Aufmerksamkeit für die Seele der Menschen

“Wer Gleichwertigkeit voranbringen will, tut gut daran, sich den Begriff der Identität näher anzuschauen.” Diese Meinung vertritt Manfred Walter, Landessekretär der Evangelischen Landjugend in Bayern. In einem Gastbeitrag für die Evangelische Akademie Tutzing beschäftigt er sich mit dem Verständnis von gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land – und beschreibt, warum der Landjugend dabei eine ganz besondere Rolle zukommt.

Damit das Leben sowohl in Städten als auch auf dem Land gleichrangig ist, braucht es nicht nur gleichwertige infrastrukturelle Bedingungen, ist der Sozial- und Heimatpädagoge Manfred Walter der Auffassung. “Wer die Gleichwertigkeit von Stadt und Land voranbringen will, muss der Seele der Menschen genauso viel Aufmerksamkeit schenken wie strukturellen Ausgleichsmaßnahmen, muss Räume schaffen, in denen das subjektive Gefühl von Heimat wachsen kann”, schreibt Walter in seinem Beitrag.

Wie das gelingen kann, schildert er am Beispiel der Landjugend. Freiwilliges Engagement in ländlichen Räumen funktioniere als Lernraum und sei ein guter Indikator für gelebte Gleichwertigkeit. “Wo Menschen freiwillig Zeit investieren, bringen sie zum Ausdruck, was ihnen wertvoll ist.” Dahinter verberge sich auch die Klärung und Gewichtung des Begriffs der Identität. Zur Identitätsbildung trage auch der (Sozial-) Raum und die Bedingungen bei, unter denen die Menschen lebten. Jeder Mensch trage ein “Patchwork der Identitäten” als vielschichtiges Gewebe an gelebten Erfahrungen mit sich.

Frage man die Jugend, wie zufrieden sie mit dem Leben auf dem Land ist, äußere sich der Großteil von ihnen positiv, bis auf einen Punkt: die Partizipation. “Wenn freiwilliges Engagement gelebte Gleichwertigkeit ist, wäre der erste Schritt nicht Jugendliche nach ihrer Meinung zu fragen?”, fordert auch Walter. Hier würden Gesetzestexte alleine nicht ausreichen – was es brauche, seien Beziehungen und Lernräume, wie sie etwa in Verbänden wie der Landjugend gelebt werden.

Den kompletten Text lesen Sie in unserem Rotunde-Blog.

Hinweis:
Der Beitrag ist zugleich Gastkolumne im Juni-Newsletter der Akademie. Er erscheint am 31. Mai 2021. Sie können den monatlichen Newsletter unter diesem Link abrufen und wenn Sie möchten, auch abonnieren.

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