Zukunft der digitalisierten Medizin (Dialogreihe “Innovation und Verantwortung”)

Zukunft der digitalisierten Medizin (Dialogreihe “Innovation und Verantwortung”)

24. - 25. Oktober 2022

Inhalt

Mehr Zeit für Therapie und Begleitung   

Das deutsche Gesundheitssystem wird zunehmend digitaler. Die Vernetzung aller Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken ist dabei nur der erste Schritt, um die Speicherung und Analyse gewaltiger Datenmengen sicherzustellen. Mittels elektronischer Patientenkarte (ePK) und elektronischer Patientenakte (ePA) sollen bisher dezentral und analog gespeicherte Daten den Patientinnen und Patienten sowie den behandelnden Ärztinnen und Ärzten jederzeit zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen Bio- und Sozialdaten, Patientendaten aus klinischen Studien und genetische Daten verknüpft werden, um einen Ausbau der Telemedizin und die Nutzung intelligenter technischer Assistenzsysteme durch Ärzte und Pflegende zu ermöglichen. Ein Ziel dieser digitalen Erfassung von Gesundheitsdaten ist eine Personalisierung von Diagnostik und Therapie.

Chancen der Digitalisierung für das Gesundheitswesen liegen auf der Hand: Mithilfe von Gesundheits- und Fitness-Apps, Wearables, medizinischen Sensoren oder Smart Clothes können Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Gesundheitskompetenzen stärken. Durch telemedizinische Angebote werden viele Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte überflüssig. Und durch technisch assistierte Dokumentation sowie Diagnosestellung haben Ärzte und Pflegende mehr Zeit für Therapie und Begleitung.

Allerdings sehen viele Bürger bislang nur einen geringen Nutzen der Digitalisierung, wenn es um ihre Gesundheit geht: Nach der von acatech und der Körber-Stiftung durchgeführten repräsentativen Befragung „TechnikRadar 2022“ wollen zwar gut die Hälfte der Befragten die elektronische Patientenakte (ePA) verwenden – doch genutzt wird sie aktuell nur von sehr wenigen. Neben mangelnder Bekanntheit werden als Gründe für diese Zurückhaltung zumeist genannt: Bedenken beim Datenschutz sowie eine Unklarheit darüber, wer welche Daten einsehen kann.

Doch wie soll eine digitale Transformation der Medizin ihre Potenziale ausschöpfen, wenn die Menschen zögern, ihre persönlichen Daten der Forschung zur Verfügung zu stellen? Hier wird deutlich: Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und die Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung werden mit zunehmender Digitalisierung immer wichtiger. Aber auch der Erkenntnisfortschritt in der Medizin ist darauf angewiesen, dass Patienten einwilligen, dass ihre Daten auch für Forschungs- und Lernaktivitäten genutzt werden können.

Zur Diskussion all dieser Fragen laden wir herzlich ein ins Schloss Tutzing!

Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing

Manfred Rauhmeier
Geschäftsführer acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München  
 
 
     

Tagungs-Programm

Montag, 24. Oktober 2022
12.30 UhrAnreise
13.00 UhrImbiss
14.00 UhrBegrüßung und Vorstellung der TeilnehmerDr. Stephan Schleissing
&
PD Dr. Marc-Denis Weitze
14.20 UhrKünstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der MedizinProf. Dr. rer. nat. Olaf Dössel
15.30 UhrKaffeepause
16.00 UhrChancen der Nutzung von klinischen und präklinischen Forschungsdaten für Prävention und TherapieProf. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hrabe de Angelis
16.40 UhrMedizin-Daten erheben, nutzen und schützen - am Beispiel klinischer RegisterDr. Matthias Baumhauer
17.20 UhrTelemedizin und Arzt-Patienten-VerhältnisProf. Dr. Reinhard Meier
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrTechnikradar 2022 - Wasa die Deutschen über Technik denken: Zukunft der GesundheitProf. Dr. Cordula Kropp
Kommentar:
MR Dr. Georg Münzenrieder
anschließend
Begegnungen und Gespräche in den Salons des Schlosses
12.30 Uhr
Anreise
13.00 Uhr
Imbiss
14.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellung der TeilnehmerDr. Stephan Schleissing
&
PD Dr. Marc-Denis Weitze
14.20 Uhr
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der MedizinProf. Dr. rer. nat. Olaf Dössel
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Chancen der Nutzung von klinischen und präklinischen Forschungsdaten für Prävention und TherapieProf. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hrabe de Angelis
16.40 Uhr
Medizin-Daten erheben, nutzen und schützen - am Beispiel klinischer RegisterDr. Matthias Baumhauer
17.20 Uhr
Telemedizin und Arzt-Patienten-VerhältnisProf. Dr. Reinhard Meier
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Technikradar 2022 - Wasa die Deutschen über Technik denken: Zukunft der GesundheitProf. Dr. Cordula Kropp
Kommentar:
MR Dr. Georg Münzenrieder
anschließend
Begegnungen und Gespräche in den Salons des Schlosses
Dienstag, 25. Oktober 2022
07.45 UhrAndacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrEine digitale Orientierungshilfe zur elektronischen Patientenakte (ePA)Stefanie Bucher
09.30 UhrTelemedizin in der KardiologiePD Dr. med. Carsten Lennerz
10.10 UhrKaffeepause
10.40 UhrEthische Werte und Motivationen bei Health-App-EntwicklernBianca Jansky, M.A.
11.20 UhrEntscheidungen in der digitalen Patientenversorgung aus der Perspektive der EthikDr. Julia Inthorn
11.45 UhrSchlussdiskussion
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Andacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Eine digitale Orientierungshilfe zur elektronischen Patientenakte (ePA)Stefanie Bucher
09.30 Uhr
Telemedizin in der KardiologiePD Dr. med. Carsten Lennerz
10.10 Uhr
Kaffeepause
10.40 Uhr
Ethische Werte und Motivationen bei Health-App-EntwicklernBianca Jansky, M.A.
11.20 Uhr
Entscheidungen in der digitalen Patientenversorgung aus der Perspektive der EthikDr. Julia Inthorn
11.45 Uhr
Schlussdiskussion
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

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