Lutz Seiler mit Marie Luise Kaschnitz-Preis ausgezeichnet

Der Schriftsteller Lutz Seiler (51) ist am Sonntag, den 19.4.2015, mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing ausgezeichnet worden. Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen der Tagung “Von Crusoe zu Kruso – Inselwelten in der Literatur” verliehen, die sich mit dem Werk des Preisträgers beschäftigte. Unterstützt wird die Preisverleihung vom Tutzinger Unternehmen eurobuch.com und der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg.

In seiner Begrüßungsansprache wies Akademiedirektor Udo Hahn darauf hin, dass Lutz Seiler bereits der 16. Marie Luise Kaschnitz-Preisträger sei. Erstmals wurde der Literaturpreis 1984 vergeben.“Durch diesen Literaturpreis rücken wir herausragende schriftstellerische Leistungen ins Rampenlicht“, so Hahn, zu denen er auch die Werke von Lutz Seiler zähle.

Tagungsleiterin Judith Stumptner, an der Akademie verantwortlich für Kunst und Kultur, hob in ihrer Begrüßung hervor, „dass im Werk von Lutz Seiler nachgedacht und zum Nachdenken angestiftet (werde): über die untergegangenen Industrielandschaften der DDR, über den grotesken, kaum steuerbaren Verlauf des Lebens und seine Wendepunkte.“

Der Literaturkritiker Lothar Müller würdigte in seiner Laudatio Seilers Fähigkeit, “Landschaften, Lebenswelten, Vorgängen und Figuren eine physiognomisch exakte Sprache zu geben, eine Sprache, in der sie ihre Geheimnisse preisgeben, ohne sie zu verraten”.

Lutz Seiler berichtete in seiner Dankesrede über die römische Vorgeschichte zur Entstehung seines Romans „Kruso“ und zitierte abschließend die Kaschnitz mit den Worten: „Man versucht, sich auf sich selbst zu besinnen, kramt das Mitgebrachte aus, mehr als ein halbes Leben der Erfahrungen und Erinnerungen und sieht mit Entsetzen, wie dieser Schatz unter den Händen zerrinnt.“

Lutz Seiler (li.) erhält den Marie Luise Kaschnitz-Preis von Akademiedirektor Udo Hahn.
Foto: Haist

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