No Future! Die Negation von Zukunft als produktives Moment

No Future! Die Negation von Zukunft als produktives Moment

25. - 27. November 2022

Inhalt

„ZUM SCHLUSS DROHT IMMER NOCH DER UNTERGANG DER MENSCHHEIT"

Friedrich Dürrrenmatt

Der Untergang der Menschheit, da war sich Friedrich Dürrenmatt sicher, sei „nicht mehr eine bloße Hypothese, technisch ist er möglich geworden." Dabei beschreibt Dürrenmatt gegen Ende des letzten Jahrhunderts, was uns heute wieder so drohend vor Augen steht: Eine Welt, vom Menschen ausgezehrt, eines Tages für den Menschen unbewohnbar. Und dann, das Ende der Welt?   

Das bei aller Not noch optimistische Fridays for Future scheint mittlerweile abgelöst durch Last Generation. Prepper bereiten sich auf die Katastrophe vor, packen den Rucksack, nur für den Fall. Dabei ist die Angst vor dem drohenden Weltuntergang wahrlich kein postmodernes Phänomen.

Nicht nur der Punk als Zeitgenosse Dürrenmatts lebte mit der Parole des „No Future". Auch im Expressionismus konnte man angesichts der traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges kaum anders als zu vermuten, die Menschheit und die Welt mit ihr kämen zu einem sicheren Ende. Und wer kann es den traumatisierten Zukunftszweifler:innen ver-übeln: Ist in der Apokalypse, die Gott laut Offenbarung auf seine versündigten Menschen niederfahren lässt, nicht die Rede von Hagel und Feuer, mit Blut vermengt? Und kommen uns nicht auch die weiterhin genannte verbrannte Erde, die verbrannten Bäume und alles grüne Gras verbrannt bekannt vor?

Tatsächlich ist die Idee der Apokalypse noch älter als das Neue Testament, selbst in der Antike finden sich schriftliche Zeugen der Angst vor dem Schlimmsten. Doch durch alle Zeiten und Genres hinweg erstarren die Menschen nicht in der Befürchtung des Weltendes. Vielmehr scheint eben diese Furcht immer wieder kreative Impulse freizusetzen. In Text, Bild und Ton setzen sich die Menschen mit ihren Ängsten auseinander und verwandeln sie in Kunst, finden Trost oder zumindest Ventil.

Dem wollen wir in der Tagung „No Future! Die Negation von Zukunft als produktives Moment" nachgehen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind und mitdiskutieren – oder um es mit Johnny Rotten zu sagen: „Don‘t be told what you want / Don‘t be told what you need / There‘s no future, no future / No future for you."

Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Anna Seidel, Universität Innsbruck, SFB „Transformationen des Populären"
 

Tagungs-Programm

Freitag, 25. November 2022
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrBegrüßungAlix Michell
und
Dr. Anna Seidel
19.30 UhrHistorizing the FutureDr. Solveig Gudmundsdottir
18.00 UhrSalongespräche
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
BegrüßungAlix Michell
und
Dr. Anna Seidel
19.30 Uhr
Historizing the FutureDr. Solveig Gudmundsdottir
18.00 Uhr
Salongespräche
Samstag, 26. November 2022
07.45 UhrMeditatives auf der Seeterasse
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrKünstlerisches Schaffen gegen das kollektive Trauma vor individuellen wie gesellschaftspolitischen AnsätzenDr. Christine Fuchs
10.15 UhrWetter und Untergang. Zur Zeichenhaftigkeit von Flutereignissen vom 17. bis ins 21. JahrhundertDr. Joana van de Löcht
11.15 UhrKaffeepause
11.30 UhrDas "ewige Eismeer gefrorenen Kummers". Apokalyptische Strukturen in Georg Heyms "Das Tagebuch Shakletons" (1911) Katharina Scheerer
12.30 UhrMittagessen
14.00 Uhr„Jung kaputt spart Altersheime“ Wie ambivalent sind Untergangsfantasien, Fatalismus und Negativität im Punk?Chris W. Wilpert
15.00 UhrKaffeepause
15.30 UhrLiteratur am Ende – Putting *Schöpfung* in *Erschöpfung*Ein Tagungsbericht
Simone Ketterl
16.45 UhrEin Tanz auf den Ruinen der Zukunft. Clubkultur in Zeiten von CoronaHannah Zipfel
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrFilmscreening: Mia san dageng: Punk in München Mit einer Einführung von
Dr. Anna Seidel
21.30 UhrSalongespräche
07.45 Uhr
Meditatives auf der Seeterasse
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Künstlerisches Schaffen gegen das kollektive Trauma vor individuellen wie gesellschaftspolitischen AnsätzenDr. Christine Fuchs
10.15 Uhr
Wetter und Untergang. Zur Zeichenhaftigkeit von Flutereignissen vom 17. bis ins 21. JahrhundertDr. Joana van de Löcht
11.15 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Das "ewige Eismeer gefrorenen Kummers". Apokalyptische Strukturen in Georg Heyms "Das Tagebuch Shakletons" (1911) Katharina Scheerer
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
„Jung kaputt spart Altersheime“ Wie ambivalent sind Untergangsfantasien, Fatalismus und Negativität im Punk?Chris W. Wilpert
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Literatur am Ende – Putting *Schöpfung* in *Erschöpfung*Ein Tagungsbericht
Simone Ketterl
16.45 Uhr
Ein Tanz auf den Ruinen der Zukunft. Clubkultur in Zeiten von CoronaHannah Zipfel
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Filmscreening: Mia san dageng: Punk in München Mit einer Einführung von
Dr. Anna Seidel
21.30 Uhr
Salongespräche
Sonntag, 27. November 2022
07.45 UhrMorgenandacht in der Kapelle
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrIt’s the end of the world as we know it and I feel fine? – Über die deutsche PrepperszeneMischa Luy
10.30 UhrPause
11.00 UhrAbschlussdiskussion
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Kapelle
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
It’s the end of the world as we know it and I feel fine? – Über die deutsche PrepperszeneMischa Luy
10.30 Uhr
Pause
11.00 Uhr
Abschlussdiskussion
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Dr. Christine Fuchs, Künstlerin, Kunsttherapeutin, Leiterin der Einrichtung STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V., Ingolstadt
Dr. Sólveig Gudmundsdottir, Universitätslektorin am Institut für Angewandte Kunstgeschichte, Universität für angewandte Kunst Wien
Simone Ketterl, wissenschaftliche Mitarbeiterin Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Dr. Joana van de Löcht, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Mischa Luy, Doktorand an der Fakultät für Sozialpsychologie & Sozialanthropologie, Ruhr-Universität Bochum
Katharina Scheerer, Doktorandin in der Graduate School „Practices of Literature", Westfälische Wilhelms-Universität Münster / Arizona
Chris Wilpert, Freier Autor und Redakteur von PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Berlin
Hannah Zipfel, freie Autorin, Berlin

Preise & Informationen

VERANSTALTUNGSLEITUNG
Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing

ORGANISATION & INFORMATION
Rita Niedermaier, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-128. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage (s. auch QR-Code). Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Anmeldeschluss: 17. November 2022

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 17. November 2022 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Unsere Stornobedingungen entnehmen Sie unserer Homepage.

Preise pro Person für die gesamte Veranstaltungsdauer ( in €)

Vortragsgebühr                                                                                                                 50.–
(zzgl. Kaffee/Tee/Kuchen auch bei Teilnahme ohne Verpflegung à 4.–)

Vollpension
– im Einzelzimmer                                                                                                         181.–
– im Zweibettzimmer                                                                                                     137.–
– im Zweibettzimmer als EZ                                                                                          197.–

Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung                                                                        10.–
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                                                61.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 
Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.
 
In Kooperation mit der Universität Innsbruck, SFB Transformationen des Populären

Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei veganer Ernährung, Unverträglichkeiten oder Allergien eine darauf abgestimmte Sonderkost an. Diese Angabe muss zusammen mit Ihrer Anmeldung erfolgen.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Stiftung Schloss Tutzing / Schlosseuro
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing" Sorge zu tragen. Mit dem Schlosseuro (bereits in der Vortragsgebühr enthalten) unterstützen Sie deren Projekte. Möchten Sie der Stiftung darüber hinaus einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Verkehrsverbindungen & E-Mobilität
Für die Planung Ihrer klimaneutralen Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage unter Service/Wegbeschreibung/ Anreiseplanung. Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass. E-Auto: Auf dem hauseigenen Parkplatz finden Sie E-Ladesäulen, die kostenpflichtigen Ladekarten erhalten Sie an der Rezeption.
 
Weitere Informationen zu Stornobedingungen / Schlosseuro / Datenschutz / AGB/ Hygienekonzept / umweltfreundlicher Anreise und E-Mobilität finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: www.ev-akademie-tutzing.de

Bildnachweis: © Adobe Stock / Veranstaltungsnummer: 0192023
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Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.