°Dekolonialisierung in Mittel-, Ost- und Südeuropa

°Dekolonialisierung in Mittel-, Ost- und Südeuropa

26. - 28. Juni 2023

Inhalt

Mit der Großinvasion Russlands am 24. Februar 2022 in die Ukraine wurden die lang verfolgten Absichten der imperialen Machtpolitik Putins für alle Welt sichtbar. Das Thema Dekolonisierung in Ost-, Mittel- und Südosteuropa rückte seitdem in vielen Ländern ins Zentrum der politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Debatten. Auch das hierarchische Ost-West-Verhältnis in Europa findet unter dieser Perspektive eine neue, kritische Betrachtungsweise. In den internationalen Osteuropawissenschaften werden (post-)koloniale Strukturen und Dynamiken bereits seit den 1990er Jahren verhandelt. Dabei geht es nicht nur um den russländischen Imperialismus: auch die deutsche Geschichte und die Expansionen nach Osten sowie die Tatsache, dass manche Gesellschaften von Kolonisatoren zu Kolonisierten wurden, werden in diesen Debatten wissenschaftlich erörtert.

Die erste Jahrestagung der neu gegründeten Projektgruppe Mittel- Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung und der Evangelischen Akademie Tutzing will die Dringlichkeit des Themas zum Anlass nehmen, Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Erinnerung im östlichen Europa aus der Perspektive der Dekolonisierung zu untersuchen. Dafür geben Wissenschaftler:innen im ersten Teil der Tagung mit kurzen Impulsvorträgen (Spotlights) Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Lehre. Dabei soll die eigene Perspektive auch kritisch hinterfragt werden. In den Werkstattgesprächen im zweiten Teil der Tagung geht es um den Transfer dieses Wissens in die politische Bildung. Hierfür stellen Wissenschaftler:innen und Expert:innen der politischen, historischen und kulturellen Bildung konkrete Praxisbeispiele bzw. Forschungsergebnisse vor. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmenden, wie Erkenntnisse aus der Wissenschaft und reflektierte Erfahrungen aus der Bildungspraxis in die eigene Arbeit übersetzt werden können.

Alix Michell
Evangelische Akademie Tutzing

Kateryna Stetsevych
Bundeszentrale für politische Bildung

Tagungs-Programm

Montag, 26. Juni 2023
Anreise ab 16.00 Uhr (regulär)
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrBegrüßung / Einführung
Kateryna Stetsevych
Alix Michell
19.30 UhrEröffnungsgespräch zum Thema "Dekolonisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Interdisziplinäre Perspektiven im Angesicht des Krieges"
Marina Grzini
Mirja Lecke
Mark Terkessidis
Moderation: Anna Delius
21.00 UhrBegegnungen & Gespräche in den Salons des Schlosses
mit musikalischer Begleitung (Just Friends: Jazz-Trio)
Anreise ab 16.00 Uhr (regulär)
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
Begrüßung / Einführung
Kateryna Stetsevych
Alix Michell
19.30 Uhr
Eröffnungsgespräch zum Thema "Dekolonisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Interdisziplinäre Perspektiven im Angesicht des Krieges"
Marina Grzini
Mirja Lecke
Mark Terkessidis
Moderation: Anna Delius
21.00 Uhr
Begegnungen & Gespräche in den Salons des Schlosses
mit musikalischer Begleitung (Just Friends: Jazz-Trio)
Dienstag, 27. Juni 2023
07.45 UhrMeditatives auf der Seeterrasse
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrEinführung in den Tag
Spotlight I: Erinnerungspolitik & Geschichtsschreibung
Andrii Portnov
Irena Vaišvilaité
09.45 UhrSpotlight II: Kunst & Kultur
Vesna Goldsworthy
Rory Finnin
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrSpotlight III: Politik & Gesellschaft
Jan C. Behrends
Moritz Florin
11.45 UhrSpotlight IV: Klima & Wirtschaft
Anna Veronika Wendland
Adrian Ivakhiv
12.30 UhrMittagessen
13.30 UhrParallele Werkstätten
Werkstatt I: Erinnerungspolitik & Geschichtsschreibung
Christoph Meißner
Ana Milosevic
Werkstatt II: Politik & Gesellschaft
Irene Hahn-Fuhr
Zoltán Ginelli
15.00 UhrKaffeepause
15.30 UhrParallele Werkstätten
Werkstatt III: Klima und Wirtschaft
Kalina Dukovska
Werkstatt IV: Kunst & Kultur
Dorota Kolodziejczyk
Vasyl Cherepanyn
18.00 UhrAbendessen
19.30 UhrKrym - eine Insel?
Rory Finnin
Alim Aliev
Moderation: Zaal Andronikaschwili
Konzert: ukrainisch-krimtatarisches Musikprojekt Djemil Karikov, Nial Khalova, Natalia Rybka Parkhomenko, Alim Aliev
20.30 UhrBegegnungen & Gespräche in den Salons des Schlosses
07.45 Uhr
Meditatives auf der Seeterrasse
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Einführung in den Tag
Spotlight I: Erinnerungspolitik & Geschichtsschreibung
Andrii Portnov
Irena Vaišvilaité
09.45 Uhr
Spotlight II: Kunst & Kultur
Vesna Goldsworthy
Rory Finnin
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Spotlight III: Politik & Gesellschaft
Jan C. Behrends
Moritz Florin
11.45 Uhr
Spotlight IV: Klima & Wirtschaft
Anna Veronika Wendland
Adrian Ivakhiv
12.30 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Parallele Werkstätten
Werkstatt I: Erinnerungspolitik & Geschichtsschreibung
Christoph Meißner
Ana Milosevic
Werkstatt II: Politik & Gesellschaft
Irene Hahn-Fuhr
Zoltán Ginelli
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Parallele Werkstätten
Werkstatt III: Klima und Wirtschaft
Kalina Dukovska
Werkstatt IV: Kunst & Kultur
Dorota Kolodziejczyk
Vasyl Cherepanyn
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Krym - eine Insel?
Rory Finnin
Alim Aliev
Moderation: Zaal Andronikaschwili
Konzert: ukrainisch-krimtatarisches Musikprojekt Djemil Karikov, Nial Khalova, Natalia Rybka Parkhomenko, Alim Aliev
20.30 Uhr
Begegnungen & Gespräche in den Salons des Schlosses
Mittwoch, 28. Juni 2023
07.45 UhrMorgenandacht in der Kapelle
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrWerkstatt - Präsentationen
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrGemeinsame Abschlussrunde: Wrap up, Feedback und Perspektiven
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Kapelle
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Werkstatt - Präsentationen
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Gemeinsame Abschlussrunde: Wrap up, Feedback und Perspektiven
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende



Referierende und Moderierende
Alim Aliev, Stellvertretender Generaldirektor, Ukrainisches Institut, Kyjiw
Zaal Andronikashvili, Ko-Leiter Programmbereich Weltliteratur, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin
Jan Claas Behrends, Professur „Demokratie und Diktatur. Deutschland und Osteuropa von 1914 bis zur Gegenwart “,Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), wissenschaftlicher Mitarbeiter, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Katarina Berg, Referentin für Südosteuropa, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Anna Delius, Referentin für Polen und das Baltikum, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Rory Finnin, Professor für Ukrainestudien, Universität Cambridge
Moritz Florin, Privatdozent, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Zoltán Ginelli, Geograf, Historiker, Nationale Universität für öffentlichen Dienst, Budapest
Vesna Goldsworthy, Professorin für Englische Literatur und Kreatives Schreiben, Universität Exeter
Marina Grzinic, Philosophin, Künstlerin,Professorin, Akademie der bildenden Künste Wien
Irene Hahn-Fuhr, Mitglied der Geschäftsführung, Zentrum Liberale Moderne, Berlin
Adrian Ivakhiv, Professor für Theorie und Kultur der Umwelt, Universität Vermont
Dorota Kolodziejczyk, Assistenzprofessorin, Institut für Anglistik, Universität Wroclaw
Mirja Lecke, Professorin für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft, Universität Regensburg
Christoph Meißner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Alix Michell, Studienleiterin, Evangelische Akademie Tutzing
Ana Miloševic, Postdoc, Institut für Kriminologie, Katholische Universität Leuven
Andrii Portnov, Professur „Entangled History of Ukraine“, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Carolin Savchuk, Referentin für Russland und Belarus, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Kateryna Stetsevych, LeiterinProjektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Dr. Mark Terkessidis, Autor und Migrationsforscher, Köln/ Berlin
Vasyl Cherepanyn, Leiter des Visual Culture Research Center Kyjiw
Irena Vaišvilaite,Diplomatin a.D, außerordentliche Professorin, Universität Vilnius
Anna Veronika Wendland, Forschungskoordinatorin, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg
Heike Winkel, Referentin für Aufklärung über russländische Desinformation, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin

Preise & Informationen

 
Veranstaltungsleitung
Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing
Kateryna Stetsevych, Bundeszentrale für politische Bildung

Organisation & Information
Rita Niedermaier, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-128. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Zielgruppe
Die Tagung gibt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Mitarbeitenden von NGOs und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie anderen Aktiven der politischen Bildungspraxis die Gelegenheit zum Austausch.

Pressekontakt
Journalistinnen und Journalisten wenden sich bitte an unsere Pressestelle.

Teilnahmegebühr: keine
Die Bundeszentrale für politische Bildung vergibt Plätze für die Teilnahme an der Konferenz nach Verfügbarkeit. Im Fall einer Zusage übernimmt sie die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung. Die Teilnahme ist nur nach Bestätigung der Anmeldung durch die bpb möglich.

Anmeldung unter: Dekolonialisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa | bpb.de

Kooperationspartner
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung
 

Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.


Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer klimaneutralen Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage.


Bildnachweis: Adobe Stock
Veranstaltungsnummer: 0862023

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.   

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.