Blaues Land und Großstadtlärm

Blaues Land und Großstadtlärm

29. September - 01. Oktober 2017

Inhalt

STADTLUFT MACHT FREI, DORFIDYLL GEBORGEN – WIR BRAUCHEN BEIDES: WIR EXPRESSIONISTEN?
 
Wie Tannen im Gegenwind, so laufen die Menschen durch die Städte. Autos, Lichter, Lärm, Schaufenster, Warenüberfluss, Varieté, Paare und Passanten – alles tanzt, rast, pulsiert, giert unter den Laternen nach dem Rendezvous mit dem Zufall. Die Großstadt fasziniert – und: verstört. Vor 100 Jahren wie heute rasen wir aus der Enge ins Offene, stürzen uns in das Kesseltreiben der hitzigen Stadt. Bis wir, wie betäubt von den flirrenden Reizen, uns nach der Geborgenheit im Nest sehnen, in die Natur oder auf den Bauernhof flüchten.
 
Wir brauchen beides: die große weite Welt und den geschützten Winkel. Die Kurzweil der City und die Muse der Landschaft. Wo, wenn nicht im deutschen Expressionismus, gewinnen die Gegensätze, ja Gegenwelten, Form, Farbe, Figur, Profil und Atmosphäre? Wer, wenn nicht die Kunst, lockt uns aus dem Vertrauten ins Fremde, verführt uns oftmals Konservative zu Rebellen gegen das Immergleiche, nährt im Allzuähnlichen die Neugier nach dem Unähnlichen? Kunst, eine Vorschule der Politik?
 
Es geht, bei der Kunst nicht anders als in Religion, Politik, Musik  oder Sport, inmitten des Bekannten um den Kontakt mit dem Unbekannten. Da knirschen unseren Routinen, knarzen die Konventionen, zerren uns die Widersprüche der Moderne in existentielle Fragen: Funktionieren wir nur oder tanzen wir mal aus der Reihe? Ersticken wir im Konsum oder ris-kieren wir unsere Passionen? Verlieren wir uns im Tempo des Fortschritts oder bewahren wir uns ein Minimum solidarischen Zusammenhaltens? Wie stoppen wir den Raubbau an Mensch und Natur?
 
In der einmaligen Ausstellung Die Sammlung Braglia (Brescia) konfrontiert uns der deutsche Expressionismus mit der Moderne. Bildern von Naturidyll und City, Kinderspiel und Industrie, ländlicher Heimat und städtischen Flaneuren steht die Literatur gegenüber mit der gleichen Angst und der gleichen Faszination für ein modernes Leben ins Offene und für so etwas wie Heimat, von der wir im Heimweh träumen.
 
Wir laden alle Interessierten sehr herzlich ein zum expressionistischen Spaziergang durch Kunst und Literatur, als sei es unser Leben.
 
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Franz Marc Museum Kochel am See
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Freitag, 29. September 2017
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrBlaues Land und GrosstadtlärmBegrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
19.30 UhrLesen und Sehen. Die Kunst des deutschen Expressio- nismus im Dialog mit der zeitgenössischen LiteraturEinführung
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
Lesungmit
Jovita Dermota
20.30 UhrPartizipationParallelen der Wahrnehmung & Glück des Sehens und Lesens
PD Dr. Jan-Georg Söffner
21.30 UhrGespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Blaues Land und GrosstadtlärmBegrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
19.30 Uhr
Lesen und Sehen. Die Kunst des deutschen Expressio- nismus im Dialog mit der zeitgenössischen LiteraturEinführung
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
Lesungmit
Jovita Dermota
20.30 Uhr
PartizipationParallelen der Wahrnehmung & Glück des Sehens und Lesens
PD Dr. Jan-Georg Söffner
21.30 Uhr
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Samstag, 30. September 2017
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrUtopie DemokratieÜber (un-)eingelöste Versprechen 1917-2017
Dr. Tamara Ehs
10.00 UhrDie blaue Stadt – Transformation und WahrnehmungDie Ästhetik als Komplementär zum Bedarf
Amandus Sattler
11.00 UhrKaffeepause
11.30 UhrZutiefst fasziniert, zutiefst verstört „Das Tempo dieser Zeit ist keine Kleinigkeit“
Prof. Dr. Bernd Scheffer
12.30 UhrMittagessen
13.30 UhrFahrt nach Kochel am See ins Franz Marc Museum
14.30 UhrDie Sammlung Braglia im Franz Marc MuseumBesuch der Ausstellung im Franz Marc Museum Kochel am See
Kaffee, Tee & Kuchen
im Museumsrestaurant "Blauer Reiter"
17.30 UhrRückfahrt nach Tutzing
18.30 UhrAbendessen
20.00 UhrRhythmus für Paare und PassantenSwing live in der Schlossdiele
Bernd Hess
Geselligkeit in den Salons
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Utopie DemokratieÜber (un-)eingelöste Versprechen 1917-2017
Dr. Tamara Ehs
10.00 Uhr
Die blaue Stadt – Transformation und WahrnehmungDie Ästhetik als Komplementär zum Bedarf
Amandus Sattler
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Zutiefst fasziniert, zutiefst verstört „Das Tempo dieser Zeit ist keine Kleinigkeit“
Prof. Dr. Bernd Scheffer
12.30 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Fahrt nach Kochel am See ins Franz Marc Museum
14.30 Uhr
Die Sammlung Braglia im Franz Marc MuseumBesuch der Ausstellung im Franz Marc Museum Kochel am See
Kaffee, Tee & Kuchen
im Museumsrestaurant "Blauer Reiter"
17.30 Uhr
Rückfahrt nach Tutzing
18.30 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Rhythmus für Paare und PassantenSwing live in der Schlossdiele
Bernd Hess
Geselligkeit in den Salons
Sonntag, 01. Oktober 2017
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
09.00 UhrProfil Gesicht Maske – Menschen auf der öffentlichen BühnePerformance damals und heute
Prof. Dr. Andreas Bernard
11.00 UhrTraumland versus PolitikWie Expressionismus und Pop die Welt verändern?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
10.00 UhrNatur & KunstGisela Krohn
12.00 UhrDie Farben des HimmelsDie irdische Transzendenz der Kunst
Pfr. Heinrich Weniger
13.00 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
09.00 Uhr
Profil Gesicht Maske – Menschen auf der öffentlichen BühnePerformance damals und heute
Prof. Dr. Andreas Bernard
11.00 Uhr
Traumland versus PolitikWie Expressionismus und Pop die Welt verändern?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
10.00 Uhr
Natur & KunstGisela Krohn
12.00 Uhr
Die Farben des HimmelsDie irdische Transzendenz der Kunst
Pfr. Heinrich Weniger
13.00 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Prof. Dr. Andreas Bernard, Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien, Zentrum für Digitale Kulturen (CDC) und Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik (KdK), Universität Lüneburg
Jovita Dermota, Schauspielerin, München
Dr. Tamara Ehs, Politikwissenschaftlerin, Vorsitzende IG Demokratie, Lehr-beauftragte Politologie, Universität Wien, Wien/Austria
Ernst Hofacker, Journalist, Autor, München
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Direktorin und Geschäftsführerin, Franz Marc Museum, Kochel am See
Gisela Krohn, Künstlerin, Gut Deixlfurt/Atelier Tutzing
Amandus Sattler, Dipl.-Ing. Architekt, Founding Partner, München
Prof. Dr. Bernd Scheffer, Germanistik, Komparatistik, Nordistik, LMU München
Prof. Dr. Jan Söffner, Fakultät Kulturwissenschaften, Lehrstuhl für Kulturtheorie und Kulturanalyse an der Zeppelin Universität Friedrichshafen
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Studienleiter, Gesellschaftswissenschaftliches Referat Evangelische Akademie Tutzing
Pfr. Heiner Weniger, Systematische Theologie, Kunst + Kirche, Nürnberg

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Franz Marc Museum Kochel am See
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
 
Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23
Email: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte, per Email (Tagungsorganisation) oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich. Anmeldeschluss ist der 22. September 2017.
 
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 22. September 2017 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
 
Preise für die gesamte Tagungsdauer:
 
Teilnahmebeitrag
Inklusive Museumseintritt und Busfahrt nach Kochel                                   85.– €
 
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                               49.–
Vollpension – im Einzelzimmer                                                                  166.– €
– im Zweibettzimmer                                                                                   122.– €
– im Zweibettzimmer als Einzelzimmer                                                      182.– €
 
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung                                                      10.– €
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Cash. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzel-leistungen können nicht rückvergütet werden.
 
Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Bei Inanspruchnahme des Preisnachlasses schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises zu.
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.
 
Kooperationspartner
In Kooperation mit dem Franz Marc Museum Kochel am See
 
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing" Sorge zu tragen. Möchten Sie darüber hinaus der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen eine Spendenbescheinigung aus.
 
Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage.
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Park-plätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.
 
Bildnachweis: Lyonel Feininger, 44 elegante Schirm- und Zylinderherren, 1912. Gouache und Tusche auf Papier, Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano. Foto: Christoph Münstermann
Tagungsnummer: 0032018
 

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.