Kunst in Zeiten des Krieges

Die Buddha-Statuen in Bamiyan, die Bibliothek von Timbuktu, die Tempelanlagen von Palmyra – die gezielten Zerstörungen von Kulturstätten, wie sie vom IS als Machtdemonstrationen inszeniert werden, schrecken die Weltgemeinschaft auf und lenken den Blick darauf, dass Krieg immer auch die Vernichtung von Kulturgütern bedeutet. Länder wie Syrien verlieren ihre Schätze, ihre Kunst, ihre Geschichte und damit Teile ihrer Identität. Nicht zuletzt deshalb bezeichnet die UNESCO die Zerstörungen von Palmyra und weiteren Welterbestätten als Kriegsverbrechen und setzt sich für ihre Ahndung ein.

Doch auch das kulturelle Leben kommt im Kriegsfall zum Erliegen. Einst lebendige Spielstätten stehen leer oder werden zerstört. Künstler und Kulturschaffende werden verfolgt, getötet oder sie verlassen das Land. Inmitten von Angst und Gewalt erscheinen Malerei, Theater, Musik und Poesie absurd. Und doch sind es oft die Künstler, die die Stimme erheben und Momente der Hoffnung schaffen – vor Ort und im Exil.

Vor diesem Hintergrund will das Kulturreferat an der Evangelischen Akademie Tutzing in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission in der Tagung

Kunst in Zeiten des Krieges
15.
bis 17. April 2016

der Frage nachgehen, wie sich aktuelle Kriege auf Kunst und Kultur auswirken. Was bedeutet der Verlust wichtiger kultureller Stätten für die betroffenen Länder? Wie gehen Medien und Öffentlichkeit damit um? Welche Maßnahmen kann die internationale Staatengemeinschaft ergreifen, um zu bewahren und zu schützen? Wie schlägt sich die Kriegserfahrung im Schaffen der Künstler nieder?

Wir freuen uns auf die Begegnung u.a. mit: Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer (Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen a.D., Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Internationale Beziehungen, TU Dresden), Prof. Dr. Markus Hilgert (Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin), Josef Haslinger, (Präsident von PEN Deutschland, Martin Niessen (ZDF-Journalist und Buchautor, Hamburg) sowie mit den syrischen und ukrainischen Künstlern Alevtyna Kakhidze, Tammam Azzam, Hiba Al Ansari, Aeham Ahmad und Rosa Yassin Hassan.

Anmeldung über: Rita Niedermaier, Tel.: 08158 251-128, FAX: 08158 99 64 28
Email: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de

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