen “wichtigen Schritt” gegangen. International sei dieser inzwischen anerkannt und werde als “Datenschutz-Goldstandard” angesehen. Mit diesem Instrument könnten auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wirksam geschützt werden.

Judith Gerlach würdigte in ihrer Videobotschaft auch die Evangelische Akademie Tutzing. Mit einer reflektierten Auseinandersetzung über Themen wie Datenschutz und Transparenz leiste sie einen wertvollen Beitrag zur Debatte.

Die zweitägige Tagung in Tutzing fand in Kooperation mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (München) statt (Informationen zur Tagung finden Sie hier).

Bild: Judith Gerlach im Park der Evangelischen Akademie Tutzing (Archivbild 2020), Foto: eat archiv

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