Zwischen Sommernachtstraum und Zukunftsprozess: Jubiläumstagung zum 70-jährigen Bestehen der Pfarrfrauenarbeit in Bayern

„PuK“ – „Profil und Konzentration“ ist der etwas sperrige Titel des viel diskutierten Reformprozesses der Landeskirche, durch den die Kirche mehr in der Lebenswirklichkeit der Menschen ankommen will. Mittendrin: die Pfarrfrauen, die diese Aufgabe mittragen und mit Leben füllen.
Die jährliche Tagung in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing ist für die Frauen von Pfarrern und Männern von Pfarrerinnen Gelegenheit zum Austausch – aber auch Auszeit. Daher stand im Jubiläumsjahr die Tagung vom 4. bis 6. Juni 2018 unter dem Motto „Pu(c)K – ein Sommernachtstraum…“.

Die etwa 40 Teilnehmerinnen (in diesem Jahr waren es ausschließlich Frauen) hatten Gelegenheit, sich mit Dr. Annekathrin Preidel, der Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, über den aktuellen Reformprozess auszutauschen. Preidel erörterte die Überlegungen der Landeskirche und der Landessynode zum Thema. Demnach soll der PuK-Prozess bei der Erneuerung der Kirche helfen – und Diener sein. Freilich anders als der Fast-Namensvetter Puck in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, in dem dieser nicht immer hilfreich agiert.

So war neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema auch Zeit, dankbar auf sieben Jahrzehnte Pfarrfrauenarbeit in Bayern zurückzublicken – die seit jeher eng mit der Evangelischen Akademie verknüpft ist. Gab es zu Beginn noch die sogenannten „Bräutekurse“ für angehende Pfarrfrauen, brachte spätestens die 68-er-Bewegung einen Wandel. Die Pfarrfrauen begannen, sich selbst zu organisieren. Feministische Theorien hielten Einzug in die Theologie, 1972 wird der Paragraf 14 des Pfarrergesetzes abgeschafft, der es Pfarrfrauen verbietet, einen eigenen Beruf auszuüben. Viel hat sich getan in den vergangenen 70 Jahren. Heute steht das Team für Pfarrfrauenarbeit sowohl für Interessenvertretung, Netzwerk, Beratungsstelle als auch für einen Ort der Weiterbildung oder Beratung in verschiedenen Lebenssituationen.

Akademiedirektor Udo Hahn gratulierte dem Team, das die jährliche Tagung vorbereitet, sowie allen anwesenden Frauen von Pfarrern aus drei Generationen zum 70-jährigen Bestehen. Den Glückwünschen schloss sich Kirchenrätin Andrea Heußner im Namen des Landeskirchenrates an.

Auch Doris Münderlein überbrachte als Vorsitzende der Dachorganisation „Pfarrfrauen und Pfarrmänner in der EKD“ Glückwünsche und Corinna Hektor als Vorsitzende des „Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins in der ELKB“ ebenfalls. Weitere Glückwünsche kamen von der Zweiten Vorsitzenden des Dachverbandes der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB), Eva Schoenauer, sowie von Beate Peschke vom Pfarrfrauenbund in Bayern.

Festlicher Mittelpunkt des Treffens war eine von Teammitgliedern und Teilnehmerinnen einstudierte szenische Lesung mit musikalischer Begleitung aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Die Tagung endete mit einem Gottesdienst, der unter der Losung „Halte deine Träume fest“ gefeiert wurde.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bildunterschrift: Die beiden Vorsitzenden des Teams für Pfarrfrauenarbeit, Charlotte Brändlein und Christine Spahlinger, mit Akademiedirektor Udo Hahn

Credit: Eva Glungler