Schmutziger Deal oder neue Ideen?

Das Europäische Asylsystem in der Krise

Schmutziger Deal oder neue Ideen?

30. - 31. Oktober 2023

Inhalt

Migrationspolitik gerecht gestalten
 
„Wir brauchen einen schmutzigen Deal“ titelte der Brüssel Korrespondent Josef Kelnberger am 25. Mai 2023 im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung im Blick auf das europäische Flüchtlingssystem. Er bezog sich dabei auf die Initiative der Bundesregierung, Asylverfahren für Länder mit niedrigen Anerkennungsquoten verkürzt und an den EU-Außengrenzen in haftähnlichen Lagern durchzuführen.

Eine Woche später konterte Gesine Schwan unter dem Titel „Ideen helfen mehr als Stacheldraht“: „Wir brauchen keinen schmutzigen Deal. Von einer intelligenten Einwanderungspolitik profitieren auch wir.“

Beide sind sich einig, dass die derzeitige EU-Flüchtlingspolitik – in der Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und faktischer Ausgestaltung – zynisch geworden ist, ziehen aber unterschiedliche Konsequenzen.

Inzwischen sind neue Initiativen und Debatten hinzugekommen: Da ist zum einen die EU-Initiative, Geflüchtete übers Mittelmeer zurück nach Tunesien zu bringen und Verfahren außerhalb der EU durchzuführen – im Gegenzug dürften Tunesier:innen legal als Arbeitsmigrant:innen in die EU kommen. Zum andern gibt es Debatten aus der CDU, das individuelle Asylrecht durch Kontingente für Geflüchtete zu ersetzen, die durch den UNHCR ausgewählt würden – was eine Verfassungsänderung zur Voraussetzung hätte. Das ursprüngliche Recht auf Asyl sei aber nicht für Situationen wie die heutigen Flucht- und Migrationsbewegungen gemacht.

Doch wie illusionär sind diese Konzepte? Werden sie umsetzbar sein? Und wenn ja: Werden sich Menschen, die nach Europa wollen, dadurch abhalten lassen? Wenn nicht, steht Europa vor denselben Fragen wie heute. Zudem steht in vielen Vorschlägen die Rechtsstaatlichkeit auf dem Spiel.
Wie kann die Migrationspolitik auf europäischer Ebene gerechter ge-staltet werden und Integration besser gelingen? Was braucht es in der Asylpolitik, damit die EU nicht länger ihre Werte aufs Spiel setzt und das Sterben im Mittelmeer aufhört?

Über die aktuellen Herausforderungen wollen wir mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Gesine Schwan und dem Soziologen und Migrationsforscher Gerald Knaus ins Gespräch kommen. Beide haben 2018 schon einmal in einem SPIEGEL-Gespräch nach Alternativen zur System gewordenen Ausweglosigkeit gesucht. Was hat sich seither verändert?

Zur Diskussion dieser und weiterer Fragen laden wir Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein.
 
Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Simone Reperger, Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung, München
Claudia Steinke, Koordination, Ökumenischer Unterstützerkreis Tutzing

Tagungs-Programm

Montag, 30. Oktober 2023
18.30 UhrEinlass
19.00 UhrBegrüßungPfr. Udo Hahn
Simone Reperger
und
Claudia Steinke
anschließend
19.00 UhrSchmutziger Deal oder neue Ideen?Podiumsdiskussion mit
Gerald Knaus
und
Prof. Dr. Gesine Schwan
Moderation:
Pfr. Udo Hahn
21.00 UhrBegegnungen und Gespräche in den Salons
18.30 Uhr
Einlass
19.00 Uhr
BegrüßungPfr. Udo Hahn
Simone Reperger
und
Claudia Steinke
anschließend
19.00 Uhr
Schmutziger Deal oder neue Ideen?Podiumsdiskussion mit
Gerald Knaus
und
Prof. Dr. Gesine Schwan
Moderation:
Pfr. Udo Hahn
21.00 Uhr
Begegnungen und Gespräche in den Salons

Referierende

Unsere Gäste:

Gerald Knaus, Soziologe, Migrationsforscher, Gründungsdirektor und Leiter der Denkfabrik Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) mit Hauptsitz in Berlin und Büros in Istanbul, Brüssel, London, Paris, Sarajevo und Wien

Prof. Dr. Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin, Präsidentin und Mitgründerin der Humboldt-Viadrina Governance Platform gGmbH, Berlin

Preise & Informationen

Veranstaltungsleitung
Pfr. Udo Hahn, Direktor, Evangelische Akademie Tutzing
Simone Reperger, Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung, München
Claudia Steinke, Koordination, Ökumenischer Unterstützerkreis Tutzing

Organisation & Information
Isabelle Holzmann, Tel. 08158 251-121. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. E-Mail: holzmann@ev-tutzing-akademie.de

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist erforderlich.

Die Veranstaltung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Unterstützen Sie uns! Über Spenden für die Tagungsarbeit sind wir sehr dankbar. Evangelische Bank eG Kassel, IBAN: DE 54 5206 0410 0001 0305 31, BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Spende Tagungsarbeit
Gerne stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus. 

Weitere Informationen zu  Datenschutz AGB / umweltfreundlicher Anreise sowie E-Mobilität finden Sie unter "Service" auf dieser Homepage.

Bildnachweis: © Adobe Stock / ma eat archiv
Veranstaltungsnummer: 0702024

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2023 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.