Mittelpunkt Patientenwohl?

Mittelpunkt Patientenwohl?

03. - 04. Juni 2014

Inhalt

SALUS ET VOLUNTAS AEGROTI SUPREMA LEX

„Wohl und Wille des Kranken seien höchstes Gesetz“, so lautet ein althergebrachter Grundsatz der Medizin. Heute würde man formulieren: „Die Medizin dient dem Wohl und dem Willen des Patienten“. Dieser Wandel dokumentiert sich auch im Recht. Heil, Heilung, Wohlergehen und Entscheidungsbeteiligung der Patienten sollen höchste Richtschnur sein.

Und wir tun alles dafür: First-Class Krankenzimmer für Reiche, gute und moderne Medizin für alle; immer bessere Regelungen zur rechtlichen Absicherung von Patienten; eine moderne Servicementalität gepaart mit professioneller Pflege; ausgefeilte Diagnostik und ausführliche Beratung auf hohem Standard; und jetzt auch „individualisierte Medizin“. All dies bietet unser Gesundheitssystem zum Wohle der Patienten.

Dennoch – es zeigen sich auch Risse und Brüche: „Im Krankmachhaus“ tituliert DIE ZEIT im Sommer. Die Süddeutsche Zeitung mahnte : „Vorsicht, Klinik!“ Die Patienten sind Konsumenten und prüfen skeptisch; Skandale werden gnadenlos publiziert. Und immer wieder taucht der Verdacht auf, dass viele an diesem System eben doch nur verdienen wollen: Unnötige Diagnosen, unnötige Behandlungen, unnötige Medikamente. Sie mögen nicht die Regel sein, aber sie sind Realität.

Manchmal ist schwer zu glauben, dass wir alles nur zum Wohle der Patienten unternehmen. Und was heißt überhaupt „Wohl“ des Patienten? Sind wirklich alle eingeschlossen? Nicht jeder kann sich die beste Behandlung leisten (Chefarzt nur nach Zuzahlung). Vulnerable Patientengruppen werden unterschiedlich intensiv von der Gesellschaft wahrgenommen und geschützt. Alte und psychisch kranke Patienten genießen weniger Aufmerksamkeit als andere.

Solche Unterschiede lassen aufhorchen. Patientenwille als Maßstab? Mittelpunkt Patientenwohl? Danach fragt das traditionsreiche „Patientenforum Medizinethik“ und lädt zur Tagung nach Tutzing ein.

Prof. Dr. Dieter Hart, Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht an der Universität Bremen
PD Dr. med. Dr. phil. Ralf J. Jox, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der LMU München
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. rer. soc. Dipl. Psych. Stella Reiter-Theil, Professorin für Medizin- und Gesundheitsethik am Universitätsspital und den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel

Tagungs-Programm

Dienstag, 03. Juni 2014
09.30 UhrAnreise, Kaffee, Tee und Brezen
10.00 UhrBegrüßung und Einführung in die TagungPfr. Frank Kittelberger
10.20 UhrDas neue PatientenrechtegesetzProf. Dr. Dieter Hart
11.00 UhrBlick über die Grenze: Patientenrechte in der SchweizProf. Dr. Stella Reiter-Theil
11.20 UhrBlick über die Grenze: (Straf)rechtliche Absicherung der Patientenrechte in ÖsterreichDr. Karin Bruckmüller
11.40 UhrErfahrungen und Nachfragen:Diskussion mit dem PublikumModeration:
PD Dr. Dr. Ralf Jox
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrPersonalisierte Medizin:Modewort? Fortschritt?Implikationen!Mag. Sebastian Schleidgen
14.45 UhrIndividualisierte Medizin:Medizinische und medizinethische Bewertung am Beispiel ArzneimitteltherapienProf. Dr. Bernd Mühlbauer
15.30 UhrKaffeepause
16.00 UhrVulnerable Patientengruppen - Realität und MahnungEinführung und Kurzvorstellung der ReferentInnen:
PD Dr. Dr. Ralf Jox
16.30 UhrForen zum Thema "Vulnerable Patientengruppen"
>Patientenrechtegesetz
Prof. Dr. Dieter Hart
>Hochbetagte Menschen als Patienten
Prof. Dr. med. Christoph Fuchs
>Kinder als Patienten
Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz
>Psychisch kranke Menschen
Stephanie Lerf
17.45 UhrPlenum mit Kurzberichten aus den Foren
18.15 UhrAbendessen
19.30 UhrPatientenwohl? Was uns Patienten so erzählen - Blick ins KlinikumPfr. Dr. theol. Bernhard Barnikol-Oettler
Einblicke, Impulse und Diskussion
21.00 UhrGespräche und Begegnungen in den Salons des Schlosses
09.30 Uhr
Anreise, Kaffee, Tee und Brezen
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die TagungPfr. Frank Kittelberger
10.20 Uhr
Das neue PatientenrechtegesetzProf. Dr. Dieter Hart
11.00 Uhr
Blick über die Grenze: Patientenrechte in der SchweizProf. Dr. Stella Reiter-Theil
11.20 Uhr
Blick über die Grenze: (Straf)rechtliche Absicherung der Patientenrechte in ÖsterreichDr. Karin Bruckmüller
11.40 Uhr
Erfahrungen und Nachfragen:Diskussion mit dem PublikumModeration:
PD Dr. Dr. Ralf Jox
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Personalisierte Medizin:Modewort? Fortschritt?Implikationen!Mag. Sebastian Schleidgen
14.45 Uhr
Individualisierte Medizin:Medizinische und medizinethische Bewertung am Beispiel ArzneimitteltherapienProf. Dr. Bernd Mühlbauer
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Vulnerable Patientengruppen - Realität und MahnungEinführung und Kurzvorstellung der ReferentInnen:
PD Dr. Dr. Ralf Jox
16.30 Uhr
Foren zum Thema "Vulnerable Patientengruppen"
>Patientenrechtegesetz
Prof. Dr. Dieter Hart
>Hochbetagte Menschen als Patienten
Prof. Dr. med. Christoph Fuchs
>Kinder als Patienten
Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz
>Psychisch kranke Menschen
Stephanie Lerf
17.45 Uhr
Plenum mit Kurzberichten aus den Foren
18.15 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Patientenwohl? Was uns Patienten so erzählen - Blick ins KlinikumPfr. Dr. theol. Bernhard Barnikol-Oettler
Einblicke, Impulse und Diskussion
21.00 Uhr
Gespräche und Begegnungen in den Salons des Schlosses
Mittwoch, 04. Juni 2014
08.00 UhrMorgenandacht in der SchlosskapellePfr. Frank Kittelberger
09.00 UhrDie Stigmatisierung von Patienten(gruppen)Prof. Dr. Stella Reiter-Theil
10.00 UhrKaffeepause
10.30 UhrEthische Orientierung im DreieckPatient-Angehörige-BehandelndeImpuls - strukturierte Diskussion - kurze Übungen - plenare FokusbildungInput: Regine Heimann M.A.Moderation: PD Dr. Ralf Jox und Prof.in Dr.in Stella Reiter-Theil
13.30 UhrMedizin zwischen Ökonomie und ärztlicher RedlichkeitZwei Impulsvorträge mit Diskussion
Prof. Dr. theol. habil. Arne Manzeschke
Moderation:
Prof. Dr. Dieter Hart
14.30 UhrPatientenwohl fällt nicht vom Himmel - Gesundheitspolitisches Fazit?Gespräch im SchlussplenumModeration:
Pfr. Frank Kittelberger
15.15 UhrTagungsteamTagungsausklang und Verabschiedung
08.00 Uhr
Morgenandacht in der SchlosskapellePfr. Frank Kittelberger
09.00 Uhr
Die Stigmatisierung von Patienten(gruppen)Prof. Dr. Stella Reiter-Theil
10.00 Uhr
Kaffeepause
10.30 Uhr
Ethische Orientierung im DreieckPatient-Angehörige-BehandelndeImpuls - strukturierte Diskussion - kurze Übungen - plenare FokusbildungInput: Regine Heimann M.A.Moderation: PD Dr. Ralf Jox und Prof.in Dr.in Stella Reiter-Theil
13.30 Uhr
Medizin zwischen Ökonomie und ärztlicher RedlichkeitZwei Impulsvorträge mit Diskussion
Prof. Dr. theol. habil. Arne Manzeschke
Moderation:
Prof. Dr. Dieter Hart
14.30 Uhr
Patientenwohl fällt nicht vom Himmel - Gesundheitspolitisches Fazit?Gespräch im SchlussplenumModeration:
Pfr. Frank Kittelberger
15.15 Uhr
TagungsteamTagungsausklang und Verabschiedung

Referierende

Dr. Bernhard Barnikol-Oettler, Pastoralpsychologe, Lehrsupervisor (DGfP, DGSv), Seelsorge und Klinische Seelsorgeausbildung am Klinikum Großhadern der LMU, München
Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, ehem. Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Neuötting
Dr. jur. Karin Bruckmüller, Institut für Strafrechtswissenschaften, Abteilung Medizinstrafrecht der Johannes Kepler Universität Linz Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie der LMU München
Dr. med. Christoph Fuchs, Leitender Oberarzt im Team des Zentrums für Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Klinikum München-Neuperlach
Prof. Dr. med. Dieter Hart, Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht im Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Bremen
Dipl. Sozialpäd Regine Heimann M.A., Pädagogische Klinikleiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik,  Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK) Basel
PD Dr. med. Dr. phil. Ralf J. Jox, Akademischer Rat auf Zeit; Leitung Arbeitsbereich „Klinische Ethik“ am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der LMU München
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Tutzing
Dipl. Sozialpäd Stephanie Lerf MMH, Geschäftsführerin AWOLYSIS – Gesellschaft für innovatives Gesundheitsmanagement mbH, München
Dipl.Wirtg. Susanne Lindemann M.A., Leiterin Stabsstelle zentrales Beschwerdemanagement, Klinikum der Universität München
PD Dr. theol. Arne Manzeschke, Fachstelle Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen am Institut TTN der LMU München
Prof. Dr. med. Bernd Mühlbauer, Direktor des Instituts für klinische Pharmakologie Bremen, Vorstand der Arzneimittelkommission
Sebastian Schleidgen M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der LMU München
Prof. Dr. rer. soc. Dipl. Psych. Stella Reiter-Theil, Professorin für Medizin- und Gesundheitsethik, Leitung Klinische Ethik / Geschäftsführung Ethik-Beirat, Universitätsspital Basel / Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
Prof. Dr. med. Dietrich v. Schweinitz, Direktor der Kinderchirurgischen Klinik und Poliklinik im Dr. von Hauner´schen Kinderspital an der LMU München

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Prof. Dr. Dieter Hart, Bremen
PD Dr. med. Dr. phil. Ralf J. Jox, München
Pfr. Frank Kittelberger, Tutzing
Prof. Dr. rer. soc. Dipl. Psych. Stella Reiter-Theil, Basel

Tagungsorganisation
Christina von Dawans, Telefon: 08158 251-125, Telefax: 08158 99 64 25
Email: dawans@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen
zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie
den Online-Modus, bzw. die Email-Anschrift der Tagungsorganisation.
Ihre Anmeldung wird nicht
bestätigt und ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine
Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten.
Anmeldeschluss ist der 23. Mai 2014.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir
bis spätestens zum 27. Mai 2014 um entsprechende schriftliche
Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises,
mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in
Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf
Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über
den Eingang Ihrer Abmeldung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:                            €
Teilnahmebeitrag                                               50.–
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)      42.–
Vollpension
– im Einzelzimmer                                             97.–
– im Doppelzimmer                                           76.–
– im Doppelzimmer als Einzelzimmer                103.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder
EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen
können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr)
und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen
wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer
ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres
Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen
und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an
der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag
einen Preisnachlass von 10.– €.

Die Tagung ist für das „Fortbildungszertifikat“ der Bayerischen
Landesärztekammer (BLÄK) anrechenbar.

Fortbildungspunkte für Pflegende (RbP) sind zugesagt.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.