Die Mobilitätswende ist angesagt

Ob Überflutungen in den USA, Versteppung afrikanischer Ackerböden, Gletscherrückgang in den Alpen oder Smog in nie gekanntem Ausmaß in den chinesischen Städten – der Handlungsdruck ist da, um weltweit für eine Verbesserung des Klimas zu sorgen. Das Ziel ist erkannt, aber gleichwohl tut man sich auf der Pariser Weltklimakonferenz schwer, dieses Ziel auch zu erreichen.

„Die Transformateure – Akteure der Großen Transformation“, ein Bündnis von Personen aus Politik, Umweltverbänden, Gewerkschaften, Medien, Kirchen, Klima-, Energie-, Mobilitäts- und PostwachstumsexpertInnen, arbeiten an der Fragestellung, wie der menschgemachte Klimawandel gemildert werden kann und wie die Weltgesellschaft eine nachhaltige Entwicklung verträglich gestalten sollte.

Ein Grundbaustein hierfür sei die Mobilitätswende, erläutert Dr. Martin Held, Koordinator des Gesprächskreises „Die Transformateure“ und zugleich Studienleiter für Wirtschaft, Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung an der Evangelischen Akademie Tutzing, im Editorial der jüngsten Ausgabe von „movum“, dem Mitteilungsorgan der Transformateure. Die Mobilität müsse sich grundlegend ändern, um Treibhausgasemissionen auch im Verkehrsbereich zu verringern, erläutert Held. Um dieses zu erreichen, müsse die aktive Mobilität aus eigener Körperkraft gefördert und die Nahmobilität neu strukturiert werden. Entscheidend hierfür seinen beispielsweise die Pedelecs und E-bikes. Und in den Innenstädten sollte man auf Antriebe mit Erdgas umstellen, langfristig dann auf Elektrofahrzeuge. Handlungsbedarf gäbe es aber auch außerhalb der Städte, erklärt Wirtschaftswissenschaftler Held. Hier müsse gedacht werden an einen „schallgedämpften Güterverkehr auf der Schiene, mit eigenen Trassen, die nicht länger Städte und Siedlungen durchqueren.“

Die Mobilitätswende kostet Geld. Ihre Finanzierung müsse – so Held – auf mehreren Ebenen verlaufen. Hierzu zählen der „Abbau umweltschädlicher Subventionen“ sowie „ein Tempolimit auf allen Straßen“ und „ein viel höherer Anteil des Güterfernverkehrs auf der Schiene.“ Darüber hinaus müsse der Hebel für eine verantwortungsbewusste Verkehrspolitik auch beim „Dienstwagenprivileg, bei der Steuervergünstigung für Dieselkraftstoffe und bei der Kilometerpauschale“ angesetzt werden, fordert der Wirtschaftsfachmann.

Weil die Energiewende die Verkehrswende brauche, würde damit auch die Mobilitätswende kommen, schlussfolgert Held und empfiehlt den Lesern: „Machen wir uns auf den Weg.“

Die Flächen der jeweiligen Stockwerke der Pyramide entsprechen dem Mobilitätszeitanteil

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