SOZIALE BEWEGUNGEN SIND DER MOTOR GESELLSCHAFTLICHEN FORTSCHRITTS.
Dieter Rucht
Viele Fortschritte in der Geschichte wurden durch soziale Bewegungen errungen – von Menschenrechten, Demokratie, Gerechtigkeit, Ökologie bis hin zu Frieden und Dekolonisierung. Soziale Bewegungen gibt es wohl seit Anbeginn der Menschheit. Sie sind Netzwerke von Gruppen, oftmals eher informell organisiert, die sich spezifische politische Ziele setzen und diese durch gemeinsame Aktionen zu erreichen versuchen.
Heute fühlen sich viele Menschen politisch ohnmächtig angesichts von Polykrisen: auf globaler Ebene Klimakrise, Kriege und Menschenrechtsverletzungen, auf nationaler Ebene steigende Mieten und unzulängliches Gesundheitssystem, Diskriminierungen und Aufstieg rechtsradikaler, autoritärer Kräfte. Verschärfend wirkt, dass sich Macht weltweit immer stärker konzentriert – durch finanzielle Ungleichheiten, aber auch verstärkt durch Social Media und den Einfluss großer (Medien-)Konzerne.
Heute fühlen sich viele Menschen politisch ohnmächtig angesichts von Polykrisen: auf globaler Ebene Klimakrise, Kriege und Menschenrechtsverletzungen, auf nationaler Ebene steigende Mieten und unzulängliches Gesundheitssystem, Diskriminierungen und Aufstieg rechtsradikaler, autoritärer Kräfte. Verschärfend wirkt, dass sich Macht weltweit immer stärker konzentriert – durch finanzielle Ungleichheiten, aber auch verstärkt durch Social Media und den Einfluss großer (Medien-)Konzerne.
Doch schon oft in der Geschichte schien die Lage aussichtslos. Immer aber gab es Menschen, die ihren Werten gefolgt sind, die sich zusammengeschlossen haben und Formen und Wege fanden, ihre Überzeugungen auszudrücken und gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. Und auch wenn heute einiges ins Wanken gerät, leben viele Menschen hierzulande privi-legiert und inmitten gesellschaftlicher Errungenschaften.
Auf der Tagung analysieren und diskutieren wir, wie gesellschaftlicher Fortschritt durch soziale Bewegungen möglich wird. Was sind ihre Wurzeln, Strukturen und Dynamiken? Wer waren die Menschen, die sich in der Geschichte erfolgreich engagiert haben? Wie haben sie zusammengewirkt? Unter welchen historischen Bedingungen – politisch, ökonomisch oder auch gesellschaftlich – hatte Engagement eine nachhaltige Wirkung? Was waren Hindernisse und Herausforderungen, auch in der Organisation? Wo sind soziale Bewegungen kritisch zu sehen?
„Soziale Bewegungen sind der Motor gesellschaftlichen Fortschritts", so der Politikwissenschaftler und Soziologe Prof. Dr. Dieter Rucht. Wir wollen uns ein Wochenende lang Zeit nehmen, um uns das genauer an-zuschauen – in Vorträgen, Workshops und mit Musik.
Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Tutzing an das Ufer des Starnberger Sees!
Katharina Hirschbrunn, Studienleiterin für Wirtschaft und Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Stefan Berger, Direktor des Instituts für Soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum