Eine Gegend in der Menschen und Bücher lebten

Tutzinger Salon

Eine Gegend in der Menschen und Bücher lebten

28. November 2017

Inhalt

LIEBE FREUNDINNEN
UND FREUNDE DES TUTZINGER SALONS,
 
Czernowitz – das ist ein Name, der lockt und klingt. Ein Mythos, dessen Faszination bis in die Gegenwart reicht. Und eine Stadt, die einst als Schmelztiegel der Kulturen galt, gelegen im entferntesten der österreichisch-ungarischen Kronländer, der Bukowina.
 
Hatte sich im Gemisch der Sprachen hier bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine deutschsprachige Literatur eta-bliert, gelangte diese in der Zwischenkriegszeit zu ihrer Blüte. Kaum eine andere Stadt vergleichbarer Größe hat so viele Denker und Dichter hervorgebracht wie das „Jerusalem am Pruth": Karl Emil Franzos, Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber und Georg Drozdowski sind nur einige der auch heute noch bekannten Namen, die der deutschsprachigen Lyrik der Bukowina zu ihrem Platz in der europäischen Dichtung verhalfen und das einmalige geistige Klima der Stadt begründeten.
 
Ein Mikrokosmos, der mit Einbruch des Zweiten Weltkriegs aufs Brutalste zerstört wurde. Emigration, Ghetto, Deportationen und Arbeitslager vernichteten das literarische und intellektuelle Le-ben und führten auch die Dichter der zweiten Generation – unter anderen Immanuel Weissglas, Alfred Gong, Paul Celan und Selma Meerbaum-Eisinger – in Tod und Exil.
 
Das Czernowitz von damals existierte nicht länger, der Mythos aber lebt bis heute fort. Überliefert in Geschichten und Gedichten der Poeten – geschrieben zwischen New York und Paris, Düsseldorf und Jerusalem, voller Nostalgie und Sehnen.
 
Mit Musik und Texten nähern wir uns der reichen literarischen Tradition von Czernowitz an, hören bekannte und weniger bekannte Stimmen der „Bukowiner Dichterschule" und versuchen, die Faszination zu ergründen, die bis heute von dem Namen der Stadt in der Ukraine ausgeht.
 
Eine kleine Werkschau aus einer untergegangenen Welt, in der – wie der Publizist Georg Heinzen einst schrieb – „die Bürgersteige mit Rosensträuchern gefegt wurden und es mehr Buchhandlungen gab als Bäckereien."
 
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
 
Judith Stumptner
Studienleiterin für Kunst, Kultur, Bildung, Digitales

Tagungs-Programm

Dienstag, 28. November 2017
19.30 UhrCZERNOWITZ – „EINE GEGEND, IN DER MENSCHEN UND BÜCHER LEBTEN“Lesung mit Graziella Rossi und Helmut Vogel
Text und Zusammenstellung: Judith Stumptner
21.00 Uhranschließend Gespräche in den Salons des Schlosses
19.30 Uhr
CZERNOWITZ – „EINE GEGEND, IN DER MENSCHEN UND BÜCHER LEBTEN“Lesung mit Graziella Rossi und Helmut Vogel
Text und Zusammenstellung: Judith Stumptner
21.00 Uhr
anschließend Gespräche in den Salons des Schlosses

Referierende

Graziella Rossi – Zürich,
absolvierte die Schauspielakademien Zürich und Prag, seit 1983 Schauspielerin in der Schweiz, Italien, Frankreich, Österreich, USA und Kanada, gründete 1991 das TiF- Ensemble. Seit 1998 ständiger Gast des sogar theaters. 2003 Förderpreis des Kulturraums Schaffhausen. Zahlreiche Theaterhauptrollen, Gesangsauftritte, Hörspiele, Radioübertragungen und Filme.
 
Martha Rüfli  Zürich,
Studium an der Hochschule Musik und Theater Zürich und der Hochschule der Künste in Bern; musizierte in den Orchestern Biel und Bern sowie im Kammerorchester Basel, in La Camerata Schweiz oder mit Basel Sinfonietta. Sie spielt Moderne Musik genauso wie Kammermusik, wobei sie gerne das traditionelle Repertoire der Klarinette erweitert. Martha Rüfli lehrt Klarinette in Schaffhausen und Zürich.
 
Helmut Vogel – Zürich,
Schauspiel- und Musikausbildung in Wien und Paris, Ensemblemitglied des Theaters am Neumarkt in Zürich unter Peter Schweiger. Seit 1990 Mitglied des Vaudeville-Theaters Zürich. Heute freischaffender Schauspieler, Regisseur, Sprecher und Sänger im deutschen und englischen Sprachraum, regelmäßig Gast im sogar theater und im Theater Rigiblick. Eigene Regiearbeiten: u.a. „Moskva Petuski" und „Aufzeichnungen eines Psychopathen".

Preise & Informationen

Tutzinger Salon
 
CZERNOWITZ – „EINE GEGEND,
IN DER MENSCHEN UND BÜCHER LEBTEN"
 
Lesung mit Graziella Rossi und Helmut Vogel
Text und Zusammenstellung: Judith Stumptner
 
DIENSTAG, 28. NOVEMBER 2017, 19:30 UHR
 
Eintritt 10.– / erm. 5.– Euro.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
 

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €. Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.