MAIDAN – AN UNFINISHED REVOLUTION
Eine Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing

Vor fünf Jahren erreichten erste Bilder von friedlich Protestierenden aus der Ukraine die mediale Weltöffentlichkeit. Die Menschen errichteten auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kyiv, dem Maidan, eine Zeltstadt und Suppenküchen, eine Bibliothek sowie eine offene Universität. Man sah ein Meer aus ukrainischen und europäischen Fahnen. Acht Wochen später hatten sich die Bilder verändert. Sie zeigten vereiste Barrikaden, brennende Reifen, umherfliegende Pflastersteine, vermummte Menschen, bewaffnete Polizisten und schließlich Verletzte und Tote.

So sehr sich diese Bilder unterscheiden, so verschieden sind auch die mit dem Maidan verknüpften Auslegungen: Zum einen avancierte die Bewegung des Maidan zu einem Symbol für die Freiheit und die europäische Demokratie, mit denen die Protestierenden Menschenrechte, humanistische Werte, Solidarität, Selbstbestimmung und das Recht auf friedlichen Widerstand verbanden. Zum anderen wurde der Maidan als Symbol für Gewalt, Krieg und Propaganda instrumentalisiert. Er generierte eine neue Dynamik in der ukrainischen Gesellschaft, die in zahlreiche zivilgesellschaftliche, kulturelle und politische Initiativen mündete. Er wird aber auch als eine Zäsur gedeutet, die den Staat und die Gesellschaft in eine fragile Lage versetzt – zwischen Transformation, Krieg und dem Bestreben, ein altes System hinter sich zu lassen, eine funktionierende demokratische Ordnung herzustellen, die Vergangenheit zu überwinden und eine Zukunft für eine gerechte Gesellschaft zu gestalten.

"EUROPAS HERZ SCHLÄGT IN KYIV." Bernard-Henri Lévy am 2. März 2014 auf dem Maidan

Die Tagung unternimmt den Versuch, die verschiedenen Lesarten der „Revolution der Würde“ zu kartieren und zu erkunden. Gespräche, Vorträge, Diskussionen und Begegnungen lassen Raum für politische, soziale, kulturelle, künstlerische, lokale und internationale Interpretationen.

Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: Welche Auswirkungen haben die Proteste von 2013/14 auf das gesellschaftliche Zusammenleben? Wie sehen die geopolitischen Folgen der Maidan-Proteste und des Krieges im Osten der Ukraine aus? Welche Interpretationen des Maidan haben Bestand im Kontext des Krieges? Wie werden der Maidan und seine Ästhetiken reflektiert?

Diskutieren Sie mit Menschen, die den Maidan erlebt und gestaltet haben, die sich für die stärker werdende Zivilgesellschaft engagieren und im ukrainischen wie europäischen Diskurs ihre Stimmen erheben.

Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Tutzing! (Hier geht’s zum Tagungsprogramm)

Judith Stumptner, stellvertretende Direktorin der Evangelischen Akademie Tutzing, Studienleiterin für Kunst, Kultur, Bildung, Digitales, Social Media

Kateryna Stetsevych, Bundeszentrale für politische Bildung


Die Renaissance der Plätze

Ein Interview mit dem Literaturwissenschaftler und Buchautoren Jürgen Wertheimer

Es war das fünfte Jahrhundert vor Christus als in der Polis Athen das Fundament für die Demokratie gelegt wurde. Zumindest der männliche Teil der Bevölkerung durfte sich politisch einbringen und bekam dafür einen öffentlichen Platz als Ort der Versammlung und Kultur: die Agora. Nach dem Vorbild der Agora und ihres Pendants aus dem römischen Reich, dem Forum, entwickelten sich infolge derartige Zentren im ganzen europäischen Kulturraum.

Seit 2011 zogen drei große Plätze am Rande Europas und ihre Besetzer weltweit Aufmerksamkeit auf sich: der Maidan at-Tahrir in Kairo, der Istanbuler Taksim Meydanı im April 2013 sowie ein gutes halbes Jahr später der Majdan Nesaleschnosti in Kiew. Jürgen Wertheimer, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Tübingen, hat gemeinsam mit der Germanistin Isabelle Holz und dem Politikwissenschaftler Florian Rogge ein Buch über sie geschrieben. Im Interview spricht er über das hochsymbolische Verhältnis zwischen Mensch und Platz, wie Bürger ihn in Krisenzeiten als Forum nutzen und wie der Platz sie für immer verändert.

Prof. Dr. Wertheimer, Sie haben ein Buch über „Die Sprache der Plätze“ Maidan in Kiew, Tahrir in Kairo und Taksim in Istanbul geschrieben. Was hat Sie bei der Recherche überrascht?
Wahrscheinlich die Tatsache, dass die Plätze eine politische Stimme haben, dass sie mitsprechen. Sie sind nicht nur willkürliche Kulisse oder malerischer Hintergrund, sie sind der Motor der Aktion, eine Art politischer Teilchenbeschleuniger. Das hat vermutlich damit zu tun, dass der Platz, die leere Fläche in der Mitte einer Metropole, seit der Antike in Gestalt der Agora oder des Forums das Zentrum der öffentlich ausgetragenen politischen Willensbildung war. Insofern ist der Platz eine europäische Form der Stadtarchitektur. In Asien oder Nordamerika findet man ihn in dieser Form nicht – allenfalls als Aufmarschraum der Partei, aber nicht als Arena der Debatte.

Hat „der Platz“ seit der Protestbewegung 2011 auf dem Tahrir in Kairo eine neue Bedeutung bekommen?
Ich würde sagen, er hat eine alte Bedeutung zurückbekommen. Denn der europäische Platz ist seit jeher auch eine Arena der kritischen Auseinandersetzung und damit zugleich Teil einer demokratischen, politischen Botschaft. Es ist kein Zufall, dass Plätze häufig nach Widerstandskämpfern wie Giuseppe Garibaldi (1807-1882) benannt sind oder „Platz der Freiheit“ heißen. Wenn eine Gruppe demonstrativ einen Platz betritt, mehr noch besetzt, setzt sie damit automatisch ein politisches Zeichen von hohem Symbolwert.

Wieso hat die Protestbewegung in der Ukraine den Maidan in Kiew gewählt?
Kiew ist ein Symbolort. Dem Maidan ist eine ganze Historiographie Russlands und der Ukraine eingeschrieben. Ein extrem ambivalentes Narrativ im Übrigen. Einerseits ist Kiew Keimzelle Russlands, der sogenannten „Rus“, andererseits war dieser Platz im Lauf seiner extrem wechselhaften Geschichte immer auch ein Ort der Abgrenzung und der Anlehnung – an den Westen. Ihn zu besetzen heißt die Ukraine zu „besitzen“, zumindest symbolisch. Seine Botschaft: Hier sind wir! Und „Wir sind das Volk“ – ich bitte, das im übertragenen Sinn zu verstehen. Die Säule in seiner Mitte ist eine Art ideologischer Totempfahl ukrainischer Identität.

Was sind die Gefahren des Platzes?
Die Gefahren des Platzes entsprechen seinen Vorteilen: die extreme Verdichtung. Die Menschen, die sich auf ihm zusammenfinden, leben in einer anderen Welt, wie in einer Blase – immer wieder war vom „Planeten Maidan“ die Rede. Sie stehen damit aber auch im Visier ihrer Gegner, stehen hinter der Frontlinie, den Feinden ausgeliefert. Die Besetzung eines Platzes stellt keine übliche Demonstration dar. Die Besetzung eines urbanen Territoriums auf Zeit durch eine große Menschenmasse ist eine Kriegserklärung an das jeweilige System und wird auch als solche verstanden. Darum ist der Platz ein Miniaturkrieg mit allen Risiken von Kriegen. Und die Zahlen der Opfer, die auf den drei Plätzen gefallen sind, sind nicht gering.

Aber es kamen auch viele Künstler, Menschen haben gemalt, gesungen, rezitiert oder still protestiert.
Der Protest hat auch eine enorme Kreativität freigesetzt, ja Kreativitätsschübe ausgelöst: Es entstand politische Kunst, die als Kommunikationsmittel diente, etwa die berühmte rote Frau vom Gezi Park oder das blaue Klavier vom Maidan. Die Atmosphäre war aufgeladen, die Luft flirrte von Musik, Liedern, Gedichten, Farben, Rauchschwaden und Tränengas. Ein Ausnahmezustand, auch was die Gefühle der Mensch auf ihm betraf – was natürlich immer auch Gefährdungen beinhaltet. Ich bin nicht dafür, die Plätze zu idealisieren, darum verwende ich bewusst die Kriegsmetapher. Denn alles, was im Krieg vorkommt, kommt auch dort vor. Es kommt zu Rivalitäten der verschiedenen Gruppen auf dem Platz, das war schon in der Französischen Revolution so. Es passiert Hässliches, Übergriffe jeglicher Art. Eine Besetzung ist ein gewalthaltiges Phänomen, kein friedliches. Zugleich aber, und das ist das Paradoxe, wird es getragen von einer basisdemokratischen Volonté générale, der Suggestion eines Gemeinwillens.

Was war der Gemeinwille der Menschen auf den Plätzen?
In allen drei Fällen war es ein Appell an Europa, Position zu beziehen, und in allen drei Fällen hat Europa nicht Farbe bekannt. Außer Stippvisiten weniger Politiker passierte nichts. Es ist kein Zufall, dass die Protestbewegungen am Rande Europas stattfanden. Dort kämpften die Menschen für Europa. Wir führen diesen Kampf längst nicht mit gleicher Leidenschaft. Wir lassen andere kämpfen. Und es waren sicher auch bisweilen verzweifelte Versuche, sich eine Stimme zu verschaffen, sich als politische Wesen zu präsentieren, ein Menschenrecht einzulösen.

Welche Erfahrungen machen Menschen auf einem besetzten Platz?
Ihr Protest war ein wichtiger Ausdruck des Widerstands in einer Zeit, in der man mit dem Rücken zur Wand statt letztlich bereits an der Wand stand. Und sich mehr als manipulierte, ohnmächtige Partikel im Gefüge größerer Apparate sah. Einmal auf dem Platz, machten sie die Gegenerfahrung, erlebten eine Metamorphose, eine politische Wiedergeburt auf Zeit. Sie fanden zueinander, waren erstaunt über sich selbst, ihre enorme Zahl, ihre Wirkung. In der Masse wurde man zum Individuum, das Individuum Teil von etwas Größerem – eine wahnsinnige Erfahrung – vielleicht auch eine gefährliche Illusion. Wenn schon – endlich war der Bann des Schweigens gebrochen, sie redeten miteinander, man redete über sie, verhandelte mit ihnen. Resultat: Wer auf den Platz ging und dort blieb, wurde bis zu einem gewissen Grad ein neuer Mensch.

Wer waren die Menschen auf den Plätzen?
Sie hatten unterschiedliche Motivationen, die sich über Monate zu einer kollektiven Willenserklärung verdichteten. Auf den Plätzen fanden sie überhaupt erst zu einem beachtlichen Pulk zusammen und formten eine Masse. Ohne diese Masse auf Dauer, dieses organisierte Aneinanderkleben, damit „der Platz steht“, würde keine Belagerung funktionieren, denn einzelne Protestierende lassen sich leicht vom Platz entfernen. Auf dem Taksim und Maidan trafen sich orthodoxe und linksliberale Kräfte, aber auch Fußballvereine und nationale Schlägertrupps. In Kiew haben sich auch Minderheiten des russischen Regimes bemerkbar gemacht. Auf dem Tahrir waren – nicht ohne Risiko – Frauen die politische Minderheit. Es war ein großer Aufbruchsimpuls, der sich von Mensch zu Mensch übertrug und aus namenlosen Objekten Akteure werden ließ.

Haben die Platz-Bewegungen der vergangenen Jahre voneinander gelernt?
Sie haben sicherlich voneinander gewusst, aber ich glaube nicht, dass sie einander imitierten. Die Probleme, um die es ging, mögen strukturell ähnlich gewesen sein, im Detail jedoch geht es doch um sehr unterschiedliche Dinge. Der Taksim rebellierte gegen einen großen Manipulator und hatte zunächst einen sehr konkreten Anlass. Der Tahrir stellte von Anfang an die Systemfrage und attackierte den rigiden Totalitarismus eines selbstherrlichen Herrschaftsstils. Genau wie der Maidan, der jedoch von Anfang an auch ein geschlossener Aufstand gegen eine Vereinnahmung durch den Osten, also Russland war.

Welche Rolle spielte die Digitalisierung bei diesen Protestbewegungen?
Technik beschleunigt und professionalisiert Prozesse der Schwarmbildung. Die Menschen konnten sich schneller organisieren und auf Kommando treffen, ihre Messages weitergeben und nach draußen korrespondieren. Der Platz wurde durch die Digitalisierung zu einer kommunikativ beweglichen Plattform. Aber ich würde ihre Wirkung nicht überbewerten.

Was war dann entscheidend für den Erfolg der langen Belagerung?
Das wohl Wichtigste ist die Grundstimmung in weiten Teilen der Bevölkerung. Die innere Bereitschaft, man kann auch sagen, die Not sich aktivieren zu lassen, ist nur ganz bedingt künstlich erzeugbar und schon gar nicht aus der Distanz. Aus diesem Grund halte ich auch nichts von Verschwörungstheorien von der Art, fremde Mächte hätten diese Bewegungen angezettelt. Mithilfe von Smartphones ist es vielleicht möglich, einen Flashmob für ein paar Stunden zu erzeugen, aber nicht so viele Menschen dazu zu bewegen, Kopf und Kragen zu riskieren, vielleicht den Job zu verlieren, drei Monate lang in Kälte auszuharren. Dazu bedarf es ganz anderer Voraussetzungen und Gegebenheiten.

Was sind diese Gegebenheiten?
Die materielle wie psychische Notlage der Menschen muss so groß sein, dass das Risiko, sich auf solch riskanten und folgereichen Prozess einzulassen und unter Umständen einen hohen Preis zu zahlen, willentlich in Kauf genommen wird. Ähnlich wie es in Ostdeutschland vor der Wende war. Der vergleichsweise saturierten Westen, die Mitte Europas, ist derzeit von einer Entschlossenheit, etwas bewegen zu wollen, weit entfernt.

Was ist von den Protestbewegungen übrig geblieben?
Es ist ein großer Irrtum anzunehmen, der Platz erzeuge ein fertiges Resultat. Er ist nicht der Endpunkt, er erledigt kein Problem. Der Platz ist ein Generator politischer Prozesse. Einige meinen, die Proteste auf den drei Plätzen hätten nichts gebracht. Das kann man so sehen, aber ich glaube das ist die falsche Sichtweise. Da ist etwas zum Ausbruch gekommen, was einen Teil der Menschen im Land sehr beschäftigt. Und dieser Prozess ist noch voll am Laufen. Man kann ihn nicht einfach abstellen. Man kann ihn nur überrollen. Diese Erfahrung machte schon das chinesische System auf dem „Platz des himmlischen Friedens“. Es ist wohl kein Zufall, dass man bis heute in China darüber nicht reden darf. Die Mächtigen ahnen, dass das Narrativ des Platzes politischen Sprengstoff beinhaltet.

Besteht also die Möglichkeit, dass die Bewegungen wieder aufflammen?
Vorerst flammen nur immer wieder kleine Feuer auf, die von den Machthabern sofort erstickt werden. Trotzdem werden Tahrir, Taksim und Maidan Symbol-Orte bleiben, die sich in die Geschichte eingeschrieben haben. Mehr noch, sie sind Räume für eine Geschichte, die möglicherweise erst beginnt. Denn auch nachdem die Plätze sauber gemacht und geputzt wurden, tragen sie weiterhin die immateriellen Spuren des Widerstands. Oberflächlich mag man alles wegwischen und bereinigen, aber das kollektive Gedächtnis bewahrt unter bestimmten Voraussetzungen alles Bereinigte auf und unter gegebenen Umständen kann so ein Platz wieder zum politischen Leben erwachen.


Referentinnen und Referenten

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Inna Borzylo, NGO Centre UA & UA 1. Kanal, Kyiv // NGO Centre UA & UA Channel 1, Kyiv

Inna Borzylo, ist geschäftsführende Direktorin der NGO Centre UA und Moderatorin der Fernsehsendung Ein hartes Gespräch beim Fernsehsender UA – 1. Kanal. 2012 trat sie der Bewegung EHRLICH (Tschesno) bei – der größten Watchdog-Initiative der Ukraine zur Kontrolle von Abgeordneten und arbeitet seitdem im zivilgesellschaftlichen Bereich. Während der Revolution der Würde arbeitete Inna als Redakteurin der Euromaidan-Facebookseite und war Teil des Teams der Nachtbühne auf dem Maidan. 2015-2017 wurde sie in den Rat des Reanimationspakets von Reformen – der größten Vereinigung von NGOs und Experten in der Ukraine gewählt.

Maksym Butkevych, NGO No Borders, Kyiv // NGO No Borders, Kyiv

Maksym Butkevych ist seit 2008 Co-Koordinator des Projekts No Borders der NGO Social Action Centre. Er studierte Anthropology of Development and Social Transformation an der University of Sussex. Später arbeitete er für den ukrainischen TV-Kanal Inter, den UNHCR Ukraine und lehrte an der School of Journalism der Kyiv-Mohyla Akademie.

Since 2008 Maksym Butkevych is co-coordinator of the NGOs Social Action Centre project No Borders. He studied Anthropology of Development and Social Transformation at the University of Sussex. He worked for the Ukrainian TV channel Inter, UNHCR Ukraine and as a lecturer at the School of Journalism of the Kyiv-Mohyla Academy.

Claudia Dathe, Literarische Übersetzerin, Kuratorin, Jena // literary translator, curator, Jena

Claudia Dathe studierte Übersetzungswissenschaft (Russisch, Polnisch) und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig, Pjatigorsk (Russland) und Krakau. Von 1997 bis 2004 arbeitete sie als DAAD-Lektorin in Kasachstan und der Ukraine. Nach ihrer Rückkehr war sie als freiberufliche Übersetzerin für Ukrainisch und Russisch tätig und führte Seminare für Nachwuchsübersetzer durch. Von 2009 bis 2016 arbeitete sie als Koordinatorin für Projekte zum literarischen Übersetzen am Slavischen Seminar der Universität Tübingen und ist seit März 2016 in der Bürgerstiftung Jena als Leiterin der Kulturberatungsstelle tätig. In diesem Jahr koordiniert sie das trilaterale Theaterprojekt „Zwischen den Fronten. Ein deutsch-ukrainisch-französisches Erinnerungsmosaik“. Regelmäßig führt sie Projekte zur Entwicklung der Zivilgesellschaft in Deutschland und den Ländern der Östlichen Partnerschaft durch, leitet Übersetzerwerkstätten und übersetzt Literatur aus dem Russischen und Ukrainischen, u.a. von Andrej Kurkow, Serhij Zhadan, Ostap Slyvynskyj und Yevgenia Belorusez. An der Universität Tübingen ist sie Lehrbeauftragte für Kulturmanagement und literarisches Übersetzen.

Serhij Doma, CIVIC, Kyiv // CIVIC, Kyiv

Serhiy Doma ist CIVIC Senior Militärberater in der Ukraine. Er kam im Januar 2017 zu CIVIC. Von 2014 – 2015 war er Offizier der ukrainischen Streitkräfte und arbeitete 2015 in der Sonderbeobachtungsmission der OSZE in der Konfliktzone im Osten der Ukraine. Zu seinen Beschäftigungsbereichen gehören auch die Themen Medienkompetenz und kritisches Denken. Er arbeitete mit der Ukrainischen Presseakademie als Entwicklungsmanager zur Förderung der Medienkompetenz-Ausbildung zusammen. Zuvor hatte er 10 Jahre Erfahrung als Programm-Manager bei der nationalen Stiftung Open Society in der Ukraine in den Bereichen Massenmedien, ethnische Minderheiten und öffentliche Gesundheit.

Dr. Gesine Dornblüth, Journalistenbüro texte und toene, Berlin // journalist agency texte und toene, Berlin

Dr. Gesine Dornblüth ist Hörfunkjournalistin und betreibt mit ihrem Partner das Journalistenbüro texte und toene in Berlin. Sie unternimmt seit Anfang der 90er Jahre Reportagereisen nach Osteuropa. 2012 bis 2017 berichtete sie als Deutschlandradio-Korrespondentin aus Moskau. Für ihre Sendung Bruderküsse in Demjansk erhielt sie den Prix Europa für das beste europäische Feature (mit Thomas Franke). Auch in ihrer Promotion über den Dichter Andrej Voznesenskij widmete sie sich Russland.

Oleksandra Dvoretska, Vostok SOS, Kyiv

Thomas Franke, Journalistenbüro texte und toene, Berlin // journalist agency texte und toene, Berlin

Thomas Franke ist Autor, Reporter und Regisseur. Gemeinsam mit seiner Partnerin betreibt er das Journalistenbüro texte und toene in Berlin. Seit 1990 unternimmt er Reportagereisen nach Osteuropa und auf den Balkan. Franke erhielt den Prix Europa (mit Gesine Dornblüth) und den Åke Blomstrøm Preis der International Feature Conference. Seine Reportage Sommer der Patrioten – Urlaub auf der Krim wurde mit dem Goldenen Columbus ausgezeichnet. Franke ist Dipl. Politologe und Autor des Buches Russian Angst.

Ralf Haska, Pfarrer, Marktleuthen // priest, Marktleuthen

Ralf Haska ist in der DDR aufgewachsen. Nach dem Wehrdienst als Bausoldat hat er am Katechetischen Oberseminar Naumburg Theologie studiert. Die Friedliche Revolution erlebte er in Berlin am Sprachenkonvikt. 2009 wurde er von der EKD als Auslandspastor in die Gemeinde St. Katharina Kyiv entsandt. Hier erlebten seine Familie und er die Revolution der Würde, die sie auch in der Gemeinde St. Katharina vor große Herausforderungen stellte. Seit 2015 ist er Pfarrer der Gemeinde Marktleuthen in Oberfranken.

Alexander Hug, OSZE-Sonderbeobachtermission, Kyiv // OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine, Kyiv

Alexander Hug ist stellvertretender Hauptleiter der OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine. Vor seiner Ernennung zur Sonderbeobachtungsmission der OSZE in der Ukraine war Alexander Hug Abteilungsleiter und Senior Adviser des OSZE-Hochkommissars für nationale Minderheiten. Der gelernte Jurist war Offizier der Schweizer Armee, unter anderem als Regionalkommandant der Unterstützungseinheit des Schweizer Hauptquartiers für die OSZE in Nordbosnien und Herzegowina. Er arbeitete auch für die OSZE-Mission im Kosovo, die temporäre internationale Präsenz in Hebron und die Rechtsstaatlichkeitsmission der EU im Kosovo (EULEX).

Alevtina Kakhidze, Konzeptkünstlerin, Muzychi // conceptual artist, Muzychi

Alevtina Kakhidze ist eine Konzeptkünstlerin, deren Arbeiten sich mit den Themen Konsum, Geschlecht und Macht befassen. Aufgewachsen in der Bergbauregion Donezk, hat sie die abrupten und chaotischen Veränderungen in der Ukraine von den Tagen der UdSSR bis zu den post-sowjetischen instabilen Verhältnissen erlebt, einschließlich der Proteste 2013-2014, bekannt als Euromaidan und dem nicht erklärten Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der bis heute anhält. Sie besuchte die National Academy of Fine Art and Architecture in Kyiv (1999-2004) und die Jan van Eyck Academy in den Niederlanden (2004-2005).

Daria Kaleniuk, Anti-Korruptions-Aktionszentrum, Kyiv // Anti-Corruption Action Center, Kyiv

Daria Kaleniuk ist Geschäftsführerin des Anti-Korruptions-Aktionszentrums. Sie hat umfassende Erfahrungen mit internationalen Rechtsmechanismen bei Antikorruptionsklagen, insbesondere bei der Rückforderung gestohlener Vermögenswerte und Initiativen zur Bekämpfung von Geldwäsche. Sie hat einen Master-Abschluss in Finanzdienstleistungsrecht vom Chicago-Kent College of Law. In den Jahren 2010-2011 war sie Studentin des Fulbright-Programms.

Prof. Dr. Andreas Kappeler, Osteuropahistoriker, Wien // historian of Eastern-Europe, Vienna

Andreas Kappeler hat an der Universität Zürich doktoriert und ist nach seiner Habilitation in Osteuropäischer Geschichte an die Universität Köln berufen worden, wo er von 1982 bis 1998 wirkte. Danach war er bis 2011 Professor an der Universität Wien. Er beschäftigt sich mit der Geschichte Russlands und der Ukraine sowie ihren Wechselbeziehungen und hat dazu zahlreiche Publikationen vorgelegt, zuletzt Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart (2017).

Angelina Kariakina, Journalistin, Kyiv // journalist, Kyiv

Angelina Kariakina arbeitete als Korrespondentin und Redakteurin bei Printmedien und TV. Sie berichtete unter anderem über die Maidan-Proteste, die russische Aggression und den Konflikt in der Ostukraine. Seit 2015 ist sie Journalistin und Moderatorin des unabhängigen Medienprojekts Hromadske TV. Sie berichtete über den Prozess gegen Oleg Sentsov und Oleksandr Kolchenko in Russland sowie die Flüchtlingskrise in Ungarn. Zusammen mit der Journalistin Anastasia Stanko startete sie 2016 die investigative Dokumentationsreihe Spuren der Revolution. Im Jahr 2016 absolvierte sie die Sergei Bukovski Dokumentarschule. Sie war Teilnehmerin der Schule für Bild und Evidenz, Kyiv Biennale 2015 sowie der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) Leipzig – im Rahmen der Ausstellung Sentsovs Kamera, 2016. Im Juni 2017 war sie Gaststipendiatin am Institut für Geisteswissenschaften, Wien.

Askold Kurov, Regisseur, Moskau // director / filmmaker, Moscow

Askold Kurov lebt seit 1991 in Russland. Nach dem Studium der Philologie, des Theaters und der Theologie sowie einer achtjährigen Tätigkeit als Verpackungsdesigner, erwarb er an der Marina Razbezhkina Filmschule in Moskau einen Abschluss als Dokumentarfilmer. Im Jahr 2012 war er einer der Regisseure des preisgekrönten Dokumentarfilms Winter, Go Away!. Auch seine nächsten Filme Leninland, Children 404 und The Trial: The State of Russia vs Oleg Sentsov hatten gute Kritiken und wurden auf zahlreichen Festivals gezeigt. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Menschenrechtsfragen und soziale Konflikte im heutigen Russland.

Vasyl Lozynskyj, Lyriker, Übersetzer und Essayist, Kyiv // poet, translator and essayist, Kyiv

Wasyl Lozynskyj ist Lyriker, Übersetzer und Essayist. Er studierte Germanistik in Lwiw und Berlin. Sein zweiter Gedichtband Das andere Land ist 2016 bei Lotsia erschienen. Auf Deutsch sind ausgewählte Gedichte zweisprachig unter dem Titel Das Fest nach dem Untergang 2016 bei hochrocht (Wiesenburg) erschienen.  Seine Texte und Übersetzungen sind in den Zeitschriften manuskripte, 10TAL, Lichtungen, Ostragehege, Vosduch, Krytyka, punctum, Wyspa, Hawai’i Review und Prostory publiziert. Seine Werke sind in 8 Sprachen übersetzt. Seit 2008 ist er Redaktionsmitglied der Kunst- und Literaturzeitschrift Prostory und der Kuratorenvereinigung Hudrada (Kunstrat). Wasyl Lozynskyj lebt und arbeitet in Kyiv.

Ksenija Marchenko, Journalistin, Kyiv // journalist, Kyiv

Kseniya Marchenko ist ukrainische Journalistin, Dokumentarfilmerin und -fotografin. Sie ist eingebunden in mehrere Dokumentarprojekte zum Transformationsfortschritt der Ukraine in den Bereichen Menschenrechte, Migration und zu Tabuthemen. Sie erkundet, wie Straßenmärsche und öffentliche Räume für politische Zwecke genutzt werden. Ihr Dokumentarfilmprojekt über ukrainische Flüchtlinge mit polnischen Wurzeln aus dem ukrainischen Kriegsgebiet nach Polen wurde vom Polnischen Kulturministerium im Rahmen des Stipendiums Gaude Polonia 2017 unterstützt. Den Master in Journalismus absolvierte sie an der Kyiv-Mohyla Akademie (2012). Vor und während der Revolution der Würde arbeitete sie drei Jahre lang als Nachrichtenkorrespondentin für den Fernsehsender 1+1.

Kateryna Mishchenko, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin, Autorin, Verlegerin, Kyiv // cultural scientist, curator, author, publicist, Kyiv

Kateryna Mishchenko ist Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin, Autorin und Verlegerin. Sie war Herausgeberin des kunstliterarischen Magazins Prostory und ist Mitbegründerin und Lektorin des ukrainischen Verlags Medusa. Mishchenko kuratierte Ausstellungen in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) Leipzig und im Visual Culture Research Center (VCRC) Kyiv. Sie hat zusammen mit dem Fotografen Miron Zownir das Buch Ukrainische Nacht (Spectormag, 2015) veröffentlicht.

Dr. Christian Neef, Journalist, Hamburg // journalist, Hamburg

Dr. Christian Neef studierte Journalistik und Geschichte und war von 1983 an Auslandskorrespondent in Moskau, zuerst fürs Radio, seit 1991 für die Zeitschrift Der Spiegel. Seit 1996 arbeitete er in der Hamburger Redaktion als Osteuropa-Experte und stellvertretender Auslandschef des Magazins, von 2014 bis 2017 lebte er wieder in Moskau. Er hat neben Russland vor allem die Ukraine und seit 1987 regelmäßig auch Afghanistan bereist.

Dr. Olha Onuch, Professur der Politikwissenschaften, Universtität Manchester // Associate Professor in Politics, University of Manchester

Dr. Olga Onuch (DPhil, Oxford), ist Associate Professorin für Politikwissenschaft an der University of Manchester und Associate Fellow in Politikwissenschaft am Nuffield College, an der University of Oxford. Sie ist Gewinnerin des National Sir Bernard Crick Award for Outstanding Teaching der Political Studies Association 2017. Sie ist Vorsitzende des Clusters für vergleichende Politik- und Institutionenforschung sowie aktives Mitglied des Clusters für Demokratie- und Wahlforschung. Sie ist Koordinatorin des Politikprogramms der BA in Sozialwissenschaften. Im Jahr 2017 war sie Research Fellow am Davis Center der Harvard University.

Elena Petrovskaya, Philosophin, Autorin, Moskau / philosopher, author, Moscow

Dr. Elena Petrovskaya ist Leiterin der Abteilung für Ästhetik am Institut für Philosophie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Schwerpunkte sind zeitgenössische Philosophie und Ästhetik. Zu ihren Publikationen gehören The Unapparent. Essays über die Philosophie der Fotografie (2002), Anti-Fotografie (2003, 2015), Theorie des Bildes (2010), Anonyme Gemeinschaften (2012) und Was bleibt von der Kunst (gemeinsam mit Oleg Aronson; 2015). Seit 2002 ist sie Chefredakteurin der theoretischen Zeitschrift Sinii Divan. Sie ist Preisträgerin des Andrei-Bely-Preises (2011) und des Innovationspreises (2013).

Dr. Martin Pollack, Autor, Übersetzer, Journalist, Wien // author, translator, journalist, Vienna

Dr. Martin Pollack studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte in Wien, Sarajewo und Warschau. Bis 1998 war er Korrespondent des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Er lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Bocksdorf im Südburgenland und in Wien. Von 2012 bis 2014 arbeitete er als Kurator des Programmschwerpunkts der Leipziger Buchmesse: tranzyt. Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus. Seine Werke sind: Galizien. Eine Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina, 2001; Anklage Vatermord. Der Fall Phillipp Halsmann, 2002; Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien, 2010; zuletzt erschien Topografie der Erinnerung. Essays, 2016.

Prof. Dr. Andrii Portnov, Historiker, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) // Historian, Europe-University Viadrina, Frankfurt (Oder)

Prof. Dr. Andrii Portnov ist Historiker, Universitätsprofessor für Entangled History of Ukraine an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Seit 2015 ist er Direktor der Berlin-Brandenburg Ukraine Initiative (seit 2016 – Prisma Ukraina – Research Network Eastern Europe). Von 2012 bis 2017 arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Humboldt Universität zu Berlin, an der Freien Universität Berlin, der Universität Basel, SciencesPo Lyon. Für sein Promotionsbuch Wissenschaft im Exil wurde er mit dem Jerzy Giedroyc Preis ausgezeichnet. Seine über 200 Arbeiten wurden in viele Sprachen übersetzt.

Mykola Ridnyi, Künstler, Filmregisseur und Publizist, Kharkiv // artist, director and publicist, Kharkiv

Mykola Ridnyi  (*1985, Kharkiv/Ukraine) ist Künstler, Filmregisseur und Publizist. Seine Werke wurden auf vielen internationalen Ausstellungen und Filmfestivals gezeigt. Er war Kurator des SOSka Galerie-Labors in Kharkiv (2005 – 2012). Seit 2017 ist er Mitherausgeber von prostory.net.ua – einem Online-Magazin zu Themen der Bildenden Kunst, Literatur und Gesellschaft. Derzeit kuratiert er das Serienprojekt Bewaffnet und Gefährlich ukrainischer Videokünstler und Filmregisseure.

Ekaterina Sergatskova, Journalistin, Zaborona, Kyiv // journalist, Zaborona, Kyiv

Ekaterina Sergatskova ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin des Projekts Zaborona. Sie machte Beiträge für Foreign Affairs, NBC News, Esquire, Ukrainska Pravda, Hromadske TV in der Ukraine, Russland, Syrien, Türkei und im Irak. Ekaterina wurde in Wolgograd, Russland, geboren, wo sie als Journalistin arbeitete. 2008 wurde sie unter dem Druck der lokalen Sicherheitsdienste gezwungen, Russland zu verlassen. Sie lebte zuerst auf der Krim und zog nach der Annexion durch Russland im Jahr 2014 nach Kyiv. 2015 wurde Ekaterina von Präsident Petro Poroshenko die ukrainische Ehrenbürgerschaft verliehen. Ekaterina befasst sich schwerpunktmäßig mit Fragen von Minderheiten, Armut, Korruption und Machtmissbrauch. Sie ist bekannt für ihre Arbeit über rechtsextreme Bewegungen in der Ukraine und den Anti-Roma-Pogromen. Sie arbeitete von 2014-2015 als Kriegskorrespondentin in der Ostukraine und berichtete über den Konflikt von beiden Seiten. Später berichtete sie über die russischsprachigen Kämpfer, die für den islamischen Staat und andere radikale Gruppen kämpften. Für ihre Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine wurde Ekaterina 2015 mit dem Kurt Schork Award ausgezeichnet. Zwei Jahre später erhielt sie einen Preis der FPA für ihre Berichterstattung über den islamischen Radikalismus.

Prof. Dr. Marci Shore, Associate Professorin für Geschichte, Yale University // Associate Professor of History, Yale University

Prof. Dr. Marci Shore ist eine US-amerikanische Osteuropahistorikerin und Associate Professorin an der Yale University. Sie ist Übersetzerin von Michał Głowiński’s autobiografischen Jugenderinnerungen Czarne sezony und Autorin von Kaviar und Aschen: Das Leben und der Tod der Warschauer Generation im Marxismus, 1918-1968; Der Geschmack von Asche. Das Jenseits des Totalitarismus in Osteuropa; und Die ukrainische Nacht. Eine intime Geschichte der Ukrainischen Revolution. 2018 erhielt sie ein Guggenheim-Stipendium für ihr aktuelles Projekt: Phänomenologische Zusammenstöße: Szenen aus Mitteleuropa. 2018-2019: Visiting Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Wien.

Prof. Dr. Andrew Wilson, Professor für Ukrainistik, School of Slavonic and East European Studies, University College London // Professor of Ukrainian Studies, School of Slavonic and East European Studies, University College London

Andrew Wilson ist Professor für Ukrainistik am University College London und Senior Policy Fellow am European Council on Foreign Relations. Sein neustes Buch Ukrainische Krise: Was der Westen wissen muss, wurde 2014 von der Yale University Press veröffentlicht. Eine vierte, aktualisierte Ausgabe von Die Ukrainer: Unerwartete Nation wurde 2015 veröffentlicht. Zu seinen weiteren Büchern gehören Weißrussland: Die letzte Europaische Diktatur (2011), Die Orange Revolution in der Ukraine (2005) und Virtuelle Politik: Imitierte Demokratisierung in der postsowjetischen Welt (2005).

Svitlana Zalishchuk, Parlamentsabgeordnete, Kyiv // Member of Parliament, Kyiv

Svitlana Zalishchuk ist Mitglied des ukrainischen Parlaments, Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten und Vorsitzende des Unterausschusses für die europäische- und euroatlantische Integration. Bevor sie 2014 ins Parlament gewählt wurde, hat sie eine Reihe von NGOs mit dem Ziel mitbegründet (Centre UA, Civic Movement “Chesno”, New Citizen Public Campaign, the Reanimation Package of Reforms), in der Ukraine die Meinungsfreiheit zu verteidigen, den Zugang zu Informationen zu fördern und demokratische Reformen voranzutreiben.

Serhij Zhadan, Oleh Kadanov & Yevhen Turchynov, „The Mannerheim Line“


Programm

Freitag, 12. Oktober 2018

Anreise ab 16.30 Uhr

18.00 Uhr Abendessen

20.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Judith Stumptner und Kateryna Stetsevych

19.15 Uhr Ukrainian Night
Vortrag von Prof. Dr. Marci Shore, anschließend Gespräch mit Prof. Dr. Marci Shore und Martin Pollack

20.45 Gespräche in den Salons


Samstag, 13. Oktober 2018

08.00 Uhr Frühstück

09.00 Uhr Maidan und Gewalt
Vorrag von Alexander Hug; Gespräch mit Alexander Hug, Ekaterina Sergatskova, Dr. Gesine Dornblüth (Moderation)

10.45 Kaffeepause

11.15 Uhr Maidan: Lesarten
Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Kappeler, Dr. Olha Onuch, Prof. Dr. Andrew Wilson, Dr. Anrii Portnov (Moderation)

12.30 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Agora: Maidan und Zivilgesellschaft
Gesprächsstationen mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft, u.a. Oleksandra Dvoretska, Inna Borzylo, Serhij Doma

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr “Der Prozess”
Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur Askold Kurov, Kateryna Mishchenko (Moderation)

18.00 Uhr Abendessen

19.30 Uhr Maidan: fünf Jahre später
Vorstellung der Reportagen von Dr. Gesine Dornblüth, Thomas Franke, Ksenija Marchenko und Dr. Christian Neef

20.30 Uhr “The Mannerheim Line”: Eine musikalisch-literarische Performance
Serhij Zhadan, Oleh Kadanov, Yevhen Turchynov

21.30 Uhr Gespräche in den Salons

Sonntag, 14. Oktober 2018

07.45 Uhr Andacht in der Schlosskapelle
Judith Stumptner

08.00 Uhr Frühstück

09.00 Uhr Maidan und Zukunft
Kurzimpulse und Gespräch mit Daria Kaleniuk, Angelina Kariakina & Svitlana Zalishchuk, Thomas Franke (Moderation)

10.30 Uhr Pause

11.00 Uhr Maidan in Künsten und Literatur
Präsentation, Lesung und Gespräch mit Mykola Ridnyj, Vasyl Lozynskyj & Alevtina Kakhidze, Claudia Dathe (Moderation)

12.30 Uhr Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Die gesamte Tagung wird simultan ins Englische und Deutsche übersetzt. Das Programm finden  Sie hier auf Englisch.


Preise und Informationen

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:
– Teilnahmebeitrag 75.– Euro
– Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück) 49.– Euro

Vollpension
– im Einzelzimmer 166.– Euro
– im Zweibettzimmer 122.– Euro
– im Zweibettzimmer als Einzelzimmer 182.– Euro
– Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung 10,– Euro


Anmeldung zur Tagung unter diesem Link: www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/maidan-an-unfinished-revolution


Kooperationspartner


Impressum

Das Multimedia-Format „Tutzinger Thesen“ wird herausgegeben von der Evangelischen Akademie Tutzing.

Produktion & Projektleitung:
Rieke C. Harmsen, Leitung Abteilung Crossmedia im Evangelischen Presseverband für Bayern

Studienleitung:
Judith Stumptner, Evangelische Akademie Tutzing
Kateryna Stetsevych, Bundeszentrale für politische Bildung

Redaktion:
Christina Geisler, Katharina Hamel und Rieke C. Harmsen

Wir freuen uns über Ihr Feedback und Hinweise: rharmsen@epv.de.

Tutzing, im Oktober 2018.


Datenschutz

Die Datenschutz-Regeln der Evangelischen Akademie Tutzing können Sie hier nachlesen.