Da Sein – Begleiten – Ruder übernehmen?! 6. Fachtag Ethik: Verantwortung

Da Sein – Begleiten – Ruder übernehmen?! 6. Fachtag Ethik: Verantwortung

26. April 2018

Inhalt

WER BEHAUPTET, ZU WISSEN, WAS FÜR MICH GUT SEI, WILL HERRSCHEN
                                                                                                                                           frei nach Adorno aus den „minima moralia“ (1951)

Im Wörterbuch finden wir:  Ver·ant·wor·tung, Substantiv [die]; ohne Plural 1. die Pflicht, dafür zu sorgen, dass (in bestimmten Situationen) das Notwendige und Richtige getan wird und kein Schaden entsteht 2. die Verpflichtung, für seine Handlungen einzustehen und ihre Folgen zu tragen.

Die Definitionen des Dudens und seiner Wörterbücher sind eindeutig. Verantwortung hat mit Entscheidungen, Urteilen und Handlungen zu tun. Sie muss Schaden vermeiden und sie fordert, für die Folgen einer Handlung gerade zu stehen. Dies ist eine große Aufgabe, die erhebliche charakterliche Voraussetzungen, Stärken und Ressourcen verlangt. Die Übernahme von Verantwortung kostet also Kraft und birgt Risiken. Ihr haftet aber auch der Reiz der Macht an.

„Als ich die Zustände in dieser Familie sah, habe ich das Ruder übernommen und einiges ins Reine gebracht. Das war bitter nötig!“ Dieser Satz eine Hospizbegleiterin in einer Supervision zeigt, wie schmal der Grat und wie durchlässig die Grenze zwischen einer einfühlsamen an den Lebensumständen der Betroffenen orientierten Hilfe einerseits und einer auf eigenen Wertvorstellungen beruhenden Lösung und Veränderung von Umständen andererseits sein kann. In allen helfenden Beziehungen ist dies ein wichtiges Thema für die Reflexion der eigenen Arbeit. Auch in der wohlgemeinten Hospizbegleitung von Sterbenden und ihren Familien ist die Übernahme von Verantwortung im Alltag immer wieder notwendig und will sorgsam bedacht sein.

Auf diesem Fachtag sollen philosophische, theologische und gesellschaftspolitisch-sozialwissenschaftliche Grundlagen zur Übernahme von Verantwortung diskutiert werden. In Workshops wird das Thema anhand klassischer Handlungsfelder der praktischen Hospizarbeit und in einer Fallarbeit konkretisiert. Wir laden herzlich zum 6. Fachtag Ethik in die Evangelische Akademie Tutzing ein.

Dr. Thomas Binsack, Stiftungsratsvorsitzender, Bayerische Stiftung Hospiz
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter,  Evangelische Akademie Tutzing
 

Tagungs-Programm

Donnerstag, 26. April 2018
09.30 UhrAnkommen & Kaffee
10.00 UhrBegrüßung
Pfr. Frank Kittelberger
Einführung
Dr. med. Thomas Binsack
10.30 UhrZur Übernahme von Verantwortung aus philosophischer SichtProf. Dr. Martina Wegner
11.00 UhrVerantwortung in theologischer SichtDr. theol. Friedemann Steck
11.30 UhrGesellschaft und VerantwortungProf. Dr. Martina Wegner
im Gespräch mit
Dr. theol. Friedemann Steck
Moderation
Pfr. Frank Kittelberger
12.30 UhrMittagessen und Gespräche am See
14.00 UhrWorkshops
1. Die Übernahme von Verantwortung in einer Begleitung aus juristischer SichtRA Tanja Unger
2. Haben wir denn eine Wahl?Erfahrungen mit Angehörigen, die Verantwortung übernehmen (müssen)
Gregor Sattelberger
3. Manchmal sind die Angehörigen unser Hauptanliegen!Gespräch mit einem Hospizbegleiter & einer Einsatzleiterin
Laura Schrimpf
4. Auch der Verein trägt VerantwortungKunibert Herzing
5. Wenn es mit Angehörigen schwierig ist: Workshop mit FallarbeitPfrin. Dorothea Bergmann
15.00 UhrKaffeepause
15.30 UhrPodium: Die Workshopleiter im Gespräch
Dr. med. Thomas Binsack
Moderation:
16.15 UhrRückblick - Ausblick - VerabschiedungPfr. Frank Kittelberger
09.30 Uhr
Ankommen & Kaffee
10.00 Uhr
Begrüßung
Pfr. Frank Kittelberger
Einführung
Dr. med. Thomas Binsack
10.30 Uhr
Zur Übernahme von Verantwortung aus philosophischer SichtProf. Dr. Martina Wegner
11.00 Uhr
Verantwortung in theologischer SichtDr. theol. Friedemann Steck
11.30 Uhr
Gesellschaft und VerantwortungProf. Dr. Martina Wegner
im Gespräch mit
Dr. theol. Friedemann Steck
Moderation
Pfr. Frank Kittelberger
12.30 Uhr
Mittagessen und Gespräche am See
14.00 Uhr
Workshops
1. Die Übernahme von Verantwortung in einer Begleitung aus juristischer SichtRA Tanja Unger
2. Haben wir denn eine Wahl?Erfahrungen mit Angehörigen, die Verantwortung übernehmen (müssen)
Gregor Sattelberger
3. Manchmal sind die Angehörigen unser Hauptanliegen!Gespräch mit einem Hospizbegleiter & einer Einsatzleiterin
Laura Schrimpf
4. Auch der Verein trägt VerantwortungKunibert Herzing
5. Wenn es mit Angehörigen schwierig ist: Workshop mit FallarbeitPfrin. Dorothea Bergmann
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Podium: Die Workshopleiter im Gespräch
Dr. med. Thomas Binsack
Moderation:
16.15 Uhr
Rückblick - Ausblick - VerabschiedungPfr. Frank Kittelberger

Referierende

BETEILIGTE
Pfrin Dorothea Bergmann, Pfarrerin, Supervisorin (DGSv/DGfP), Trainerin für Ethikberatung (AEM), Gestalttherapeutin; Pastoralpsychologische Pfarrstelle SPES (Spiritualiät • Palliative Care • Ethik • Seelsorge ) der Hilfe im Alter der IMM, Leitung Ethikbeirat der Hilfe im Alter der IMM, München
Karl Frass, Rentner; aktiver Hospizhelfer im Christophorus Hospiz Verein e.V., München
Kunibert Herzing, 1. Vorsitzender Hospizverein Landshut; Netzwerkmoderator im Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk Landshut Gregor Sattelberger, Gesundheits- und Krankenpfleger; Dipl. Pflegewirt (FH); MAS Palliative Care; Palliativfachkraft: Leitung Team Pflege im Ambulanten Dienst des Christophorus Hospiz Verein e.V., München
Laura Schrimpf, Dipl. Sozialpäd. (FH), Palliativfachkraft; Koordinatorin im Christophorus Hospiz Verein e.V., München
Dr. theol. Friedemann Steck, Studentenpfarrer, Evangelische Studentengemeinde ESG an der LMU München RA
Tanja Unger, Fachanwältin der Kanzlei Putz • Sessel • Steldinger – Kanzlei für Medizinrecht, München
Prof. Dr. Martina Wegner, Philosophie,  Kommunikationswissenschaften; Lehrgebiet: Organisation von Zukunftsdiskursen; Ltg. Studiengang Management sozialer Innovationen an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule für angewandt Wissenschaften München

TAGUNGSLEITUNG
Dr. med. Thomas Binsack, Palliativmediziner; ehem. Chefarzt der Palliativstation St. Johannes von Gott am Krankenhaus Barmherzige Brüder München; Vorsitzender Stiftungsrat der Bayerischen Stiftung Hospiz; Dachau
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing

Preise & Informationen

ANMELDUNG / ORGANISATION
 
Cornelia Spehr, Tel.: 08158 251-125, Fax: 08158 99 64 25. E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Bitte melden Sie sich schriftlich (Online oder direkt per E-Mail an die Tagungsassistenz) bis zum 23. April 2018 an. Sie erhalten von uns eine Anmeldebestätigung.

Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 23. April 2018 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt.

Für die Teilnahme an diesem Fachtag sind bei Ankunft in der Akademie 28.– € für die Tagesverpflegung zu entrichten  (2 x Kaffee mit Gebäck; 1 x Mittagessen).
Die Tagung wird aus Kirchensteuermitteln und aus einem Zuschuss der Bayerischen Stiftung Hospiz finanziert.
 
Bildnachweis: privat / eat archiv
Veranstaltungsnummer: 0472018
 

Diese Tagung ist nach dem BzGBW als Bildungszeit geeignet

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €. Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.