Rothenburg in Krieg und Frieden: Generationengespräche

Rothenburg in Krieg und Frieden: Generationengespräche

24. - 26. Juni 2016

Inhalt

EINE ZWEITE HEIMAT FÜR DIE VERSTÖRTE SEELE
                                                                 Erich Maria Remarque, 1963
 
Rothenburg ob der Tauber ist eine Stadt mit reicher und interessanter Geschichte, die sich noch erstaunlich gut im Stadtbild ablesen lässt. Neben der beachtlichen baulichen Gestalt dieser Stadt ist es auch der Mythos Rothenburg, der Jahr für Jahr hunderttausende Touristen anlockt. Es scheint, als könne man hier deutsche Geschichte quasi kondensiert betrachten und den Geist der „guten alten Zeit“ atmen. „Die Attraktivität der Stadt findet man vermutlich weniger in ihrer historischen Substanz, sondern eher in ihrer symbolischen Kraft“ (Joshua Hagen).
 
Mit unserer Tagung wollen wir einen Beitrag zur Dekonstruktion des Mythos Rothenburg leisten. Wo gilt es, hinter die schönen Fassaden zu schauen? Welche Brüche und dunklen Seiten zeigt die scheinbar intakte Stadt nicht auf den ersten Blick?
 
Schon im 19. Jahrhundert setzten die Bemühungen um die Inszenierung der Stadt und den Ausbau zu einer Touristenhochburg ein. Die Nationalsozialisten stilisierten sie zur „deutschesten“ Stadt und machten sie zu einem Vorzeigeobjekt für KdF-Urlauber, während gleichzeitig in Franken Gauleiter Julius Streicher sein antisemitisches Programm umsetzte und auch in Rothenburg kein Widerstand gegen die Herrschaft der NSDAP mehr geduldet wurde.
 
Rothenburg erlitt beachtliche Kriegszerstörungen, die man in einem schon bald einsetzenden Wiederaufbauprogramm für viele unsichtbar kaschierte. Unsichtbar blieben zum Teil bis heute auch die Belastungen durch die NS-Zeit, die Schuld, die unbewältigten Verluste, die Traumatisierungen.
 
Vieles an Aufarbeitung wurde allerdings auch geleistet, von der Generation der „Kriegskinder“ und auch von ganz jungen Leuten, die mit einem unbelasteten, aber interessierten Blick auf die Vergangenheit schauen.
 
Herzliche Einladung, am Beispiel der Tauberstadt und vor Ort die Auseinandersetzung mit Geschichte im Generationendialog zu erproben!

Dr. Oliver Gußmann, Evangelische Kirchengemeinde St. Jakob, Rothenburg o.d. Tauber
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Thilo Pohle; Dokumentarfilmgruppe, Rothenburg o.d. Tauber 
Prof. Dr. Horst F. Rupp emer., Universität Würzburg
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Tagungs-Programm

Freitag, 24. Juni 2016
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrBegrüßung durch den Tagungshausleiter
Pfr. Herbert Dersch
Einführungin die Tagungsthematik
Dr. Ulrike Haerendel
I. ROTHENBURG IM "DRITTEN REICH"
19.30 UhrAufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus in Stadt und Land RothenburgDr. Daniel Bauer
20.30 Uhr Ein Tag, der zur Nacht wurde … Rothenburg in Flammen Filmpräsentation mit anschl. Gespräch mit
Thilo Pohle
und weiteren Mitgliedern der Dokumentarfilmgruppe
22.00 UhrAusklang in den Räumen des Tagungszentrums
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Begrüßung durch den Tagungshausleiter
Pfr. Herbert Dersch
Einführungin die Tagungsthematik
Dr. Ulrike Haerendel
I. ROTHENBURG IM "DRITTEN REICH"
19.30 Uhr
Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus in Stadt und Land RothenburgDr. Daniel Bauer
20.30 Uhr
Ein Tag, der zur Nacht wurde … Rothenburg in Flammen Filmpräsentation mit anschl. Gespräch mit
Thilo Pohle
und weiteren Mitgliedern der Dokumentarfilmgruppe
22.00 Uhr
Ausklang in den Räumen des Tagungszentrums
Samstag, 25. Juni 2016
07.45 UhrGemeinsamer Spaziergang im Park
08.00 UhrFrühstück
II. "VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG"
09.00 UhrDie jüdische Gemeinde Rothenburgs und das Erinnern nach 1945 Dr. Oliver Gußmann
10.15 UhrKaffeepause
10.45 UhrDie Strafverfahren gegen Verantwortliche der Deportationen aus Mittelfranken PD Dr. Edith Raim
12.00 UhrMittagessen
13.00 UhrStadtführungmit
Martin Kamphans
oder
„Als der Frieden schon so nah war! Brettheim – eine Dorfgeschichte im Dritten Reich“ Filmvorführung
15.00 UhrKaffeepause
III. TRADITION UND INSZENIERUNG
15.15 UhrWiederaufbau und Retraditionalisierung des Stadtbilds Hanns-Jürgen Berger
Die Tradition einer Reichsstadt: Was bedeutet das für Rothenburg? – Zwischen reichsstädtischer Herrlichkeit und Versagen im Dritten Reich Prof. Dr. Horst F. Rupp
17.15 UhrPause
17.30 UhrGeschichte des Vereins Alt-Rothenburg und sein Umgang mit der Geschichte Dr. Markus Naser
18.30 UhrAbendessen
20.00 UhrGenerationengespräche Blicke auf Rothenburg: Geschichts-/Filmarbeit
Rundgespräch mit allen Tagungsteilnehmenden
Einführung und Moderation:
Ditz Schroer
21.30 UhrAusklang in den Räumen des Tagungszentrums
07.45 Uhr
Gemeinsamer Spaziergang im Park
08.00 Uhr
Frühstück
II. "VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG"
09.00 Uhr
Die jüdische Gemeinde Rothenburgs und das Erinnern nach 1945 Dr. Oliver Gußmann
10.15 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Die Strafverfahren gegen Verantwortliche der Deportationen aus Mittelfranken PD Dr. Edith Raim
12.00 Uhr
Mittagessen
13.00 Uhr
Stadtführungmit
Martin Kamphans
oder
„Als der Frieden schon so nah war! Brettheim – eine Dorfgeschichte im Dritten Reich“ Filmvorführung
15.00 Uhr
Kaffeepause
III. TRADITION UND INSZENIERUNG
15.15 Uhr
Wiederaufbau und Retraditionalisierung des Stadtbilds Hanns-Jürgen Berger
Die Tradition einer Reichsstadt: Was bedeutet das für Rothenburg? – Zwischen reichsstädtischer Herrlichkeit und Versagen im Dritten Reich Prof. Dr. Horst F. Rupp
17.15 Uhr
Pause
17.30 Uhr
Geschichte des Vereins Alt-Rothenburg und sein Umgang mit der Geschichte Dr. Markus Naser
18.30 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Generationengespräche Blicke auf Rothenburg: Geschichts-/Filmarbeit
Rundgespräch mit allen Tagungsteilnehmenden
Einführung und Moderation:
Ditz Schroer
21.30 Uhr
Ausklang in den Räumen des Tagungszentrums
Sonntag, 26. Juni 2016
07.45 UhrAndacht in der Hauskapelle
08.00 UhrFrühstück
IV. VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT
09.00 UhrSchwierigkeiten im Umgang mit der SchuldWolf Stegemann
10.00 UhrKaffeepause
10.15 Uhr Die Stadt und der Tourismus: Geschichte einer Wechselbeziehung Michael Kamp M.A.
11.15 Uhr Lust und Last des Rothenburg-Images Abschlussdiskussion mit den Referenten und Referentinnen
11.45 UhrKommentar zur TagungDitz Schroer
12.00 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Andacht in der Hauskapelle
08.00 Uhr
Frühstück
IV. VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT
09.00 Uhr
Schwierigkeiten im Umgang mit der SchuldWolf Stegemann
10.00 Uhr
Kaffeepause
10.15 Uhr
Die Stadt und der Tourismus: Geschichte einer Wechselbeziehung Michael Kamp M.A.
11.15 Uhr
Lust und Last des Rothenburg-Images Abschlussdiskussion mit den Referenten und Referentinnen
11.45 Uhr
Kommentar zur TagungDitz Schroer
12.00 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Dr. Daniel Bauer, Historiker, Studienrat, Neubrandenburg
Hanns-Jürgen Berger, Dipl.-Ing., Architekt,  Rothenburg o.d. Tauber
Dr. Oliver Gußmann, Touristen- und Pilgerpfarrer, Evangelische Kirchengemeinde St. Jakob, Rothenburg o.d. Tauber
Michael Kamp, M.A., Volkskundler, Kunsthistoriker, Leiter des Freilichtmuseums Lindlar
Dr. Markus Naser, Fränkische Landesgeschichte, Universität Würzburg
Thilo Pohle, Dokumentarfilmautor, Rothenburg o.d. Tauber
PD Dr. Edith Raim, Historikerin, Lehrbeauftragte an der Universität Augsburg
Prof. Dr. Horst F. Rupp, Theologe, Univ.-Prof. i.R., Universität Würzburg
Ditz Schroer, Logotherapeut, Türkenfeld
Wolf Stegemann, Journalist, Publizist, Dorsten-Holsterhausen

Führung
Martin Kamphans, Gästeführer, Rothenburg o.d. Tauber
 

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Ulrike Haerendel, Studienleiterin, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Rita Niedermaier, Telefon: 08158 251-128, Telefax: 08158 99 64 28
Email: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de
beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit
von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Die schriftliche Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte, per E-mail (Tagungsorganisation) oder direkt online.
Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich.  Anmeldeschluss ist der 10. Juni 2016.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 17. Juni 2016 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir  den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise für die gesamte Tagungsdauer:  
Teilnahmebeitrag                                                                60.– €
 
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                    46.– €
Vollpension 
– im Einzelzimmer                                                            133.– €
– im Zweibettzimmer                                                        115.– €
Kurzzeitzuschlag                                                                   5.– €

Wir bitten um Zahlung per Überweisung nach Erhalt der Teilnahmebestätigung und Rechnung. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Diese Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Tagungsstätte
Evangelische Tagungsstätte Wildbad, 91541 Rothenburg ob der Tauber, Taubertalweg 42.
Bitte richten Sie Ihre Anfragen nicht an die Tagungsstätte, sondern ausschließlich an die Tagungsassistenz. Sie ist während der Tagung unter 0151 11 614 005 zu erreichen. Sie können ebenso eine Nachricht in Tutzing hinterlassen.

Verkehrsverbindungen
Von der Autobahn A7 kommend fahren Sie in Richtung "Schrozberg, Langenburg" an der Altstadt Rothenburgs vorbei. Dann folgen Sie dem Wegweiser "Evangelische Tagungsstätte Wildbad", indem Sie rechts abbiegen und in Richtung Taubertal hinunterfahren. Auf der linken Seite finden Sie die Einfahrt zur Tagungsstätte. 
Aus Richtung Langenburg fahren Sie durchs Taubertal und hinauf zur Altstadt. Kurz bevor Sie diese erreichen, führt Sie der Wegweiser rechts ab zur Tagungsstätte.
Der Fußweg vom Bahnhof beträgt ca. 25 Min.: Vom Bahnhof links die Bahnhofstraße entlang gehen, bei der Ampel die Straße überqueren und nach rechts in die Ansbacher Straße einbiegen, dieser folgen bis kurz vor das Rödertor, dort nach links in den Topplerweg abbiegen,  der an der Stadtmauer entlang führt und in den Friedrich-Hörner-Weg übergeht. An dessen Ende nach rechts abbiegen und entweder auf der gegenüberliegenden Straßenseite durch die Tür gleich auf das Gelände des Wildbades gehen (Stufen hinunter) oder der Straße folgen und nach wenigen Metern die Abzweigung nach links auf die Fahrstraße zum Wildbad wählen.
Taxi vor Ort: 0 98 61 20 00 oder 0 98 61 72 27.

Bildnachweis: © Reichsstadtmuseum Rothenburg o.d.T., Fotosammlung Richard Wagner
Tagungsnummer: 0602016

Ort & Anreise

Evangelische Tagungsstätte Wildbad, 91541 Rothenburg ob der Tauber, Taubertalweg 42.

Von der Autobahn A7 kommend fahren Sie in Richtung "Schrozberg, Langenburg" an der Altstadt Rothenburgs vorbei. Dann folgen Sie dem Wegweiser "Evangelische Tagungsstätte Wildbad", indem Sie rechts abbiegen und in Richtung Taubertal hinunterfahren. Auf der linken Seite finden Sie die Einfahrt zur Tagungsstätte.
Aus Richtung Langenburg fahren Sie durchs Taubertal und hinauf zur Altstadt. Kurz bevor Sie diese erreichen, führt Sie der Wegweiser rechts ab zur Tagungsstätte.
Der Fußweg vom Bahnhof beträgt ca. 25 Min.: Vom Bahnhof links die Bahnhofstraße entlang gehen, bei der Ampel die Straße überqueren und nach rechts in die Ansbacher Straße einbiegen, dieser folgen bis kurz vor das Rödertor, dort nach links in den Topplerweg abbiegen, der an der Stadtmauer entlang führt und in den Friedrich-Hörner-Weg übergeht. An dessen Ende nach rechts abbiegen und entweder auf der gegenüberliegenden Straßenseite durch die Tür gleich auf das Gelände des Wildbades gehen (und dort die Stufen hinunter) oder der Straße folgen und nach wenigen Metern die Abzweigung nach links auf die Fahrstraße zum Wildbad wählen.
Taxi vor Ort: 0 98 61 20 00 oder 0 98 61 72 27.
http://www.wildbad.de/