KLIMASCHUTZ UND ERHALT DER BIODIVERSITÄT SIND GRÖSSTE GESELLSCHAFTLICHE HERAUSFORDERUNGEN
Prof. Dr. Matthias Drösler
Moore und Moränen – Tutzing ist ebenso wie die umliegende Region durch die Eiszeit geprägt. Diese Moore sind im Vergleich zu den großen Moorlandschaften wie etwa das Murnauer Moos weniger bekannt. Sie sind aber für das Klima und den Wasserhaushalt ebenso wichtig. Sie sind Ökosysteme mit eigener Schönheit.
In Bayern gibt es etwa 220.000 Hektar Moorböden. Diese Flächen sind heute zum Großteil entwässert und sie stoßen etwa 6,7 Mio Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente pro Jahr aus. Dies entspricht etwa acht Prozent der bayerischen Treibhausgasemissionen. Ein verbesserter Moorschutz und die Wiedervernässung sind deshalb ein wichtiger Bestandteil der Klimapolitik. Zugleich gewinnt die Wiedervernässung auch im Zuge der zunehmenden Wetterextreme mit Hochwasser und anhaltenden Trockenperioden für den Wasserhaushalt an Bedeutung.
In unserer Veranstaltung führt Ella Papp, Expertin für Feuchtgebiete, in die faszinierende Welt der Moore ein. Sie wird dabei auch Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zum Schutz und zur Entwicklung der Biodiversität von Mooren vorstellen. Darüber hinaus wird er die Nutzungsmöglichkeiten wie etwa die Paludikultur erläutern. Dabei kann sie aus seiner langjährigen Forschung zum Thema ebenso wie aus Erfahrungen des Moorforschungszentrum Weihenstephan zur Politikberatung schöpfen.
Das Thema geht uns in Tutzing und in der Region unmittelbar an. Im Gebiet der Gemeinde Tutzing wurde seit dem 19. Jahrhundert Torf gestochen. Der Ortsteil Kampberg ist durch die Torfstecherei entstanden. Auch in anderen Gebieten von Tutzing gab es Torfstiche ebenso wie in den benachbarten Gemeinden.
Herzliche Einladung zu einer spannenden Abendveranstaltung zu einem wichtigen Thema, für Tutzing, die Region und darüber hinaus. Der Abend ist zugleich eine Vorbereitung auf die Ausstellung „Kampberg – mehr als eine Moorsiedlung. Geschichten über Eisenbahn, Torfstecherei und Klimawandel", die am 16. Mai 2025 im Tutzinger Ortsmuseum eröffnet wird. Schön, wenn wir Sie an diesem Abend bei uns in der Akademie begrüßen dürfen.
Dr. Martin Held, Freier Mitarbeiter Evangelische Akademie Tutzing und AG Moore in Tutzing klimaneutral 2035