Im Rausch

Im Rausch

31. Januar - 02. Februar 2020

Inhalt

Wer Likör hat, hat auch Sorgen
                                                      (Frei nach Wilhelm Busch)
                                                                      
Höchst ambivalent trifft uns das Wechselbad von Sehnsucht und Süchten, von rauschhafter Begeisterung und dem Elend von Drogen- und Alkoholmissbrauch.
 
Keine mag sich berauschter Kreativität entziehen und ekstatische Ausrutscher sind dem Genie vergönnt. Doch unbarmherzig wird der Missbrauch von Drogen dem gefallenen Helden von gestern ebenso angekreidet, wie dem buchstäblich armen Schlucker im Alltagsumfeld des Normalbürgers.
 
Rausch und Sucht zerstören Menschen, Gruppen und ganze Kommunen, wie die jüngste Opiatproblematik in den USA zeigt. Sie zerstören Karrieren, Träume und Erfolge – und sie gefährden die Gesellschaft wirtschaftlich. Gleichzeitig ist der Prosecco zum Anstoßen Pflicht, die Bierdusche ein Zeichen des Erfolgs und die Linie Kokain auch ein Statussymbol, um nur die (alt)bekannten Süchte zu nennen. Doch wir sind viel weiter: Essen oder Nicht-Essen können genauso zur Suchtkrankheit werden, wie ein Übermaß an Aufputschmitteln – schon für die Jüngsten, damit diese auf der Jagd nach dem Erfolg auch weit genug kommen. Ohne Fleiß kein Preis, ohne Stimulans und Ritalin kein Orden?
 
Hin- und hergerissen entdecken wir beide Seiten in uns: als tremendum et fascinans charakterisiert Rodolf Otto (1917) das Religiöse in uns. Ganz ähnlich erleben wir fasziniert und erschrocken zugleich die Macht des Rausches mit seinen Lockungen und Gefährdungen. Sie rütteln an unserem geordneten Alltag. Wir laden interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Evangelischen Akademie Tutzing ein, um sich gemeinsam diesem meist emotional und dennoch seltsam konsequenzlos diskutierten Thema zu widmen.
 
Pfr. Frank Kittelberger
Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Volker Beck
Dipl.-Psych., Professor für Sozialmedizin am Fachbereich Soziale Arbeit an der Hochschule Darmstadt
Clara Hergenhahn
Studentin der Sozialwissenschaften, Darmstadt
Kora Werner
Studentin der Sozialwissenschaften, Darmstadt

Tagungs-Programm

Freitag, 31. Januar 2020
Anreise ab 15:00 Uhr
16.00 UhrWillkommen im Foyer bei Kaffee & Kuchen
16.30 UhrBegrüßung und Einführung in die Tagung
Pfr. Frank Kittelberger
16.45 UhrRausch und Sucht als Produktionsfaktoren gesellschaftlichen ZusammenhaltsDr. Aldo Legnaro
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrGesundheit, Krankheit & Suchtprävention im NationalsozialismusProf. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
21.00 UhrBegegnung und Gespräche in den Salons des Schlosses
Anreise ab 15:00 Uhr
16.00 Uhr
Willkommen im Foyer bei Kaffee & Kuchen
16.30 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Tagung
Pfr. Frank Kittelberger
16.45 Uhr
Rausch und Sucht als Produktionsfaktoren gesellschaftlichen ZusammenhaltsDr. Aldo Legnaro
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Gesundheit, Krankheit & Suchtprävention im NationalsozialismusProf. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
21.00 Uhr
Begegnung und Gespräche in den Salons des Schlosses
Samstag, 01. Februar 2020
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrPolitik zwischen Gewährenlassen und EingrenzenDr. Beate Grossmann
10.00 UhrSchwierigkeiten und Chancen bei der Integration suchtmittelkonsumierender MenschenEva Egartner
10.45 UhrKaffeepause
11.15 UhrRausch und Niederlage im Leistungssport - Erfolgssucht als Stimulans und der Griff zur DrogeGesprächsrunde mit
Prof. Ines Geipel
und
Florian Hinterberger
Moderation:
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrZwischen Liebesrausch un Krankheit - was ist Sexsucht?Michael Gerlach
14.45 UhrEinführung in die Gesprächsforen
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
15.00 UhrGesprächsforen
Forum 1
Sucht im Alter - nur ein Frauenproblem?Prof. Dr. Irmgard Vogt
Forum 2
Menschenskinder! Wenn Kindheit zur Nebensache wird - Konzepte zur Begleitung und Stärkung betroffener Familien und ihrer KinderCharlotte Weidenhammer
Forum 3
Sexsucht erkennen und damit umgehenMichael Gerlach
Forum 4
Höher, schneller, weiter - eine Leistungsgesellschaft unter DruckClara Hergenhahn
&
Kora Werner
16.15 UhrKaffeepause
16.45 UhrMedienwirkungen und Umgangsweisen in der FamilieJürgen Eberle M.A.
17.45 UhrOrganisatorisches
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrTwo beer or not two beer?" Wie Suchtbehandlung gelingen kannDr. med. Dietmar Seehuber
21.00 UhrBegegnung und Gespräche in den Salons des Schlosses
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Politik zwischen Gewährenlassen und EingrenzenDr. Beate Grossmann
10.00 Uhr
Schwierigkeiten und Chancen bei der Integration suchtmittelkonsumierender MenschenEva Egartner
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Rausch und Niederlage im Leistungssport - Erfolgssucht als Stimulans und der Griff zur DrogeGesprächsrunde mit
Prof. Ines Geipel
und
Florian Hinterberger
Moderation:
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Zwischen Liebesrausch un Krankheit - was ist Sexsucht?Michael Gerlach
14.45 Uhr
Einführung in die Gesprächsforen
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
15.00 Uhr
Gesprächsforen
Forum 1
Sucht im Alter - nur ein Frauenproblem?Prof. Dr. Irmgard Vogt
Forum 2
Menschenskinder! Wenn Kindheit zur Nebensache wird - Konzepte zur Begleitung und Stärkung betroffener Familien und ihrer KinderCharlotte Weidenhammer
Forum 3
Sexsucht erkennen und damit umgehenMichael Gerlach
Forum 4
Höher, schneller, weiter - eine Leistungsgesellschaft unter DruckClara Hergenhahn
&
Kora Werner
16.15 Uhr
Kaffeepause
16.45 Uhr
Medienwirkungen und Umgangsweisen in der FamilieJürgen Eberle M.A.
17.45 Uhr
Organisatorisches
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Two beer or not two beer?" Wie Suchtbehandlung gelingen kannDr. med. Dietmar Seehuber
21.00 Uhr
Begegnung und Gespräche in den Salons des Schlosses
Sonntag, 02. Februar 2020
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
08.00 UhrFrühstück
09.15 UhrDer leise Ruf des Schmetterlings: Leid, Sucht und Mut im Leben von Hardy Krüger jr.Prof. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
10.00 UhrWas sind Rausch und Sucht im suchtpsychiatrischen Sinne? Ein ForschungsüberblickProf. Dr. med. Anil Batra
11.00 UhrGnade statt Sucht? Pfade zwischen Erlösung und mühsamer AlltagsbewältigungEinführungsimpuls:
Pfr. Frank Kittelberger
Anschließend: Podiumsgespräch mit zwei Mitgliedern der Anonymen Alkoholiker
12.15 UhrVerabschiedung
Pfr. Frank Kittelberger
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
08.00 Uhr
Frühstück
09.15 Uhr
Der leise Ruf des Schmetterlings: Leid, Sucht und Mut im Leben von Hardy Krüger jr.Prof. Dr. Dipl.-Psych. Volker Beck
10.00 Uhr
Was sind Rausch und Sucht im suchtpsychiatrischen Sinne? Ein ForschungsüberblickProf. Dr. med. Anil Batra
11.00 Uhr
Gnade statt Sucht? Pfade zwischen Erlösung und mühsamer AlltagsbewältigungEinführungsimpuls:
Pfr. Frank Kittelberger
Anschließend: Podiumsgespräch mit zwei Mitgliedern der Anonymen Alkoholiker
12.15 Uhr
Verabschiedung
Pfr. Frank Kittelberger
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Beteiligte
 
Prof. Dr. med. Anil Batra, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinische Geriatrie und Suchtmedizin; Stellv. Ärztlicher Direktor, Leiter der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen
Jürgen Eberle M.A., Erziehungswissenschaftler, Soziologe und Familientherapeut; Praxis Mediensucht München
Eva Egartner, Diplompsychologin, Supervisorin; Geschäftsführende Vorsitzende Condrobs e.V., München
Prof. Ines Geipel, Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“; Amok-Forscherin; Dopingexpertin, von 2013 bis 2018 Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins, Berlin
Michael Gerlach, Diplompsychologe, Psychologischer Psychotherapeut; Ltd. Psychologe Hochgrat Klinik Oberstaufen
Dr. Beate Grossmann, Geschäftsführerin, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V., Bonn
Florian Hinterberger, Profisportler, Fussballtrainer, ehem. Sportdirektor von 1860 München, Tutzing
Dr. Aldo Legnaro, freier Sozialwissenschaftler; Forschungsschwerpunkte: Soziologie der Abweichung und Konformität, Drogensoziologie, Stadtsoziologie, Soziologie der Kontrollgesellschaft; Mitherausgeber Jahrbuch Suchtforschung, Köln
Norman Ohler, Journalist und freier Autor von Romanen, Sachbüchern und Drehbüchern, Berlin
Dr. med. Dietmar Seehuber, Chefarzt Abt. Sozialpsychiatrie, Suchtmedizin u. Psychotherapie der Klinik Hohe Mark, Standort Frankfurt
Prof. Dr. Irmgard Vogt, Professorin i.R.; Professur für Beratung in der sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Suchthilfe; Frankfurt University of Applied Sciences; Privatdozentin an der Goethe-Universität Frankfurt
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Studienleiter für Theologie und Gesellschaft, Religion, Philosophie und Recht, Evangelische Akademie Tutzing
Charlotte Weidenhammer, Mitarbeiterin bei „Menschenskinder“ - Werkstatt für Familienkultur e.V., Darmstadt
 

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Pfr. Frank Kittelberger, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Volker Beck, Hochschule Darmstadt
 
Tagungsorganisation
Cornelia Spehr,Telefon: 08158 251-125, Telefax: 08158 99 64 24, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit Karte oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich.  Anmeldeschluss ist der 17. Januar 2020.
 
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 24. Januar 2020 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, ab dem Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
 
Preise                       
für die gesamte Tagungsdauer: €

Teilnahmebeitrag 90.–
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                              53.–
Vollpension im Einzelzimmer                                                                    170.–
Vollpension im Doppelzimmer                                                                   126.–
Vollpension im Doppelzimmer als Einzelzimmer                                      186.–
Kurzzeitzuschlag                                                                                           10.–
In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten 
und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet                                 à 4.–
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Hinweis: Alkoholfreie Tagung
 
Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an.
 
Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt.  Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermittelnfinanziert. VerkehrsverbindungenFür die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage.
 
Bildnachweis: Walter Butz, Ausschnitt aus Nirwana 1, 2002, Foto © F. KittelbergerTagungsnummer: 0292020

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.