Toleranzpreis für Alt-Bundespräsident Christian Wulff

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff wurde am Donnerstag, den 30.10.2014, mit dem undotierten „Toleranz-Preis“ der Evangelischen Akademie Tutzing ausgezeichnet.

Der bereits zum zweiten Mal vergebene Preis in der Kategorie „Zivilcourage“ ging an Constanze Kurz, Sprecherin vom Chaos Computer Club und „FAZ“-Kolumnistin, als „unbequeme Mahnerin“ auf dem Gebiet des Datenschutzes.

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Die Begrüßungsworte von Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein erhalten Sie hier.
Die Laudatio von Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erhalten Sie hier.
Die Laudatio der Schriftstellerin Hilal Sezgin erhalten Sie hier.
Die Dankesrede von Bundespräsident a.D. Christian Wulff erhalten Sie hier.
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Altbundespräsident Wulff rief zu mehr Toleranz auf: “Ich wünsche mir ein Miteinander der Religionen. Parallelgesellschaften zu verhindern, geht am besten durch Hinwendung.” Das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft könne nur gelingen, wenn Menschen bereit seien, sich offen auf die Sicht des Anderen einzulassen. Mehr als 14 Millionen Muslime leben derzeit in Europa; damit sei der Islam zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft neben dem Christentum geworden.
Foto: Haist

Die Informatikerin Constanze Kurz sagte in ihrer Dankesrede, sie habe als Ost-Berlinerin miterlebt, wie übermäßig Geheimdienste sein können. Sie wolle sich weiter für eine digitale Zukunft einsetzen, in der die Menschenrechte geachtet werden. “Technik ist nicht gottgegeben. Deshalb sollten wir sie gestalten und müssen sie auch gestalten.”
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Die türkischstämmige Publizistin Hilal Sezgin (li.) hob in ihrer Laudatio auf den Preisträger hervor, dass Wulff sich schon als Ministerpräsident von Niedersachsen gegen Islamfeindlichkeit eingesetzt habe. Die Integration von Muslimen sei wichtig. Wer glaubt, man könne Gott mit Krieg und Feuer dienen, der missverstehe den Islam. Und die frühere Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (2.v.l.) würdigte die Arbeit von Constanze Kurz mit den Worten: “Sie hat sich um die Demokratie verdient gemacht. Denn Information, Aufklärung und Transparenz sind wichtige Beiträge für Teilhabe an demokratischen Meinungsbildungsprozessen.”
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Die beiden Preisträger bedankten sich für die Auszeichnung und betonten, dass das Zusammenleben in Frieden, Freiheit und Demokratie nur unter dem Blickwinkel der Toleranz gelingen kann. “Nur wer tolerant ist, kann mit Berechtigung von anderen Toleranz erwarten.”
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