Raubkunst – Kunstwerke im langen Schatten der Vergangenheit

Raubkunst – Kunstwerke im langen Schatten der Vergangenheit

25. - 27. September 2015

Inhalt

HERKUNFT UND WEGE DER KUNSTWERKE – WAS TUN MIT DER SO GENANNTEN RAUBKUNST?
 
Das ist wahrscheinlich die zentrale Frage, die die Debatte in der Bundesrepublik befeuert und die sich in einem schwierigen Grenzbereich zwischen Moral, rechtlichen Normen und historischer Forschung bewegt. Dementsprechend wird sie auch uneinheitlich beantwortet. Museen haben ein starkes Interesse, ihre Sammlungen zu bewahren und prominente Werke weiter präsentieren zu können. Den vormaligen Besitzern bzw. ihren Erben geht es um ihren legitimen Besitz und auch um ein Stück Wiedergutmachung von NS-Unrecht. Und die privaten Sammler und Händler – mit dem jüngst prominentesten Beispiel Cornelius Gurlitt – sehen bisweilen nicht ein, dass sie abgeben sollen, was sie möglicherweise schon viele Jahre unangefochten besitzen.
 
Diese verschiedenen Perspektiven und ihre historische Entwicklung werden in der Tagung erörtert. Expertinnen und Experten schildern die Schwierigkeiten der Provenienzforschung, Vertreter der noch jungen Institutionen und Kommissionen in Sachen Raubkunst erklären ihre Arbeit und Juristen beziehen Stellung zu Rechts- und Verjährungsfragen.
 
Bei allen unterschiedlichen Sichtweisen will die Tagung vor allem dazu anregen, die Debatte um Raubkunst zu einem Teil der an Aufklärung und Transparenz interessierten Erinnerungskultur in Deutschland zu machen.
 
Herzliche Einladung in das Schloss Tutzing! Auch über dem Schloss liegt „der lange Schatten der Vergangenheit“ (Aleida Assmann). Der Verbleib seiner einst reichen Kunstsammlung wird am Ende der Tagung thematisiert.
 
PD Dr. Christian Fuhrmeister, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Meike Hopp, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
Dr. Stephan Klingen, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München

Tagungs-Programm

Freitag, 25. September 2015
Anreise in Tutzing ab 17.00 Uhr
14.45 UhrVORPROGRAMM IN MÜNCHEN:*Besuch der Ausstellung "Rudolf von Alt" Treffen in der Pinakothek der Moderne, Barer Str. 40, 80333 München, mit Dr. Meike Hopp & Dr. Andreas Strobl
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrBegrüßung
Dr. Ulrike Haerendel
19.15 UhrRaubkunst – „Entartete Kunst“ – Fluchtgut:Worum geht es?Dr. Meike Hopp
20.00 UhrDie Raubkunstdebatte vor dem Hintergrund der bundesdeutschen ErinnerungskulturpolitikDr. Axel Drecoll
20.45 UhrDer bayerische Entwurf eines „Kulturgut-Rückgewähr-Gesetzes“Staatsminister Prof. Dr. Winfried Bausback MdL
21.30 UhrDiskussion
22.00 Uhranschließend Gespräche in den Salons
Anreise in Tutzing ab 17.00 Uhr
14.45 Uhr
VORPROGRAMM IN MÜNCHEN:*Besuch der Ausstellung "Rudolf von Alt" Treffen in der Pinakothek der Moderne, Barer Str. 40, 80333 München, mit Dr. Meike Hopp & Dr. Andreas Strobl
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Ulrike Haerendel
19.15 Uhr
Raubkunst – „Entartete Kunst“ – Fluchtgut:Worum geht es?Dr. Meike Hopp
20.00 Uhr
Die Raubkunstdebatte vor dem Hintergrund der bundesdeutschen ErinnerungskulturpolitikDr. Axel Drecoll
20.45 Uhr
Der bayerische Entwurf eines „Kulturgut-Rückgewähr-Gesetzes“Staatsminister Prof. Dr. Winfried Bausback MdL
21.30 Uhr
Diskussion
22.00 Uhr
anschließend Gespräche in den Salons
Samstag, 26. September 2015
I. MUSEEN UND PROVENIENZ
07.45 UhrMorgengruß am SeeDr. Ulrike Haerendel
09.00 UhrProvenienzforschung an deutschen Museen und am Beispiel der Hamburger KunsthalleDr. Ute Haug
09.45 UhrProvenienzforschung an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Die Sammlung Sofie und Emanuel Fohn im FokusDr. Andrea Bambi
10.30 UhrKaffeepause
10.45 UhrZwischenfrage: Was leisten deutsche Museen zur Vergangenheitsbewältigung?
11.30 UhrDiskussion zu den Beiträgen des Vormittags
12.30 UhrMittagessen
II. KUNSTRAUB UND POLITIK
14.00 UhrDas Deutsche Zentrum KulturgutverlusteDr. Michael Franz
15.00 UhrDie Taskforce Schwabinger KunstfundInterview mit
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel
15.45 UhrKaffeepause
16.15 UhrKunst in privater Hand: Provenienzen im Fluch des WertewandelsDr. Johannes Nathan
17.00 UhrModeration:
Dr. Stephan Klingen
Podiumsdiskussion: Kunst.Politik.RechtMit Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Dr. Willi Korte,Dr. Nicolai Kemle, Dr. Johannes Nathan
Willi Korte
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrDie Restitution von RaubkunstÖffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jutta Limbach
21.00 UhrFilmangebot in der Rotundeanschließend Gespräche in den Salons
I. MUSEEN UND PROVENIENZ
07.45 Uhr
Morgengruß am SeeDr. Ulrike Haerendel
09.00 Uhr
Provenienzforschung an deutschen Museen und am Beispiel der Hamburger KunsthalleDr. Ute Haug
09.45 Uhr
Provenienzforschung an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Die Sammlung Sofie und Emanuel Fohn im FokusDr. Andrea Bambi
10.30 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Zwischenfrage: Was leisten deutsche Museen zur Vergangenheitsbewältigung?
11.30 Uhr
Diskussion zu den Beiträgen des Vormittags
12.30 Uhr
Mittagessen
II. KUNSTRAUB UND POLITIK
14.00 Uhr
Das Deutsche Zentrum KulturgutverlusteDr. Michael Franz
15.00 Uhr
Die Taskforce Schwabinger KunstfundInterview mit
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel
15.45 Uhr
Kaffeepause
16.15 Uhr
Kunst in privater Hand: Provenienzen im Fluch des WertewandelsDr. Johannes Nathan
17.00 Uhr
Moderation:
Dr. Stephan Klingen
Podiumsdiskussion: Kunst.Politik.RechtMit Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Dr. Willi Korte,Dr. Nicolai Kemle, Dr. Johannes Nathan
Willi Korte
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Die Restitution von RaubkunstÖffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jutta Limbach
21.00 Uhr
Filmangebot in der Rotundeanschließend Gespräche in den Salons
Sonntag, 27. September 2015
09.00 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Dr. Ulrike Haerendel
III. KUNSTHANDEL MIT VERGANGENHEIT
09.30 UhrDas Kölner Kunstauktionshaus Van HamDr. Barbara Haubold
10.00 UhrDas Münchner Kunstauktionshaus NeumeisterKatrin Stoll
10.30 UhrKurze Pause
10.45 UhrIV. VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG
Raub, Handel und Forschung 1933-2015: ein ÜberblickPD Dr. Christian Fuhrmeister
11.30 UhrDie Sammlung Schloss TutzingDr. Matthias Weniger
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrNACHPROGRAMM: Führung durch Schloss Tutzingmit Dr. Matthias Weniger und Akademiedirektor Udo Hahn
15.00 UhrEnde der Tagung
.
* Auch bei Teilnahme am VORPROGRAMM erfolgt die Anreise von München nach Tutzing in Eigenregie.Bei Bedarf kann Kinderbetreuung für die Tagung nach Anmeldung organisiert werden.
09.00 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Dr. Ulrike Haerendel
III. KUNSTHANDEL MIT VERGANGENHEIT
09.30 Uhr
Das Kölner Kunstauktionshaus Van HamDr. Barbara Haubold
10.00 Uhr
Das Münchner Kunstauktionshaus NeumeisterKatrin Stoll
10.30 Uhr
Kurze Pause
10.45 Uhr
IV. VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG
Raub, Handel und Forschung 1933-2015: ein ÜberblickPD Dr. Christian Fuhrmeister
11.30 Uhr
Die Sammlung Schloss TutzingDr. Matthias Weniger
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
NACHPROGRAMM: Führung durch Schloss Tutzingmit Dr. Matthias Weniger und Akademiedirektor Udo Hahn
15.00 Uhr
Ende der Tagung
.
* Auch bei Teilnahme am VORPROGRAMM erfolgt die Anreise von München nach Tutzing in Eigenregie.Bei Bedarf kann Kinderbetreuung für die Tagung nach Anmeldung organisiert werden.

Referierende

Referierende
Dr. Andrea Bambi, Oberkonservatorin, Leitung Provenienzforschung, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Prof. Dr. Winfried Bausback, MdL, Bayerischer Staatsminister der Justiz, München
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Leiterin der Taskforce Schwabinger Kunstfund, Berlin
Dr. Axel Drecoll, Leiter der Dokumentation Obersalzberg, Institut für Zeitgeschichte München
Dr. Christian Fuhrmeister, Forschungsabteilung, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Privatdozent an der LMU München
Dr. Uwe Hartmann, Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung, Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg
Dr. Barbara Haubold, Van Ham Kunstauktionen, Repräsentanz München/Süddeutschland
Dr. Ute Haug, Leiterin Provenienzforschung und Historisches Archiv, Hamburger Kunsthalle
Dr. Meike Hopp, Forschungsabteilung, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
Dr. Nicolai Kemle, Rechtsanwalt, Erster Vorsitzender, Institut für Kunst und Recht (IFKUR e.V.), Heidelberg
Dr. Stephan Klingen, Leiter der Photothek, Leiter der EDV, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts i.R. , Leiterin der „Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz“, Berlin
Dr. Johannes Nathan, Geschäftsführender Gesellschafter der Nathan Fine Art, Berlin/Zürich, Dozent im Fach Kunstgeschichte
Dr. Sabine Rudolph, Rechtsanwältin, Cramer von Clausbruch Rechtsanwälte PartGmbH, Dresden
Katrin Stoll, Geschäftsführende Gesellschafterin, Neumeister Münchener Kunstauktionshaus
Dr. Matthias Weniger, Wissenschaftlicher Referent, Bayerisches Nationalmuseum, München

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
 
Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23
Email: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie den Online-Modus bzw. die Email-Anschrift der Tagungsorganisation. Ihre Anmeldung wird auf Wunsch bestätigt und ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten.
Anmeldeschluss ist der 11. September 2015.
 
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 18. September 2015 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
 
Preise für die gesamte Tagungsdauer: 
Teilnahmebeitrag                                                    65.– €
 
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)        49.– €
Vollpension
– im Einzelzimmer                                                166.– €
– im Doppelzimmer                                              122.– €
– im Doppelzimmer als Einzelzimmer                 182.– €
Kurzzeitzuschlag                                                    10.– €
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.
 
Ermäßigung
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.
 
Kooperationspartner
Wir bedanken uns beim Zentralinstitut für Kunstgeschichte für die freundliche Unterstützung. 
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert. 
Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin. 
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat für diese Tagung einen Zuschuss in Aussicht gestellt.
 
Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility (http://www.greenmobility.de/muenchen/ev-akademie-tutzing/home) auf unserer Homepage.
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen.
 
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn der Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.
 
Bildnachweis: Bergung von geraubtem Kulturgut im Kloster Buxheim 1945, © AP
Tagungsnummer: 0042016

Ort & Anreise

Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal
Greenmobility auf unserer Homepage.
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.