Big Data – Eine Gefahr für die Demokratie?

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran. Großkonzerne, Kleinunternehmen, Kaufhäuser, Banken, Automobilhersteller, die Post, die Netzbetreiber, der Staat, die Nachrichtendienste und viele andere erfassen täglich persönliche Daten von jedem von uns. Damit wird ein reger weltweiter Handel betrieben. Die Konsequenzen sind nur schwer abzumessen. Big Data ist zum Geschäftsmodell der Zukunft geworden. Für die Wirtschaft bietet Big Data riesiges Wachstumspotential, Einsparmöglichkeiten beim Personal, Wettbewerbsvorteile auf dem Markt und damit Gewinnmaximierung. Auch der Staat kann durch die Digitalisierung profitieren, um sein Leistungsangebot flexibler anzubieten. In der Kriminalistik und Terrorismusbekämpfung sind große Datenmengen von unschätzbarem Vorteil. Gleichzeitig sind seit den Enthüllungen von Edward Snowden multinationale Datenkraken und staatliche Nachrichtendienste heutzutage stark umstritten. Für den Bürger ist Big Data zur Gratwanderung zwischen komfortablen Lösungen seiner Alltagsbewältigung einerseits und der Sorge um persönliche Daten und den Verlust der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung andererseits geworden.

Wie stark dürfen Staat und Wirtschaft in die Privatsphäre der Bürger eingreifen? Welche Grenzen in der Datennutzung müssen und wollen wir setzen, um unsere Bürgerrechte in Zeiten der Digitalisierung zu schützen? Welche juristischen Vorgaben gibt es bereits und wie werden diese den neuen Anforderungen gerecht? Wie viel Kontrolle lässt sich angesichts der transnationalen, weltweiten Nutzung unserer Daten überhaupt politisch realisieren? Die Demokratie – ist sie ein Auslaufmodell? Ist unsere Freiheit gar in Gefahr?

Über diese Fragen wollen wir im Rahmen der „SOMMERGESPRÄCHE“, einer gemeinsamen Veranstaltung der Akademie für Politische Bildung Tutzing, der Katholischen Akademie Bayern und der Evangelischen Akademie Tutzing, mit Ihnen diskutieren:

Mittwoch, 29. Juni 2016, 19.00 Uhr / Eintritt frei
Veranstaltungsort: Evangelische Akademie Tutzing

Bundesjustizministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Dominik Wichmann, Chefredakteur bei der internationalen Konferenz- und Innovationsplattform Digital Life Design (DLD) von Hubert Burda Media, erörtern Gefahren wie Hoffnungen.

Die Veranstaltung wird vom Bayerischen Fernsehen für die Reihe „Denkzeit“ auf ARD-alpha aufgezeichnet. Der Sendetermin ist Samstag, der 20. August 2016, um 22:30 Uhr.

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