DA IST EIN LAND DER LEBENDEN UND EIN LAND DER TOTEN,
UND DIE BRÜCKE ZWISCHEN IHNEN IST DIE LIEBE –
DAS EINZIG BLEIBENDE, DER EINZIGE SINN
UND DIE BRÜCKE ZWISCHEN IHNEN IST DIE LIEBE –
DAS EINZIG BLEIBENDE, DER EINZIGE SINN
Thornton Wilder
Der amerikanische Autor Thornton Wilder lenkt in seinem Roman „Die Brücke von San Luis Rey" die Gedanken auf eine Brücke: Nicht aus Holz gebaut, nicht in Stein gemeißelt, nicht in Stahl gegossen, sondern aus Liebe gewirkt.
Globale und persönliche Verunsicherungen greifen um sich. Rechtfertigt eine Brücke dennoch Vertrauen? Dafür braucht es Mut, große Fragen zu stellen – nicht plump, aber ohne Verschlüsselungen: Fragen nach Tod und Leben, nach Gott und Mensch, nach Gleichgültigkeit und Empathie. Frauen und Männer vor zweitausend Jahren fühlten in den Gassen Jerusalems Ähnliches. Die Karwoche ist überraschend aktuell.
Die Brücke verbindet bei Wilder zwei Ufer: Ein Land der Toten und eines der Lebenden. Beidem stellt sich die Tagung. Die Grenze zum „Land der Toten" deutet ein erfahrener Palliativmediziner. Ein Physiker fragt nach der Glaubwürdigkeit einer Auferstehungshoffnung. Ein profunder Kenner des Gesamtwerks Thornton Wilders spricht von einer „Feier des Lebens" – trotz Karfreitag.
Die andere Perspektive sucht das „Land der Lebenden" – auch in der kosmischen Dimension des Urbeginns. Der Mikrokosmos einer jeden Biografie öffnet sich in Texten von Hilde Domin, Gemälden Alexej von Jawlenskys und in Klangräumen von Cello, Bassposaune, Violine und Klavier.
Die Brücke steht für: „Die Liebe, das einzig Bleibende, der einzige Sinn." Aus psychotherapeutischer Sicht denken wir über Liebe in einer gesunden Balance nach und über die Brücke des Gebets. Die Erinnerung an einen früheren UN-Generalsekretär zeigt diesen als Brückenbauer.
Einzigartige Uferstimmungen, aufmerksame Gastfreundschaft, und inspirierende Gespräche lassen die Auszeit in der Karwoche zu einer Oase werden.
Vor mehr als einem Jahr musste der Schriftsteller Reiner Kunze seine Frau Elisabeth an einem Ufer zurücklassen. Beide verkörpern, noch im Fragment das Menschenmögliche zu ahnen:
Niemals wird es uns gelingen, die welt
zu enthassen
Nur dass am ende uns nicht reue heimsucht
über nicht geliebte liebe
In diesem Sinne laden wir Sie herzlich ein in das Schloss Tutzing!
Pfr. Udo Hahn, Direktor, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Elisabeth Kohler, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin
Dr. Oliver Kohler, Schriftsteller und Historiker