Liebeslied eines Kleinbürgermädchens

Tutzinger Salon

Liebeslied eines Kleinbürgermädchens

26. November 2015

Inhalt

Heute dürfen wir Sie zu einer Veranstaltung einladen, die sich mit Leben und Wirken zweier ganz besonderer Komponisten beschäftigt: Kurt Weill und Hanns Eisler.
 
Beide werden in den 1920er Jahren bekannt als Brecht-Komponisten, beide flüchten in den 30er Jahren vor den Nazis ins amerikanische Exil. Kurt Weill schreibt Musicals für den Broadway in New York. Hanns Eisler macht Filmmusik in Hollywood. Zwei Lebensläufe, die ähnlicher nicht erscheinen könnten. Zwei Persönlichkeiten jedoch, die unterschiedlicher nicht auf ihre Lebensumstände reagieren könnten.
 
Weill findet in New York sofort Anschluss. Er macht am Broadway der 40er Jahren eine steile Karriere mit Musicals, so dass sein Stil kaum mehr den Komponisten der Dreigroschenoper erkennen lässt. Eislers heute bemerkenswerte Kompositionen wie z.B. das „Hollywood Liederbuch“ hingegen finden in Hollywood wenig Gehör. Er schreibt für die Schublade, für spätere, bessere Zeiten, für eine „bereits befreite Gesellschaft“.
 
Der musikszenische Abend „Liebeslied eines Kleinbürgermädchens“ zeigt den ungeheuer großen musikalischen Facettenreichtum Eislers und Weills, und ihre sehr unterschiedliche Art, musikalisch auf das Zeitgeschehen zu reagieren: vom bissigen deutschen Chanson über die zwölftönige Parodie auf das klassische „Lied“ bis zum smoothen
Broadway-Song.
 
Durch ausgewählte Texte und Briefe der Komponisten wird stets der politische Hintergrund erlebbar gemacht, und dadurch auch die Strategien, welche die beiden Komponisten in Zeiten von Repression, Flucht, finanzieller Not und Krieg gewählt haben.
 
Dabei gewinnen gerade die Liebeslieder eine Brisanz, die bei Eisler ohnehin nie ohne politisches Anliegen gedacht werden können. Doch auch bei Weill lässt sich die Frage stellen, ob das sinnliche Erleben eines Liebesliedes Flucht aus dem Alltag bedeuten muss oder nicht auch zu dessen Bewältigung, gerade in politisch schwierigen Zeiten, beiträgt.
 
Dies und vieles andere herauszufinden, laden wir Sie herzlich ein!
 
Judith Stumptner
Studienleiterin

Tagungs-Programm

Donnerstag, 26. November 2015
19.30 UhrLiebeslied eines Kleinbürgermädchens - Ein musikszenischer Abend nach Hanns Eisler und Kurt Weill
Text und Gesang: Anna von Schrottenberg
Piano: Matthew Rubenstein
Regie: Johanna Hasse
19.30 Uhr
Liebeslied eines Kleinbürgermädchens - Ein musikszenischer Abend nach Hanns Eisler und Kurt Weill
Text und Gesang: Anna von Schrottenberg
Piano: Matthew Rubenstein
Regie: Johanna Hasse

Referierende

Matthew Rubenstein – Piano
studierte Klavier an der Manhattan School of Music, an der Universität von Illinois und der City University of New York. Er konzertierte in den USA, Brasilien und Deutschland in zahlreichen Solo- und Kammermusikaufführungen und gewann mehrere Preise bei internationalen Klavierwettbewerben. Bei cpo veröffentlichte er 2007 die erste komplette Aufnahme der Klavierwerke von Aribert Reimann. 2011 erschien bei Berlin Classics seine von Deutschlandradio-Kultur produzierte CD-Aufnahme „Berlin im Licht: Klaviermusik der Novembergruppe“, 2013 ein Solo-Programm, diesmal mit Klavierwerken des Berliner Komponisten Heinz Tiessen. Seit 2009 tritt er als Pianist beim Klaviertrio „expaTrio“ auf, das sich Mischprogrammen mit neuem und klassischem Repertoire widmet.
Anna von Schrottenberg – Text & Gesang
studierte Gesang am Konservatorium Zürich und Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Es folgten zahlreiche Engagements, u.a. am Theater der Jungen Welt Leipzig und am Jungen Deutschen Theater Berlin. Seit 2009 lebt und arbeitet Anna freischaffend in Berlin. Eigene Projekte umfassen z.B. „despite eisler“, eine Bearbeitung von Eislers „Hollywood Liederbuch“ oder das Lied-Programm „mérite caché“, in dem sie Sprüche aus Laotses „Tao te king“ vertonte. Am 33. Stage Song Contest (Przeglad Piosenki Aktorskiej) in Breslau erhielt sie 2012 den Spezialpreis der GEMA für ihre Vertonung und Interpretation von Wislawa Szymborskas Gedicht „Monolog für Kassandra“. In der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft ist sie im Vorstand tätig.

Preise & Informationen

Tutzinger Salon
 
Liebeslied eines Kleinbürgermädchens - Ein musikszenischer Abend nach Hanns Eisler und Kurt Weill
 
Text und Gesang: Anna von Schrottenberg
Piano: Matthew Rubenstein
Regie: Johanna Hasse
 
Donnerstag, 26. November 2015, 19:30 Uhr
im Musiksaal der Evangelischen Akademie Tutzing
 
Eintritt 5.– Euro / Abendkasse
Anmeldung nicht erforderlich!
Einlass 19.00 Uhr

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.