Recht und Sühne – Syrien als Fall für Den Haag?

Recht und Sühne – Syrien als Fall für Den Haag?

01. - 03. Februar 2019

Inhalt

„IN DER UNO WIRD VOR ALLEM SEHR VIEL GEREDET. DIE UNO WIE DIE INTERNATIONALE POLITIK HABEN IN SYRIEN VERSAGT“ 
                                                                                                                                                           Carla del Ponte

„Syrien“ – ein Wort genügt, um einen sprachlos oder schreiend zu machen. Die kriegsgeladene Situation schreit zum Himmel. Soviel Not, Elend, Tod, Mord und Folter, zerstörte Leben, versehrte Leiber, kaputte Seelen, verwüstete Städte, zerbombte Dörfer, vermintes Land. Und so viele Flüchtlinge und junge Leute: Was für eine Zukunft werden sie haben?

Denn kann es eine Zukunft geben ohne Gerechtigkeit, Sühne und Recht, ohne eine wenigstens symbolische wenn nicht juristische, politische Rehabilitation der vielen Opfer? Und gleichviel: dass die Täter, die Mörder und Folterer, dass sie allesamt zur Rechenschaft gezogen werden! Aber kann Politik das leisten?

Sie muss es. Die Handlanger des Bösen triumphierten sonst wohl auf ewig über ihre Opfer und kämen ungeschoren davon. Wie oft lachen die Täter ihre Opfer noch aus in einer ausweglos absurd verdichteten Immanenz. In dieser beginnt irgendwann der Wiederaufbau – während Hunderttausende in Flüchtlingslagern leben.

Wo also anfangen? Ja, hat der Krieg überhaupt aufgehört? Und welche Kräfte sollen nun auf den Trümmern das Neue gestalten? Gibt es eine Instanz, die über alle Wunden die Menschen verbindet? Wer kann, wo so viel Unheil nicht heilt, wenigstens trösten, Mut machen?

Helfen, Flüchtlinge aufnehmen, Grundstrukturen schaffen – das braucht Viele, die frei sind von den lähmenden Traumata. Mag es zu Frieden, Demokratie, Toleranz, Solidarität, Empathie unendlich weit erscheinen: Wie wichtig jedoch ist eine Vision von Gerechtigkeit? Gerade auch für die Jugend dort, nicht weniger für unsere Kids hier? Wie bildet sich ein Minimalprogramm des Humanums, des Unrechts- und Rechtempfindens?

Immerhin gibt es den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Anders als viele wohl situierten Zyniker und Mauerbauer gegen Flüchtlinge und Hilfsbedürftige, nennt er die Verbrechen und klagt die Verbrecher an.

Recht und Sühne für Syrien, exemplarisch für viele andere Barbareien auf der Welt – dazu laden wir sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing.

Prof. Dr. Marcus Llanque, Universität Augsburg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Freitag, 01. Februar 2019
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrRecht und Sühne – Syrien als Fall für Den Haag? Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Einführung
Prof. Dr. Marcus Llanque
19.15 UhrSyrien im Krieg – die Zivilgesellschaft und die Rolle der Frauen Midea Daghstani
20.15 UhrSyrien – ein Fall für den Internationalen StrafgerichtshofDr. Cuno Tarfusser
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
Recht und Sühne – Syrien als Fall für Den Haag? Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Einführung
Prof. Dr. Marcus Llanque
19.15 Uhr
Syrien im Krieg – die Zivilgesellschaft und die Rolle der Frauen Midea Daghstani
20.15 Uhr
Syrien – ein Fall für den Internationalen StrafgerichtshofDr. Cuno Tarfusser
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Samstag, 02. Februar 2019
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrMein Syrien Yamen Hussein
10.00 Uhr Menschen im Krieg, im Flüchtlingslager Live Chat mit Syrien
Erol Gurian
11.00 UhrKaffeepause
11.30 UhrFlüchtlinge retten – ein Minimalakt der Humanität Claus Peter Reisch
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrFlüchtlinge aufnehmen – eine kleine Politik der GastfreundschaftMatthias Weinzierl
15.00 UhrSkandal Syrien – Das Leid der Menschen und der elaborierte Zynismus der WeltWas heißt heute "politische Existenz"?
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
16.00 UhrKaffeepause
16.30 UhrUnd was tut die UNO? Syrien und das UN-MenschenrechtssystemDr. iur. Maximilian Spohr
17.30 UhrWarum schlagen wir nicht eine neue Seite auf?Wenn Assad nicht geht, müssen wir uns adaptieren? Dr. Bente Scheller
18.30 UhrAbendessen
20.30 UhrMusik live in der Schlossdiele
Thomas Bouterwek
Geselligkeit in den Salons
Bernd Hess
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Mein Syrien Yamen Hussein
10.00 Uhr
Menschen im Krieg, im Flüchtlingslager Live Chat mit Syrien
Erol Gurian
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Flüchtlinge retten – ein Minimalakt der Humanität Claus Peter Reisch
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Flüchtlinge aufnehmen – eine kleine Politik der GastfreundschaftMatthias Weinzierl
15.00 Uhr
Skandal Syrien – Das Leid der Menschen und der elaborierte Zynismus der WeltWas heißt heute "politische Existenz"?
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Und was tut die UNO? Syrien und das UN-MenschenrechtssystemDr. iur. Maximilian Spohr
17.30 Uhr
Warum schlagen wir nicht eine neue Seite auf?Wenn Assad nicht geht, müssen wir uns adaptieren? Dr. Bente Scheller
18.30 Uhr
Abendessen
20.30 Uhr
Musik live in der Schlossdiele
Thomas Bouterwek
Geselligkeit in den Salons
Bernd Hess
Sonntag, 03. Februar 2019
07.45 UhrGottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrGerechtigkeit – notfalls erst im Jüngsten Gericht? Prof. Dr. Reiner Anselm, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik der LMU München
10.00 UhrSterben für Ruinen?Palmyra, Weltkulturerbe und Kulturozid Prof. Dr. Marcus Llanque
11.00 UhrErinnern oder Vergessen?Kollektive Traumatisierung als Herausforderung für das Lernen aus der Geschichte
Prof. Dr. Karsten Fischer
12.00 UhrGerechtigkeit – eine unverzichtbare Vision, besonders für die Kids?Stud. Dir. Georg Fleischmann
13.00 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Gottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Gerechtigkeit – notfalls erst im Jüngsten Gericht? Prof. Dr. Reiner Anselm, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik der LMU München
10.00 Uhr
Sterben für Ruinen?Palmyra, Weltkulturerbe und Kulturozid Prof. Dr. Marcus Llanque
11.00 Uhr
Erinnern oder Vergessen?Kollektive Traumatisierung als Herausforderung für das Lernen aus der Geschichte
Prof. Dr. Karsten Fischer
12.00 Uhr
Gerechtigkeit – eine unverzichtbare Vision, besonders für die Kids?Stud. Dir. Georg Fleischmann
13.00 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Prof. Dr. Reiner Anselm, Systematische Theologie und Ethik, Evang. -Theolog. Fakultät LMU München
Midea Daghstani, eh. syrische Aktivistin, Beraterin für zivilgesellschaftliche Organisationen, Homs/Syrien, Berlin
Prof. Dr. Karsten Fischer, Geschwister Scholl Institut für Politikwissenschaft, Lehrstuhl Politische Theorie, LMU München
Georg Fleischmann, Gymnasiallehrer, Regionalbeauftragter für Demokratie und Toleranz, Staatliche Schulberatungsstelle für Mittelfranken, Nürnberg
Erol Gurian, Fotograf, Dozent für Visuelle Medien, Deutsche Journalistenschule, Universität Hildesheim, München
Nele Holloch, Gymnasiastin, Q 12, u.a. Ethik-Kurs, aktiv bei amnesty international, Gymnasium Stein bei Nürnberg
Yamen Hussein, Dichter, Lyriker, Schriftsteller, Homs/Syrien, derzeit Leipzig, bzw. Irak
Bundesjustizministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismus-Beauftragte der Landesregierung NRW, Richterin am Bayrischen Verfassungsgerichtshof, Feldafing
Prof. Dr. Marcus Llanque, Politikwissenschaft, Politische Ideengeschichte, Politische Theorie, Universität Augsburg
Claus Peter Reisch, Kapitän für MISSION LIFELINE e.V., www. mission-lifeline.de, München (desig. Träger des Menschenrechtspreises 2019 von Österreich, Wien, Nov. 2019). 
Dr. Bente Scheller, Director of the Heinrich Böll Foundation‘s Middle East office in Beirut, Beirut; Nahost- und Islam-Expertin, Bonn/Beirut
Dr. iur. Maximilian Spohr, Referent Bürgerrechte, Friedrich-NaumannStiftung für die Freiheit, Liberales Institut/ Themenmanagement, Berlin
H. E. Judge Dr. Cuno Tarfusser, Presising Trial Chamber I of the International Criminal Court, Den Haag, Präsident der Akademie für Deutsch-Italienische Studien, Meran
Matthias Weinzierl, langjähriger Flüchtlingsrat, Leiter des Flüchtlingshauses Bellevue de Monaco, München

Preise & Informationen


Tagungsleitung
Prof. Dr. Marcus Llanque, Universität Augsburg
Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23, E-Mail: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich. Anmeldeschluss ist der 25. Januar 2019.
Abmeldung Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 25. Januar 2019 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer                     
 
Teilnahmebeitrag                                               75.– €

Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)   49.– €
Vollpension
  – im Einzelzimmer                                        166.– €
– im Zweibettzimmer                                      122.– €
– im Zweibettzimmer als EZ                          182.– €
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung         10.– €

In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten  und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet  à 4.–

Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an – s.
Anmeldekarte.

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt.  Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.

Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal  Greenmobility auf unserer Homepage. Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Park- plätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen  und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.

Bildnachweis: Abandoned City, © Ahmet Iltas, AdobeStock
Tagungsnummer: 0332019

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.