Früherer Akademiedirektor Erhard Ratz gestorben

Wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag ist Kirchenrat i. R. Erhard Ratz (Augsburg) gestorben. Er leitete zwischen 1977 und 1979 kommissarisch die Evangelische Akademie Tutzing. Von 1969 bis 1977 war er stellvertretender Akademiedirektor, der sich mit Themen aus Wirtschaft und Arbeitswelt, Politik und Naturwissenschaft befasste. Zu den herausragenden Ereignissen seiner Amtszeit gehörte 1978 eine Tagung über „Die Zukunft unserer Demokratie“, an der die damaligen obersten vier Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland teilnahmen: Bundespräsident Walter Scheel, Bundeskanzler Helmut Schmidt, Bundestagspräsident Carl Carstens sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Ernst Benda.

„Die Arbeit von Erhard Ratz war von der Idee geprägt, die Diskurse, die in jedem Bereich je für sich stattfinden, zusammenzuführen“, würdigte Akademiedirektor Udo Hahn das Verdienst des Theologen. Mit seiner Haltung und seinen Initiativen habe er die Akademie-Idee verkörpert und in Tutzing „wichtige Akzente“ gesetzt, die ihn später auch als Gründer und ersten Geschäftsführer des Instituts Technik-Theologie-Naturwissenschaften auszeichneten. „Er hat mit seinen Ideen gezeigt, wie wichtig der interdisziplinäre Diskurs für unsere Gesellschaft ist.“ Bis zuletzt habe er sich immer wieder für die Arbeit der Evangelischen Akademie Tutzing interessiert. „Seine Verbundenheit mit unserem Haus und auch seine Freude darüber, wie wir unsere Akzente setzen, behalten wir gerne in guter Erinnerung“, so Hahn.

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