So ein Theater!

So ein Theater!

09. Februar 2022

Inhalt

DIVERSITÄT HEBT DIE KÜNSTLERISCHE QUALITÄT. 

Olaf Zimmermann*

Frauen und Männer sind in der Kultur sehr unterschiedlich präsent: Während Künstler den Kunstmarkt dominieren, arbeiten Künstlerinnen überwiegend in der kulturellen Bildung. Die Chefetagen der Institutionen, die Medien und Jurys sind meist männlich besetzt, während weibliche Kulturschaffende als organisierende Kräfte hinter den Kulissen arbeiten. Die traditionelle Rollenverteilung hält sich in der Kultur zäh und beständig – trotz Anti-Diskriminierungsgesetzen und Geschlechterdiversität. Auch bei der Nutzung von Fördergeldern geht es bei weitem nicht paritätisch zu. Deutlich ist zudem der Gender Pay Gap: Publizistinnen, Künstlerinnen und Frauen in den Creative Industries verdienen im Durchschnitt 24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, wie die Studie „Frauen in Kultur und Medien" des Deutschen Kulturrats 2016 ermittelte*. 

Der Kultur- und Kreativsektor ist von einer Gleichberechtigung noch immer weit entfernt. Corona hat dieses Ungleichgewicht noch verstärkt. Vorwiegend Frauen waren durch Kita- und Schulschließungen belastet und wurden zurück in alte Rollenmuster gedrängt. Wo liegen die Ursachen hierfür? In Geschlechterbildern, die sich auch im Kunst- und Kulturverständnis fortsetzen? Welche Rolle spielen die Strukturen unserer Kulturinstitutionen? Welche das Management?

Auf der anderen Seite können gerade künstlerische Ausdrucksformen Stereotype anprangern und Sensibilität für Geschlechterfragen stärken. Wie wird dieses Potenzial genutzt und wie wirkt es auf den Kulturbetrieb zurück?

Um Geschlechtergerechtigkeit und kulturelle Vielfalt zu stärken, so die UNESCO in ihrem Konzeptpapier „Kulturpolitik Neu/Gestalten 2020", gilt es, „von einer Agenda des reinen Empowerments zu einer Agenda des tatsächlichen Wandels, also der Transformation, überzugehen". Wie kommen wir in der Kulturbranche zum transformativen Handeln? Welche Veränderungen sind nötig, um eine größere Sichtbarkeit der weiblichen Arbeit und gleichen Zugang im Kulturbereich herzustellen? Wie ist die aktuelle Lage, international und in der EU? Was lässt sich aus anderen Ländern lernen?

Geschlechtergerechtigkeit ist eine kulturelle Aufgabe. Diese Talk-Reihe will die kulturpolitischen Dimensionen diskutieren, Wege für eine gute Praxis aufzeigen und einen Beitrag zur Vernetzung leisten. Sie richten sich an alle, die in Kulturpolitik, Kulturvermittlung und Kulturwirtschaft tätig sind und an alle Interessierten. Fünf der Veranstaltungen finden als Web-Talks statt, die Abschlussveranstaltung im Juni wird im Münchner Arri-Kino stattfinden.

Nachdem die Tagung im vergangenen Jahr verschoben werden musste, freuen wir uns besonders, Sie in diesem überwiegend digitalen Format zu Gesprächen einzuladen.

Dr. Christine Fuchs & Christina Madenach
STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.

Christian Steinau, LMU München, Cultural Policy Labs

Alix Michell
Evangelische Akademie Tutzing
 
 

*Gabriele Schulz, Carolin Ries, Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat), Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge, Berlin 2016

Tagungs-Programm

Mittwoch, 09. Februar 2022
2. WEBTalk
Frauen in der Kulturpolitik
15.30 UhrBegrüßung
Alix Michell
So ein Theater! Diskussionen um Gleichstellung und Geschlecht aus der GenerationenperspektiveN.N.
Diskussion im Plenum
2. WEBTalk
Frauen in der Kulturpolitik
15.30 Uhr
Begrüßung
Alix Michell
So ein Theater! Diskussionen um Gleichstellung und Geschlecht aus der GenerationenperspektiveN.N.
Diskussion im Plenum

Referierende

 
 

Preise & Informationen


VERANSTALTUNGSLEITUNG
Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Christine Fuchs, STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.

ORGANISATION & INFORMATION
Rita Niedermaier, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-128. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie erhalten nach Anmeldung eine Buchungsbestätigung und Rechnung. Den Teilnahmelink erhalten Sie einen Tag vor der Veranstaltung. Anmeldeschluss: 8. Februar 2022

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 8. Februar 2022 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 

Ort & Anreise

Diese Tagung findet online statt