„Wie viel Arbeit braucht ein Mensch?”

„Wie viel Arbeit braucht ein Mensch?”

09. - 10. Februar 2026

Inhalt

MENSCHLICHE ARBEIT HAT NICHT NUR EINEN ERTRAG,
SIE HAT EINEN SINN.
Marie Jahoda

In „Modern Times" gerät Charlie Chaplin ins Getriebe der Maschinen. Während er mit den Zahnrädern der Industrieanlage mitgedreht wird, schraubt er an ihnen herum – am Ende spuckt die Maschine ihn aus. Dafür „dreht er selbst durch" und landet in der Psychiatrie. Eine Momentaufnahme aus dem Stummfilmklassiker von 1936 fungiert hier als Titelbild: Deutet sich im Gesicht des Tramps diese Entwicklung bereits an? Für sich genommen und ohne die weitere Entwicklung des Films zu kennen, ließe sich hier ein Mensch erkennen, der durchaus fröhlich und vergnügt seiner Arbeit nachgeht.

Arbeit kann krank machen. Das ist bekannt. Für die 7. Tutzinger Depressionstagung drehen wir die Dinge einmal herum und fragen: Kann Arbeit auch gesund sein? Denn Arbeit eröffnet und erweitert das Spektrum sozialer Beziehungen, weist Einzelnen einen Platz in der Gesellschaft zu und gewährt Teilhabe an den Leistungen sowie Mitarbeit an den Zielen einer Gemeinschaft. Letztlich hilft Arbeit zur Klärung der eigenen Identität und bietet eine Tages- und Zeitstruktur. Das sind fünf positive Effekte von Arbeit, die schon die österreichisch-britische Sozialpsychologin Marie Jahoda in ihrem Buch „Wie viel Arbeit braucht der Mensch?" von 1983 identifizierte. Diesem Klassiker ist der Titel unserer Tagung entlehnt. Bestätigen sich 40 Jahre später Jahodas Thesen? Oder leben wir heute längst in einer ganz anderen Arbeitswelt als in den 1980er und erst recht als Chaplin vor 90 Jahren?

Wenn es denn stimmt, dass menschliche Arbeit nicht nur einen Ertrag, sondern auch einen Sinn hat, dass sie krank machen, aber gesund erhalten kann, bleibt die Frage nach ihrem Maß: Wie viel Arbeit ist gesund? Und weiter gefragt: Ist es nur das rechte Maß an Arbeit oder sind es nicht vielmehr auch die Rahmenbedingungen, die Menschen in der Arbeit ausbrennen lassen oder Erfüllung finden lassen? Wie müssen Arbeitsprozesse und -plätze strukturiert sein, damit Menschen kein Burn-out, keine Depression oder andere psychische Beeinträchtigungen entwickeln, sondern gut und gesund arbeiten können?

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind und mit uns und den eingeladenen Expert:innen diskutieren!

Frank Kittelberger, evangelischer Pfarrer und Pastoralpsychologe, freier Mitarbeiter der Evangelischen Akademie Tutzing
Sarah Goll, Studium in Prävention und Gesundheitspsychologie (M.Sc.); Geschäftsführerin des Münchner Bündnis gegen Depression, München
Prof. Dr. Dr. med. univ. Susanne Lucae, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie; Chefärztin des kbo-Isar-Amper-Klinikums Fürstenfeldbruck sowie der kbo-Tagesklinik und Institutsambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie Dachau, Vorstandsvorsitzende des Münchner Bündnis gegen Depression, München
Toni v. Tiedemann, Psychologische Psychotherapeutin, tätig am kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München, Vorstandsmitglied des Münchner Bündnis gegen Depression, München

Tagungs-Programm

Montag, 09. Februar 2026
Anreise ab 11.00 Uhr
12.30 UhrBeginn der Tagung mit einem Mittagsimbiss
13.10 UhrBegrüßungPfr.i.R. Frank Kittelberger
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
13.30 UhrKann Arbeit gesund sein?Beschäftigungen zwischen Muße und Stress
Prof. Dr. phil. habil. Julia Reif
15.00 UhrKaffeepause
15.30 UhrPsychische Erkrankungen am ArbeitsplatzWelche Arbeitsfaktoren spielen dabei eine Rolle?
Prof. Dr. med. Johannes Hamann
17.00 UhrSinnstiftung versus Überforderung: eine GradwanderungDie Perspektiven einer EX-IN Genesungsbegleite- rin und einer EX-IN Angehörigenbegleiterin
Impulse und Gespräch
Dr. theol. Karolina De Valerio
Katia Erber
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrNach Grau kommt HimmelblauLesung und Gespräch mit
Dr. Thomas Reinbacher
20.30 UhrMusik, Begegnungen und Gespräche in den Salons
Musik mit
Thomas Bouterwek
Bernd Hess
Anreise ab 11.00 Uhr
12.30 Uhr
Beginn der Tagung mit einem Mittagsimbiss
13.10 Uhr
BegrüßungPfr.i.R. Frank Kittelberger
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
13.30 Uhr
Kann Arbeit gesund sein?Beschäftigungen zwischen Muße und Stress
Prof. Dr. phil. habil. Julia Reif
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Psychische Erkrankungen am ArbeitsplatzWelche Arbeitsfaktoren spielen dabei eine Rolle?
Prof. Dr. med. Johannes Hamann
17.00 Uhr
Sinnstiftung versus Überforderung: eine GradwanderungDie Perspektiven einer EX-IN Genesungsbegleite- rin und einer EX-IN Angehörigenbegleiterin
Impulse und Gespräch
Dr. theol. Karolina De Valerio
Katia Erber
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Nach Grau kommt HimmelblauLesung und Gespräch mit
Dr. Thomas Reinbacher
20.30 Uhr
Musik, Begegnungen und Gespräche in den Salons
Musik mit
Thomas Bouterwek
Bernd Hess
Dienstag, 10. Februar 2026
08.00 UhrFrühstück
08.45 UhrMorgenandacht in der SchlosskapellePfr.i.R. Frank Kittelberger
09.15 UhrArbeit und Beschäftigung für Menschen mit psychischen ErkrankungenDie Perspektive der beruflichen Qualifikation und Rehabilitation
Marcel Jabusch
Oliver Meier
Dr. med. Arnold Torhorst
10.45 UhrKaffeepause
11.15 UhrDepression und Arbeit – eine differenzierte BetrachtungTagungskommentar mit Diskussion im Plenum
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
Toni von Tiedemann
12.15 UhrVerabschiedungPfr.i.R. Frank Kittelberger
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
08.00 Uhr
Frühstück
08.45 Uhr
Morgenandacht in der SchlosskapellePfr.i.R. Frank Kittelberger
09.15 Uhr
Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit psychischen ErkrankungenDie Perspektive der beruflichen Qualifikation und Rehabilitation
Marcel Jabusch
Oliver Meier
Dr. med. Arnold Torhorst
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Depression und Arbeit – eine differenzierte BetrachtungTagungskommentar mit Diskussion im Plenum
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
Toni von Tiedemann
12.15 Uhr
VerabschiedungPfr.i.R. Frank Kittelberger
Prof. Dr. Dr. med. Susanne Lucae
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

BETEILIGTE
Dr. theol. Karolina De Valerio, Theologin; Referentin und EX-IN Genesungs-begleiterin für das Münchner Bündnis gegen Depression, München
Katia Erber, zertifizierte Trauerbegleiterin; EX-IN Angehörigenbegleiterin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des kbo-Isar-Amper-Klinikums Region München, Vorständin und Gruppenleiterin der ApK München e.V., München
Prof. Dr. med. Johannes Hamann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie; Ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen, Deggendorf
Marcel Jabusch, Arbeitserzieher; Leiter Fachbereich Arbeit & Handwerkerservice des ReAL Verbunds für Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Einschränkungen, Bad Tölz
Oliver Meier, Dipl. Sozialpädagoge; Leiter Fachbereich Bildung des ReAL Verbunds für Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Einschränkungen, Bad Tölz
Prof. Dr. phil. habil. Julia Reif, Psychologin; Professorin für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Universität der Bundeswehr München
Dr. Thomas Reinbacher, Informatiker; in der Vergangenheit u.a. tätig für Mc-Kinsey, Amazon und Google, Autor und Protagonist des Buches „Nach Grau kommt Himmelblau. Raketenkarriere. Depression. Zurück ins Leben 2.0" (2023), München
Dr. med. Arnold Torhorst, Psychiater; Leitender Arzt bei „Rehabilitation Psychisch Kranker" (RPK) im ReAL Verbund für Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Einschränkungen Bad Tölz, Vorstand der ReAL Holding AG, Bad Tölz

TAGUNGSLEITUNG
Frank Kittelberger, evangelischer Pfarrer und Pastoralpsychologe, freier Mitarbeiter der Evangelischen Akademie Tutzing
Sarah Goll, Studium in Prävention und Gesundheitspsychologie (M.Sc.); Geschäftsführerin des Münchner Bündnis gegen Depression, München
Prof. Dr. Dr. med. univ. Susanne Lucae, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie; Chefärztin des kbo-Isar-Amper-Klinikums Fürstenfeldbruck sowie der kbo-Tagesklinik und Institutsambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie Dachau, Vorstandsvorsitzende des Münchner Bündnis gegen Depression, München
Toni v. Tiedemann, Psychologische Psychotherapeutin, tätig am kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München, Vorstandsmitglied des Münchner Bündnis gegen Depression, München.

An der Konzeption mitgewirkt hat zudem Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister, bis Ende 2025 Studienleiter in der Evangelischen Akademie Tutzing

MUSIK
Thomas Bouterwek, Saxophon, Tutzing
Bernd Hess, Gitarre, Tutzing

Preise & Informationen

ORGANISATION & INFORMATION
Cornelia Spehr, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-126. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Anmeldeschluss ist der 26. Januar 2026.

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 02. Februar 2026 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Unsere Stornobedingungen entnehmen Sie unserer Homepage.

Preise pro Person für die gesamte Veranstaltungsdauer (in Euro):

Vortragsgebühr                                                                                       35.–
(zzgl. Kaffee/Tee/Kuchen auch bei Teilnahme ohne Verpflegung)

Vollpension– im Einzelzimmer                                                          118.50
– im Zweibettzimmer                                                                            96.50
– im Zweibettzimmer als EZ                                                               130.50

Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                      50.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stipendien
Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing fördert junge Menschen mit wenig Geld durch Bildungsstipendien, die eine kostenlose Teilnahme ermöglichen. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der zuständigen Studienleitung.

Preisnachlass
Auszubildende, Schüler:innen, Student:innen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. Journalist:innen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
 
In Kooperation
mit dem Münchner Bündnis gegen Depression
 
Mit Unterstützung
von VERLA Stiftung
 
Fortbildungspunkte
bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) sowie bei der bayerischen Landesärztekammer sind beantragt.

Weitere Informationen zu Schlosseuro / Datenschutz / AGB / E-Mobilität und umweltfreundlicher Anreise finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: www.ev-akademie-tutzing.de

Veranstaltungsnummer: 0302026

Bildnachweis: http://www.tasteofcinema.com/2015/the-30-best-silent-movies-in-hollywood-history/ und
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Modern_Times_(film)?uselang=de#/media/File:Modern_Zamanlar_Filmi.jpg
Programmänderungen vorbehalten. Stand 09.12.25facebook