Abschottung und Willkommenskultur – Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?

Abschottung und Willkommenskultur – Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?

24. Oktober 2022

Inhalt


UNGLEICHBEHANDLUNG VON GEFLÜCHTETEN?

Im Koalitionsvertrag 2021-2025 der Bundesregierung ist auch ein Paradigmenwechsel in der Migrations- und Integrationspolitik angekündigt. Dazu gehört unter anderem eine Neuordnung des Aufenthalts- und Bleiberechts. Sie soll neue Chancen schaffen für geflüchtete Menschen, die seit langem mit Kettenduldungen in Deutschland leben. Gut integrierte junge Leute bis zum 27. Lebensjahr sollen nach drei Jahren, Menschen, die sich um Integration bemüht haben, nach sechs Jahren ein Bleiberecht bekommen können und Familien nach vier Jahren. Auch sollen langjährig Geduldete ein einjähriges Aufenthaltsrecht erhalten, um besser in einen dauerhaften Aufenthalt zu kommen.

Dieser Paradigmenwechsel entspricht sowohl dem Bedürfnis geflüchteter Menschen nach einer sicheren Perspektive als auch dem Bedürfnis Deutschlands nach Einwanderung.

Der Gesetzesentwurf wurde schon vom Kabinett gebilligt und aktuell im Bundesrat behandelt. Verbände wie Pro Asyl oder der Paritätische Wohlfahrtsverband haben Stellungnahmen abgegeben.

Seit 2022 ist mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine zusätzlich eine neue Dynamik entstanden: Die von dort Geflüchteten werden nicht nach dem Asylrecht, sondern nach der EU-Richtlinie zum vorübergehenden Schutz (Massenzustroms-Richtlinie) behandelt. Sie müssen keine Asylverfahren durchlaufen und haben sofort Zugang zu Deutsch- und Integrationskursen, zu Arbeitsmarkt, Schulsystem und Gesundheitsversorgung.

De facto sind damit aber bisherige Geflüchtete in den Hintergrund getreten. Die Ungleichbehandlung durch ein anderes Rechtsregime belastet Geflüchtete und ehrenamtliche Unterstützer:innen. Letztlich sind viele, wie Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan, vor genauso zerstörerischen Kriegen geflohen wie heute die Ukrainer:innen. Das Gefühl eines Zweiklassen-Flüchtlingsschutzes entsteht.

Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute angesichts dieser komplexen Situation?
Wie können wir den Geflüchteten, die bei uns Schutz suchen, gerecht werden? Welche ersten Impulse setzt die Bundesregierung und wie sind sie vor Ort umsetzbar?

Zur Debatte über diese und weitere Fragen laden wir Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein!

Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Claudia Steinke, Koordination, Ökumenischer Unterstützerkreis Tutzing

Tagungs-Programm

Montag, 24. Oktober 2022
18.30 UhrEinlass
19.00 UhrBegrüßung
Pfr. Udo Hahn
anschließend
Abschottung und Willkommenskultur - Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?Podiumsgespräch mit:
Stephan Dünnwald
Stefan Frey
Carmen Wegge MdB
und
Thomas Zimmermann
Moderation:
Pfr. Udo Hahn
20.45 UhrBegegnungen und Gespräche in den Salons
18.30 Uhr
Einlass
19.00 Uhr
Begrüßung
Pfr. Udo Hahn
anschließend
Abschottung und Willkommenskultur - Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?Podiumsgespräch mit:
Stephan Dünnwald
Stefan Frey
Carmen Wegge MdB
und
Thomas Zimmermann
Moderation:
Pfr. Udo Hahn
20.45 Uhr
Begegnungen und Gespräche in den Salons

Referierende


Unsere Gäste

Stephan Dünnwald, Bayerischer Flüchtlingsrat, München
Stefan Frey, CSU, Landrat des Landkreises Starnberg
Carmen Wegge MdB, Mitglied im Innen- sowie im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags, stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Recht der SPD-Bundestagsfraktion
Thomas Zimmermann, Landratsamt München, Koordination des ehrenamtlichen Engagements im Landkreis München für den Bereich Integration, Asyl und Migration
 

Preise & Informationen

Veranstaltungsleitung
Pfr. Udo Hahn, Direktor, Evangelische Akademie Tutzing
Claudia Steinke, Koordination, Ökumenischer Unterstützerkreis Tutzing

Organisation & Information
Isabelle Holzmann, E-Mail: holzmann@ev-akademie-tutzing.de Tel. 08158 251-121. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Anmeldeschluss: 17. Oktober 2022.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Veranstaltung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Unterstützen Sie uns! Über Spenden für die Tagungsarbeit sind wir sehr dankbar.
Evangelische Bank eG Kassel, IBAN: DE 54 5206 0410 0001 0305 31, BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Spende Tagungsarbeit
Gerne stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus.

Hinweis zu Datenschutz/AGB: https://www.ev-akademie-tutzing.de/service-downloads/

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.