Die offene Gesellschaft und ihre Feinde

Die offene Gesellschaft und ihre Feinde

10. - 12. Januar 2020

Inhalt

Ich habe Angst, aber dennoch muss Ich etwas für die Gesellschaft gegen das Böse tun.“
Passantin im November 2019     
 
Mit seinem Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ erteilte der Philosoph Karl Raimund Popper allen totalitären Ideologien eine vehemente Absage. Akribisch geplante Attentate auf sogenannte Feinde des Volkes, Todeslisten für Politiker, schamlose Hasspredigten gewählter Repräsentanten, Rassendiskriminierung, Antisemitismus sowie die Mär von der bedrohten Heimat: Poppers Plädoyer von 1845 bleibt aktuell. Doch was tun? Neofaschisten machen aus ihrem Aufruf zur Gewalt gegen die Zivilgesellschaft kein Hehl. Sie argumentieren nicht, sie schlägern. Sie diskutieren nicht, sondern exekutieren sogar. Macht ihnen die Vielfalt der Menschen Angst, so dass sie ihre Schwäche mit Brutalität kaschieren? Zur Gegenwehr reichen Demo, Flugblatt, Gespräch, Erwachsenenbildung und Gottesdienst nicht. Ohne Zweifel sorgen die Herausforderungen unserer Zeit für Zündstoff: Soziale Spaltung, Kinder- und Altersarmut, mehr Verlierer als Globalisierungsgewinner, Kriege und Flüchtlinge, korrupte Eliten und überhitzte Mächtige, Terror und Katastrophen, streitende Religionen nebst der an- dauernden Ausbeutung der Natur. Wie lässt sich die immer  komplexere, diffusere, schnellere, unwirtliche Welt aushalten? Vielen raubt es vor banger Zukunft den Atem. Prompt führen die Simpelmacher das Wort, verführen zu platten Freund-Feind-Schemata.  Dabei leben wir doch überwiegend privilegiert! Wir erleben seit 1945 ein befriedetes Europa. Wir haben zumeist Arbeit und Wohlstand, atmen kosmopolitische Luft und genießen die kulinarische Abwechslung. Wir erfreuen uns an einem Kosmos aus Annehmlichkeiten, kulturellem Reichtum und allseitiger Kommunikation, beschirmt vom Rechtsstaat.  Manche  fühlen sich dennoch bedroht. Sie setzen auf schwarz-weiß und damit die Demokratie, ja das humane Europa aufs Spiel. „United colors“ heißt daher der zivile Widerstand. Wir halten die Realutopie  in Händen: Handgranate oder Händedruck?
 
Zur Zivilcourage wider alles Böse laden wir sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing!   
 
Prof. Dr. Johano Strasser, Politikwissenschaftler,  Schriftsteller, Berg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing              
 

Tagungs-Programm

Freitag, 10. Januar 2020
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrDie offene Gesellschaft und ihre FeindeDroht uns eine Explosion des Bösen?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Die rechtspopulistische Herausforderung – Wie sollen Demokraten damit umgehen? Prof. Dr. Johano Strasser
20.30 Uhr„Nur Mut“ Als Ansporn und Bremse
Pfarrerin Simone Hahn
21.30 UhrGespräche in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
Die offene Gesellschaft und ihre FeindeDroht uns eine Explosion des Bösen?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Die rechtspopulistische Herausforderung – Wie sollen Demokraten damit umgehen? Prof. Dr. Johano Strasser
20.30 Uhr
„Nur Mut“ Als Ansporn und Bremse
Pfarrerin Simone Hahn
21.30 Uhr
Gespräche in den Salons
Samstag, 11. Januar 2020
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrDie offene Gesellschaft und ihre Feinde Was lehrt uns Karl Raimund Poppers Manifest heute?
Prof. Dr. Karsten Fischer
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrDie Reise ins Reich. Undercover in der „Reichsbürger“- Bewegung Rechtsextreme Verschwörungstheorie und ihre Verbreitung
Tobias Ginsburg
Antisemitismus – das Unheimliche der offenen Gesellschaft Prof. Dr. Christina von Braun
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrDie zerrissene Republik. Wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland Prof. Dr. Christoph Butterwegge
15.00 UhrBrexit – die Zuflucht in den Nationalismus Zerfällt das emphatische Europa?
Dr. Helen Fronius
16.00 UhrKaffeepause
16.30 UhrVerleugnete Instanzen oder woher kommt der Hass im Osten?
17.30 UhrDie Welt mit der Waffe gestalten Vom einen Bild zum Totalkunstwerk
Prof. Dr. Jörg Scheller
18.30 UhrAbendessen
19.30 UhrMusik live in der Schlossdiele
Geselligkeit in den Salons
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Was lehrt uns Karl Raimund Poppers Manifest heute?
Prof. Dr. Karsten Fischer
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Die Reise ins Reich. Undercover in der „Reichsbürger“- Bewegung Rechtsextreme Verschwörungstheorie und ihre Verbreitung
Tobias Ginsburg
Antisemitismus – das Unheimliche der offenen Gesellschaft Prof. Dr. Christina von Braun
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Die zerrissene Republik. Wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland Prof. Dr. Christoph Butterwegge
15.00 Uhr
Brexit – die Zuflucht in den Nationalismus Zerfällt das emphatische Europa?
Dr. Helen Fronius
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Verleugnete Instanzen oder woher kommt der Hass im Osten?
17.30 Uhr
Die Welt mit der Waffe gestalten Vom einen Bild zum Totalkunstwerk
Prof. Dr. Jörg Scheller
18.30 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Musik live in der Schlossdiele
Geselligkeit in den Salons
Sonntag, 12. Januar 2020
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrBraunau - vom Hitler-Haus zum Haus der VerantwortungProf. Dr. Andreas Maislinger
10.00 UhrExtremistische Tendenzen als (mögliche) Folge religiöser Veränderungen PD Dr. phil. habil Karin Schnebel
10.45 UhrSpaziergang im Park
11.00 UhrKunst in der Zwickmühle: zwischen Political correct ness und dem Anspruch auf künstlerische Freiheit Prof. Dr. Elisabeth Schweeger
12.00 UhrGemeinsinn. Was ihn bedroht und was wir für ihn tun könnenProf. Dr. Aleida Assmann
13.00 Uhr Ende der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Braunau - vom Hitler-Haus zum Haus der VerantwortungProf. Dr. Andreas Maislinger
10.00 Uhr
Extremistische Tendenzen als (mögliche) Folge religiöser Veränderungen PD Dr. phil. habil Karin Schnebel
10.45 Uhr
Spaziergang im Park
11.00 Uhr
Kunst in der Zwickmühle: zwischen Political correct ness und dem Anspruch auf künstlerische Freiheit Prof. Dr. Elisabeth Schweeger
12.00 Uhr
Gemeinsinn. Was ihn bedroht und was wir für ihn tun könnenProf. Dr. Aleida Assmann
13.00 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Mehr zum Thema

Literaturtipp:
Theodor W. Adorno, „Aspekte des neuen Rechtsradkalismus“, Berlin 2019
 

Referierende

Prof. Dr. Aleida Assmann, Anglistik, Ägyptologie, Literatur- und Kulturwissenschaften, Universität Konstanz; Trägerin Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2018  
Prof. Dr. Christina von Braun, Kulturwissenschaft, Humboldt Universität zu Berlin, Sigmund Freud Kulturpreis, Gründungsleiterin des Zentrums Jüdische Studien, Berlin
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Politikwissenschaft, Bildungspolitik, Politische Bildung, Armutsforschung, Humanwissenschaftliche Fakultät, Universität Köln
Prof. Dr. Karsten Fischer, Politische Theorie, Geschwister Scholl Institut, LMU München
Dr. Helen Fronius, Germanistin, Persönliche Referentin der Präsidentin, Klassik Stiftung Weimar
Tobias Ginsburg, Theaterregisseur, Autor, Hamburg
Pfr. Simone Hahn, Pfarrgemeinde St. Jakob, Nürnberg; ab 01.01.2020 neue Senderbeauftragte für ZDF-Gottesdienste im Team des Medienbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Preisträgerin des Karl-Steinbauer-Zeichens 2019, Nürnberg
Prof. Dr. Andreas Maislinger, Politikwissenschaftler, House of Responsibility - Braunau am Inn, Innsbruck
Prof. Dr. Elisabeth Schweeger, Künstlerische Direktorin und Geschäftsführerin, Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, Ludwigsburg
Prof. Dr. Jörg Scheller, Leitung Theorie des Bachelor Fine Arts der Zürcher Hochschule der Künste, Journalist und Musiker, Zürich
PD Dr. phil. habil. Karin Schnebel, Wissenschaftliche Leitung des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts München; Akademische Rätin Universität Passau; Sprecherrat Stiftung Wertebündnis Bayern, München
Prof. Dr. Johano Strasser, Politikwissenschaftler, Autor, Schriftsteller, eh. langjähriger Präsident PEN Deutschland, Mitglied der SPD Grundwertekommission, Berg

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Karolina Kopiske, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23, E-Mail: kopiske@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich. Anmeldeschluss ist 27. Dezember 2019.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 3. Januar 2020 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer                                            
 
Teilnahmebeitrag                                                             75,00 €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                 49,00 €
Vollpension
  – im Einzelzimmer                                                       166,00 €
  – im Zweibettzimmer                                                   122,00 €
– im Zweibettzimmer als EZ                                          182,00 €
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung                         10,00 €
 
Studierenden-Ticket (ges. Tagung & Vollpension im DZ)   98,50 €

In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten  und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet à 4,00 €

Sonderkost Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10,00 € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an – s. Anmeldekarte.

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt.  Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.

Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

 

Diese Tagung wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.


Bildnachweis:
Tagungsnummer: 0262020

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.