Streit um Heimat

Herbsttagung des Politischen Clubs vom 16. – 18. November 2018

Heimat, Nation, Identität – warum reden und streiten gegenwärtig so viele Menschen, darunter auch viele Politiker, über Begriffe (und Realitäten), die bis gestern ebenso vielen als kontaminiert erschienen, ja beinahe mit einem Tabu belegt waren? „Heimat” ist zum Gegenstand heftiger politischer Auseinandersetzungen und neuer intellektueller Aufmerksamkeit geworden. Zu erneuten Großen Koalition gehört auf Bundesebene – man staunt – gar ein Heimatminister. Was ist passiert?

Die radikalen Veränderungsprozesse, die von vielen Menschen als bedrohlich empfundenen Beschleunigungen und Entgrenzungen, die der Begriff Globalisierung zusammenfasst, die Migrationsschübe, die Veränderungen der Arbeitswelt durch die digitale Transformation, die Ängstigungen durch Terrorismus, Gewalt, kriegerische Konflikte, insgesamt das Erleben einer „Welt in Unordnung” – das alles verstärkt auf offensichtlich dramatische Weise das individuelle und kollektive Bedürfnis nach neuen (und alten)  Vergewisserungen und Verankerungen, nach Identität, nach Sicherheit, eben nach Beheimatung. Aber, was ist Heimat? Kann und muss der Heimatbegriff denn überhaupt Gegenstand von Politik sein?

Darüber zu reden und Argumente für ein modernes Heimatverständnis zu entwickeln, das ist die hoffnungsvolle Erwartung an die kommende Herbsttagung des Politischen Clubs.

Die Einladung von Dr. Wolfgang Thierse, Leiter des Politischen Clubs, als Referenten teilzunehmen, haben unter anderem der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, der frühere Vorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Cem Özdemir, der Zeit-Journalist Ulrich Greiner sowie die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor angenommen.

Ausführliche Informationen zu Programm und Anmeldemodalitäten, finden Sie hier.

Bild: Dr. Wolfgang Thierse im Juni 2018 im Politischen Club. (Foto: Haist)

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