Jahresbericht der Landeskirche würdigt Evangelische Akademie Tutzing

Wie überwindet das Reden über Gott die Mauern der Kirche, die der Fachwissenschaft und die der inneren Zirkel? Und warum ist das wichtig für die Menschen, ihr Zusammenleben und die Gesellschaft? Im Jahresbericht 2022/23 der Landeskirche beschäftigt sich der Journalist Wolfgang Thielmann ausführlich mit dem breiten Spektrum der Arbeit der Evangelischen Akademie Tutzing und würdigt ihre Bedeutung für Kirche und Zivilgesellschaft.

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“Der perfekte Ort zum Nachdenken. Ins-Gespräch-Kommen. Und zum Genießen.” Unter dieser Überschrift steht ein Porträt der Evangelischen Akademie Tutzing im gerade erschienenen Jahresbericht 2022/23 der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Autor Wolfgang Thielmann zitiert Christian Franckenstein, den Vorstandsvorsitzenden der Bavaria Film, einer der wichtigsten Produktionsgesellschaften in Deutschland, der an einer Akademietagung teilgenommen hat: “Die Tagung hat mir gefallen”, so Franckenstein, “so über Gott zu sprechen, dass es Orientierung im Leben anbietet, aber Freiheit schafft, den eigenen Weg verantwortlich zu gestalten.” Das mache in der Politik Kompromisse möglich und in der Gesellschaft Kooperationen. “Und ich finde es gelungen, dass wir das hier in der Akademie miteinander diskutieren können.”

Die Evangelische Akademie Tutzing schafft nach den Worten von Wolfgang Thielmann “eine besondere Atmosphäre. Sie schließt die Sinne auf und inspiriert den Geist.” Die besondere Atmosphäre mache die Akademie auch für die höchsten Repräsentanten des öffentlichen Lebens attraktiv. Es habe Tradition, dass die politische Führung des Landes hier zu Gast sei. Im Juni 2022 war Bundeskanzler Olaf Scholz nach Tutzing gekommen, einen Tag nach seiner Rückkehr aus Kiew, um über die Zukunft der Demokratie zu sprechen. Scholz trat im “Politischen Club” auf – einem Markenzeichen der Akademie. In diesem Format prägte Egon Bahr vor sechzig Jahren das Motto der Ostpolitik Willy Brandts “Wandel durch Annäherung”. “Das öffentliche Nachdenken über Skizzen und Konzepte für die Politik von morgen macht die Tradition des Politischen Clubs aus”, sagt der Schweizer Publizist und frühere Chefredakteur der Zeit, Roger de Weck, der den Club heute leitet. “Mit dem Format ist Tutzing ein Orts- und Markenname, der international ausstrahlt.”

In der Kirche steht, wie Wolfgang Thielmann weiter ausführt, die Akademie ebenfalls für Erneuerung und Ideen. Auch Spiritualität habe Tradition. Das Lied “Danke für diesen guten Morgen” sei wohl das einzige Kirchenlied, das es wochenlang in die Charts schaffte. Es sei in einem Wettbewerb entstanden, den die Akademie für neue geistliche Lieder ausgeschrieben habe. Inzwischen gehöre es zum Bestand evangelischer und katholischer Gesangbücher. Bis heute kämen Theologen gern nach Tutzing, stellten neue Konzepte vor und diskutierten sie mit Kolleginnen und Kollegen vom Fach wie auch mit Menschen, die ihre Kirche mitgestalten.

“Die Akademie schafft Räume der Begegnung und für Gespräche auf der Basis von Sachinformationen”, sagt Brigitte Grande, die Vorsitzendes des mehr als 1.000 Mitglieder umfassenden Freundeskreises der Akademie. Der Freundeskreis sammle keine Spenden, sondern trage die Bildungsidee der Akademie in die Regionen – mit eigenen Veranstaltungen.

Thielmann würdigt in seinem Beitrag auch das Engagement der Akademie für Nachhaltigkeit und Biodiversität. So sei die Zukunft des Planeten ein Thema, das sich nicht nur in der Tagungsarbeit niederschlage, sondern auch in den internen Umweltzielen.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier: https://jahresbericht.bayern-evangelisch.de/

Bild: Dorothea Grass, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Akademie mit dem Bericht im aktuellen Jahresheft. (Foto: ma/eat archiv)

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