Schutz der Nacht

Schutz der Nacht

07. - 09. November 2014

Inhalt

LICHTVERSCHMUTZNG, CITY NIGHT SCAPES, NATÜRLICHE NACHTLANDSCHAFTEN

Nachtleben pulsiert in den Städten. Urbanität wird vielfach mit Aktivitäten bis tief in die Nacht hinein gleichgesetzt. Nachtleben in dieser Form ist Teil der modernen Kultur. Die stets hell erleuchtete Nonstop-Gesellschaft prägt unser Leben. Jedoch haben sich die allerwenigsten Organismen an die 24-Stunden-Gesellschaft anpassen können. Ein hoher Anteil der Tiere ist nacht- bzw. dämmerungsaktiv, etwa 30 % der Wirbeltiere und über 60 % der Wirbellosen.
 
Die Nacht ist die Hälfte des Tages. Sie fand in der Stadt- und Landschaftsplanung bisher vergleichsweise wenig Beachtung. Immerhin wird die Thematik Lichtverschmutzung ad hoc bereits in einzelnen Fällen aufgegriffen, so etwa im Bereich des Naturschutzes bezogen auf lichtsensible Arten und Ordnungen sowie in den ersten Sternenparks.

Die Erhellung der Nacht durch künstliches Licht ist also nicht nur einfach eine wichtige Errungenschaft der Moderne. Vielmehr gibt es auch eine im wahren Wortsinn dunkle Seite: direkte Lichtverschmutzung, Lichtglocke (sky glow), Energieverbrauch, Klimawandel, Veränderung der Nachtlandschaften, Auswirkungen auf Ökosysteme und Gesundheit.
Wir stehen erst am Anfang, mit der künstlichen Beleuchtung angemessen umgehen zu können, die Wirkungsketten der künstlichen Beleuchtung überhaupt zu verstehen, die Möglichkeiten des Schutzes der natürlichen Nachtlandschaften ebenso wie der city night scapes.

Es gibt gute Praxis-Beispiele auf sehr unterschiedlichen Ebenen und Handlungsmöglichkeiten für den Schutz der Nacht: lichttechnische Lösungen ebenso wie planerische Ansätze, kommunale Lichtmasterpläne, nächtliches Eventmanagement, Empfehlungen und technische Normen zur Begrenzung von Lichtimmissionen sowie gesetzliche Regelungen.
In der Veranstaltung gibt es Überblicke über Grundlagen und Probleme des Schutzes der Nacht. Im Fokus stehen unterschiedlichste Ansätze für Handlungsmöglichkeiten, die zur Diskussion gestellt werden. Zudem bietet die Tagung ein Forum, Wissenslücken aufzuzeigen und Perspektiven für eine ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich verträgliche Beleuchtung weiter zu denken. Oder anders formuliert: Es geht darum, die Nacht ins rechte Licht zu setzen und das rechte Maß der künstlichen Außenbeleuchtung zu finden.
Alle am Schutz der Nacht Interessierten sind herzlich nach Tutzing eingeladen. Insbesondere wendet sich die Veranstaltung an alle, die auf der kommunalen Ebene von der Thematik berührt sind. Daneben sind im Naturschutz und Landschaftsschutz Aktive, astronomisch Interessierte und alle sonstigen Akteure im Bereich künstliche Außenbeleuchtung, Beleuchtungstechnik, Stadtmarketing, Architekten, Stadt- und Lichtplanerinnen angesprochen zum Austausch und zum Schmieden von Allianzen.

Tagungsteam
Dr. Martin Held, Studienleiter Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
PD Dr. Franz Hölker, Projektleiter Forschungsverbund Verlust der Nacht und Chair of Loss of the Night Network (LONNE), Berlin
Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin, Bundesamt für Naturschutz, Bonn

Tagungs-Programm

Freitag, 07. November 2014
11.00 UhrAnreise
12.00 UhrBeginn der Tagung mit Anreiseimbiss
13.00 UhrSchutz der NachtProbleme, Wissenslücken, Handlungsmöglichkeiten Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema
Prof. Dr. Beate Jessel
Schutz der Nacht -Grundlagen & Probleme
13.15 UhrTag und Nacht – Rhythmus des Lebens gesteuert von der inneren UhrChronobiologische Grundlagen
Prof. Dr. Gregor Eichele
14.15 UhrFolgen der künstlichen Beleuchtung: Lichtemissionen, Lichtimmissionen, direkte Lichtverschmutzung und LichtglockeJohannes Puschnig
15.15 UhrKaffeepause
15.45 UhrLichtverschmutzung und ihre ökologischen FolgenPD Dr. Franz Hölker
Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Nacht – Beispiele guter Praxis, Lösungsansätze, Potenziale und Grenzen
17.00 UhrHandlungsmöglichkeiten – eine kurze Übersicht über unterschiedliche AnsatzpunkteDr. Martin Held
17.15 Uhr(1) Rechtliche Grundlagen und Möglichkeiten aus Sicht einer NaturschutzbehördeDr. Reinhold Schaal
18.00 UhrAbendessen
19.00 Uhr(2) Schutz der Nacht – Lichtquellen, Beleuchtungssysteme, SystemlösungenDieter Lang
(3) Planung von Außenbeleuchtung – Beachtung der Auswirkungen auf Mensch und TierRené van Ratingen
20.30 UhrGespräche in den Salons
11.00 Uhr
Anreise
12.00 Uhr
Beginn der Tagung mit Anreiseimbiss
13.00 Uhr
Schutz der NachtProbleme, Wissenslücken, Handlungsmöglichkeiten Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema
Prof. Dr. Beate Jessel
Schutz der Nacht -Grundlagen & Probleme
13.15 Uhr
Tag und Nacht – Rhythmus des Lebens gesteuert von der inneren UhrChronobiologische Grundlagen
Prof. Dr. Gregor Eichele
14.15 Uhr
Folgen der künstlichen Beleuchtung: Lichtemissionen, Lichtimmissionen, direkte Lichtverschmutzung und LichtglockeJohannes Puschnig
15.15 Uhr
Kaffeepause
15.45 Uhr
Lichtverschmutzung und ihre ökologischen FolgenPD Dr. Franz Hölker
Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Nacht – Beispiele guter Praxis, Lösungsansätze, Potenziale und Grenzen
17.00 Uhr
Handlungsmöglichkeiten – eine kurze Übersicht über unterschiedliche AnsatzpunkteDr. Martin Held
17.15 Uhr
(1) Rechtliche Grundlagen und Möglichkeiten aus Sicht einer NaturschutzbehördeDr. Reinhold Schaal
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
(2) Schutz der Nacht – Lichtquellen, Beleuchtungssysteme, SystemlösungenDieter Lang
(3) Planung von Außenbeleuchtung – Beachtung der Auswirkungen auf Mensch und TierRené van Ratingen
20.30 Uhr
Gespräche in den Salons
Samstag, 08. November 2014
08.00 UhrErschaffung des Tags und der Nacht (Genesis 1)Meditation am Morgen
Dr. Martin Held
09.00 Uhr(4) Ins rechte Licht setzen – Kantonaler Leitfaden Vermeidung von unnötigen LichtemissionenMarkus Chastonay
(5) Ein Quantum LichtProf. Hannelore Deubzer
11.00 Uhr(6) Optimierung der Straßenbeleuchtung – kommunale Beispiele der RhönEnergie FuldaMatthias Hahner
(7) Sternenparks – das Beispiel WesthavellandKordula Isermann
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrWelche Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Nacht zeigt das Beispiel für welche Akteure auf? Welche Grenzen?Vertiefende Diskussion der vorgestellten Beispiele in parallelen Gruppen
15.00 UhrKaffeepause
15.30 UhrGesetzliche Regelungen gegen Lichtverschmutzung im internationalen RahmenDr. Andreas Hänel
Welche Möglichkeiten bieten sich für den ökologischen Schutz der Nacht an?Dr. Sybille Schroer
17.15 UhrÖkologisch, ökonomisch und gesellschaftlich verträgliche Außenbeleuchtung – Perspektiven für die AkteurePanel der Referierenden mit Öffnung der Diskussion ins Plenum
Schutz der Nacht – Wissenslücken und Perspektiven
18.30 UhrAbendessen
19.30 UhrNächtliche Klänge – Ökologie der KlanglandschaftenAusklang der Tagung
Dr. Karl-Heinz Frommolt
21.00 UhrAnschließend informelle Gespräche in den Salons
08.00 Uhr
Erschaffung des Tags und der Nacht (Genesis 1)Meditation am Morgen
Dr. Martin Held
09.00 Uhr
(4) Ins rechte Licht setzen – Kantonaler Leitfaden Vermeidung von unnötigen LichtemissionenMarkus Chastonay
(5) Ein Quantum LichtProf. Hannelore Deubzer
11.00 Uhr
(6) Optimierung der Straßenbeleuchtung – kommunale Beispiele der RhönEnergie FuldaMatthias Hahner
(7) Sternenparks – das Beispiel WesthavellandKordula Isermann
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Welche Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Nacht zeigt das Beispiel für welche Akteure auf? Welche Grenzen?Vertiefende Diskussion der vorgestellten Beispiele in parallelen Gruppen
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Gesetzliche Regelungen gegen Lichtverschmutzung im internationalen RahmenDr. Andreas Hänel
Welche Möglichkeiten bieten sich für den ökologischen Schutz der Nacht an?Dr. Sybille Schroer
17.15 Uhr
Ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich verträgliche Außenbeleuchtung – Perspektiven für die AkteurePanel der Referierenden mit Öffnung der Diskussion ins Plenum
Schutz der Nacht – Wissenslücken und Perspektiven
18.30 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Nächtliche Klänge – Ökologie der KlanglandschaftenAusklang der Tagung
Dr. Karl-Heinz Frommolt
21.00 Uhr
Anschließend informelle Gespräche in den Salons

Referierende

Markus Chastonay, Amt für Umwelt, Kanton Solothurn
Prof. Hannelore D. Deubzer, Lehrstuhl für Raumkunst und Lichtgestaltung, Fakultär für Architektur, Technische Universität München
Prof. Dr. Gregor Eichele, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Leiter Abteilung Gene und Verhalten, Göttingen
Dr. Karl-Heinz Frommolt, Kustos Sammlung Tierstimmenarchiv, Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin
Matthias Hahner, Leiter Abteilung Konzessions- und Anlagenmanagement, RhönEnergie Fulda
Dr. Andreas Hänel, Leiter Planetarium, Museum am Schölerberg und Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternenfreunde Deutschland, Osnabrück
Dr. Martin Held, Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
PD Dr. Franz Hölker, Projektleiter Forschungsverbund Verlust der Nacht, Chair Loss of the Night Network (LONNE), Stellv. Leiter Abt. Ökohydrologie, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin
Kordula Isermann, Leiterin Naturpark Westhavelland, Havelaue
Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin, Bundesamt für Naturschutz, Bonn
Dieter Lang, Verantwortlicher Forschungsprogramm Licht und Lebensqualität, Osram, München und Obmann Normenausschuss FNL 27 Wirkung des Lichts auf den Menschen
Johannes Puschnig MSc, Astronomie-Abteilung Universität Stockholm
René van Ratingen, Unternehmensbereich Lighting, Philips, Hamburg
Dr. Reinhold Schaal, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Stuttgart
Dr. Sibylle Schroer, Wiss. Koordinatorin Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ und Wiss. Mitarbeiterin, Abt. Ökohydrologie, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin
 
Lesetipps zum Thema
2013: Held, Martin, Franz Hölker & Beate Jessel (Hg.): Schutz der Nacht
– Lichtverschmutzung, Biodiversität und Nachtlandschaft. Grundlagen,
Folgen, Handlungsansätze. BfN-Skripten 336. 2. Auflage 2013.
Bonn: Bundesamt für Naturschutz. [Pdf-Version: http://www.bfn.de]
2013: Forschungsverbund Verlust der Nacht (Hg.): Verlust der Nacht.
Broschüre. Berlin: IGB. [Pdf-Version: www.verlustdernacht.de]
2013: Krop-Benesch, Annette, Christopher Kyba & Franz Hölker: ALAN
2013. First International Conference on Artificial Light at Night.
Abstracts. Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin.

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Martin Held / PD Dr. Franz Hölker / Prof. Dr. Beate Jessel

Tagungsorganisation
Susanna Satzger, Telefon: 08158 251-126, Telefax: 08158 99 64 26,
Email: satzger@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen
zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie
hierfür nach Möglichkeit die beiliegende Anmeldekarte bzw. die
Email-Anschrift der Tagungsorganisation. Ihre Anmeldung wird nicht
bestätigt und ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine
Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten.
Anmeldeschluss ist der 30. Oktober 2014.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir
bis spätestens zum 30. Oktober 2014 um entsprechende schriftliche
Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises,
mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in
Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf
Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über
den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den
Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:
Teilnahmebeitrag 65.– €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück) 50.– €
Vollpension
– im Einzelzimmer 160.– €
– im Zweibettzimmer 118.– €
– im Zweibett- als Einzelzimmer 172.– €
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder
EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen
können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr)
und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen
wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer
ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres
Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen
und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €)
an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag
einen Preisnachlass von 10.– €.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.