Geschichts- und Erinnerungsorte

Geschichts- und Erinnerungsorte

04. - 06. April 2014

Inhalt

"WENN (MENSCHEN) SCHWEIGEN WERDEN, SO WERDEN DIE STEINE SCHREIEN."
                                                                                                                      Lukas 19,40
 
Rund 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und 25 Jahre nach dem Fall der Mauer befinden sich immer noch zahlreiche Kommunen im wiedervereinigten Deutschland in einem intensiven Diskurs über ihr "negatives Eigentum" (Jean Amery). An vielen belasteten Orten – und gerade denen, die von den Verbrechen des NS-Regimes zeugen – hat es lange gedauert, bis ein angemessener Umgang mit dieser Vergangenheit gefunden wurde; und an manchen gelingt es bis heute nicht. In jedem Fall sind Erinnerungskultur und Vergangenheitspolitik immer ein Stoff für Debatten: von dem simplen Plädoyer, doch endlich einen Schlussstrich zu ziehen, bis zum Streit über den richtigen Text auf einer Erinnerungstafel.
 
Schon seit 1945 kann man dabei beobachten, dass die jeweiligen kommunal- oder landespolitischen Entscheidungen nicht nur von geschichtswissenschaftlicher Erkenntnis, sondern stark vom Zeitgeist geprägt sind. Die Vergangenheitspolitik ist auch ein Seismograph für aktuelle gesellschaftliche Sichtweisen und Stimmungen.
 
Wie gehen Kommunen zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Geschichtspolitik, Informationspflicht und den Erfordernissen des Alltags mit Konzentrationslagern und Gefängnissen, Kasernen, Siedlungen und Repräsentationsbauten um? Was haben wir in den vergangenen Jahrzehnten gelernt und wie geht es mit den steinernen Zeugnissen weiter, wenn die Zeitzeugen schweigen werden?
 
Expertinnen und Experten aus Geschichtswissenschaft, Publizistik, Gedenkstättenarbeit und Denkmalpflege diskutieren über "kontaminierte Orte" in Deutschland, Österreich, Italien und der Tschechischen Republik. Ein Schwerpunkt der Tagung liegt bei den bayerischen Erinnerungsorten.
 
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Werner Karg, Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit
Dr. Susanne Meinl, Geschichtsforum Pullach und Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Trier

Tagungs-Programm

Freitag, 04. April 2014
16.30 UhrBegrüßung und EinführungDr. Ulrike Haerendel
Werner Karg
16.45 UhrNachbar Hitler - Vom Erinnerungssperrbezirk zur Dokumentation ObersalzbergUlrich Chaussy
17.15 UhrDie KZ-Gedenkstätte DachauDr. Gabriele Hammermann
18.00 UhrDiskussion der beiden Vorträge
18.30 UhrAbendessen
19.30 UhrMünchen und die Unsichtbarkeit der Erinnerungmit anschließendem Besuch der
Wolfram P. Kastner
20.30 UhrAusstellung im Foyer
21.00 UhrGespräche in den Salons
16.30 Uhr
Begrüßung und EinführungDr. Ulrike Haerendel
Werner Karg
16.45 Uhr
Nachbar Hitler - Vom Erinnerungssperrbezirk zur Dokumentation ObersalzbergUlrich Chaussy
17.15 Uhr
Die KZ-Gedenkstätte DachauDr. Gabriele Hammermann
18.00 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
18.30 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
München und die Unsichtbarkeit der Erinnerungmit anschließendem Besuch der
Wolfram P. Kastner
20.30 Uhr
Ausstellung im Foyer
21.00 Uhr
Gespräche in den Salons
Samstag, 05. April 2014
08.00 UhrMorgengruß am SeeDr. Ulrike Haerendel
I. VERGANGENHEITSPOLITIK AN BAYERISCHEN GESCHICHTSORTEN
Leitung:
Werner Karg
09.00 UhrBevor der BND kam: Die Reichssiedlung Rudolf Heß und das Führerhauptquartier Siegfried in PullachDr. Susanne Meinl
09.30 UhrCodename Nikolaus - Die Zentrale des BundesnachrichtendienstesDr. Bodo Hechelhammer
10.00 UhrDiskussion der beiden Vorträge
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrDie KZ-Gedenkstätte FlossenbürgDr. Jörg Skriebeleit
11.30 UhrDie "europäische Holocaustgedenkstätte" Landsberg am LechPD Dr. Edith Raim
12.00 UhrDiskussion der beiden Vorträge
12.30 UhrMittagessen
II. DDR: VERGANGENHEITSPOLITIK VOR DER WENDE UND DANACHDr. Ulrike Haerendel
14.00 UhrDie KZ-Gedenkstätte BuchenwaldRikola-Gunnar Lüttgenau
14.30 UhrWeimar - Vergangenheit, Erinnerung, BewältigungDr. Sonja Neumann
15.00 UhrDiskussion der beiden Vorträge
15.30 UhrKaffeepause
16.00 Uhr"Das Städtchen" NiederschönhausenHans-Michael Schulze
16.45 Uhrkurze Pause
17.00 UhrVerfolgung, Krieg und amerikanische Beseitzung - eine Zeitzeugin erzähltHedy Epstein
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrPodium: Lern- und Erinnerungsorte heuteLeitung:
Prof. Dr. Winfried Nerdinger
Dr. Gudrun Brockhaus
Albert Feiber
Dr. Christoph Links
Dr. Susanne Meinl
Dr. Jörg Skriebeleit
21.30 UhrGespräche in den Salons
08.00 Uhr
Morgengruß am SeeDr. Ulrike Haerendel
I. VERGANGENHEITSPOLITIK AN BAYERISCHEN GESCHICHTSORTEN
Leitung:
Werner Karg
09.00 Uhr
Bevor der BND kam: Die Reichssiedlung Rudolf Heß und das Führerhauptquartier Siegfried in PullachDr. Susanne Meinl
09.30 Uhr
Codename Nikolaus - Die Zentrale des BundesnachrichtendienstesDr. Bodo Hechelhammer
10.00 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Die KZ-Gedenkstätte FlossenbürgDr. Jörg Skriebeleit
11.30 Uhr
Die "europäische Holocaustgedenkstätte" Landsberg am LechPD Dr. Edith Raim
12.00 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
12.30 Uhr
Mittagessen
II. DDR: VERGANGENHEITSPOLITIK VOR DER WENDE UND DANACHDr. Ulrike Haerendel
14.00 Uhr
Die KZ-Gedenkstätte BuchenwaldRikola-Gunnar Lüttgenau
14.30 Uhr
Weimar - Vergangenheit, Erinnerung, BewältigungDr. Sonja Neumann
15.00 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
"Das Städtchen" NiederschönhausenHans-Michael Schulze
16.45 Uhr
kurze Pause
17.00 Uhr
Verfolgung, Krieg und amerikanische Beseitzung - eine Zeitzeugin erzähltHedy Epstein
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Podium: Lern- und Erinnerungsorte heuteLeitung:
Prof. Dr. Winfried Nerdinger
Dr. Gudrun Brockhaus
Albert Feiber
Dr. Christoph Links
Dr. Susanne Meinl
Dr. Jörg Skriebeleit
21.30 Uhr
Gespräche in den Salons
Sonntag, 06. April 2014
08.45 UhrMorgenandacht in der SchlosskapelleDr. Ulrike Haerendel
III. ERINNERUNGSARBEIT AN EUROPÄISCHEN GESCHICHTSORTEN
Leitung:
Prof. Christian Jansen
09.15 UhrRom: das faschistische ErbeDr. Dr. Massimiliano Livi
09.45 UhrRoderich Fick als "Reichsbaurat" in Linz - Die Stadt und ihre Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus
Dr. Lioba Schmitt-Imkamp
10.15 UhrDiskussion der beiden Vorträge
10.45 UhrPause
11.00 UhrTschechien nach 1989. Eine schwierige Suche nach einem neuen Narrativ
Ondrej Matejka
11.30 UhrDas "Badehaus" von FöhrenwaldDr. Sybille Krafft
12.00 UhrDiskussion der beiden Vorträge
12.30 UhrFeedbackrunde
12.45 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
08.45 Uhr
Morgenandacht in der SchlosskapelleDr. Ulrike Haerendel
III. ERINNERUNGSARBEIT AN EUROPÄISCHEN GESCHICHTSORTEN
Leitung:
Prof. Christian Jansen
09.15 Uhr
Rom: das faschistische ErbeDr. Dr. Massimiliano Livi
09.45 Uhr
Roderich Fick als "Reichsbaurat" in Linz - Die Stadt und ihre Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus
Dr. Lioba Schmitt-Imkamp
10.15 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
10.45 Uhr
Pause
11.00 Uhr
Tschechien nach 1989. Eine schwierige Suche nach einem neuen Narrativ
Ondrej Matejka
11.30 Uhr
Das "Badehaus" von FöhrenwaldDr. Sybille Krafft
12.00 Uhr
Diskussion der beiden Vorträge
12.30 Uhr
Feedbackrunde
12.45 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Dr. Gudrun Brockhaus, Sozialpsychologin, Psychoanalytikerin, München
Ulrich Chaussy, Journalist und Sachbuchautor, München
Hedy Epstein, Autorin, Menschenrechtsaktivistin, St. Louis, USA
Albert Feiber, M.A., Dipl.-Verw., Historiker, Kurator der Dokumentation Obersalzberg
Dr. Gabriele Hammermann, Historikerin, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau
Dr. Bodo Hechelhammer, Geograph und Historiker, Leiter der Forschungsgruppe "Geschichte des BND", Pullach
Prof. Dr. Christian Jansen, Historiker, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Trier
Werner Karg, Ltd. Regierungsdirektor, Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München
Wolfram P. Kastner, Künstler, Institut für Kunst und Forschung, München
Prof. Dr. Volkhard Knigge, Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar
Dr. Burkhard Körner, Konservator, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
Dr. Sybille Krafft, Historikerin, Journalistin, Radio-, Buch- und Fernsehautorin, Ausstellungskuratorin, Icking
Dr. Christoph Links, Verleger und Publizist, Berlin
Dr. Dr. Massimiliano Livi, Soziologe und Historiker, Projektleiter im Exzellenzcluster 'Religion und Politik', Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ondrej Matejka, Mgr., Historiker, Direktor, Antikomplex, Praha
Dr. Susanne Meinl, Historikerin, Ausstellungskuratorin, Geschichtsforum Pullach, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Trier
Prof. Dr. Winfried Nerdinger, Architekturhistoriker, Gründungsdirektor, NS-Dokumentationszentrum München
Dr. Sonja Neumann, Musikwissenschaftlerin, wiss. Mitarbeiterin am Deutschen Museum München
Dr. Edith Raim, Historikerin, Lehrbeauftragte an der Universität Augsburg, wiss. Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte, München
Dr. Lioba Schmitt-Imkamp, Kunst- und Architekturhistorikerin, Heidelberg
Hans-Michael Schulze, Historiker und Publizist, Berlin
Dr. Jörg Skriebeleit, Kulturwissenschaftler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Rita Niedermaier, Telefon: 08158 251-128, Telefax: 08158 99 64 23
Email: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre
Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
bitte schriftlich mit anhängender Karte, per E-mail (Tagungsorganisation) oder direkt online. Ihre Anmeldung ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten. Eine Anmeldebestätigung erfolgt nur auf Wunsch. Anmeldeschluss ist der 21. März 2014.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 28. März 2014 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:
Teilnahmebeitrag 70.– €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück) 46.– €
Vollpension
– im Einzelzimmer 156.– €
– im Zweibettzimmer 114.– €
– im Zweibett- als Einzelzimmer 168.– €
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung 10.– €

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.

Kooperationspartner
Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit Geschichtsforum Pullach e.V.
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Trier

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.