Martin Becher: Präventive Arbeit gegenüber Rechtsextremismus ist notwendig

Noch in den 80er und 90er Jahren war Rechtsextremismus und -populismus kein Thema für die Kirchen.„Das hat sich heute entscheidend geändert“, sagt Martin Becher, seit 2011 Geschäftsführer vom Bayerischen Bündnis für Toleranz, und verweist auf das Handlungskonzept der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), das soeben unter dem Titel „Ja zu Gottes gelebter Menschenfreundlichkeit – nein zum Rechtsextremismus“ erschienen ist.

In seiner Gastkolumne für den am 27. Februar 2017 erscheinenden Newsletter der Evangelischen Akademie Tutzing macht Becher deutlich, dass sich die ELKB mit ihrer Publikation eindeutig in der Auseinandersetzung mit Neonazis positioniert hat und unmissverständlich eintritt für „Demokratie, Toleranz, Menschenrechte und Menschenwürde“.

Um dem Rechtsextremismus und den Neonazis wirksam begegnen zu können, bedarf es nach Bechers Ansicht einer Verstärkung der präventiven Arbeit in der Jugend- und Erwachsenenbildung, in der Altenarbeit sowie in der Diakonie und in den Gemeinden vor Ort.

Eine noch größere Herausforderung für die Kirchen sieht der Diplom-Pädagoge allerdings im Hinblick auf die neueren rechtspopulistischen Strömungen in Staat und Gesellschaft. Denn während man sich gegenüber den Neonazis und deren Parolen noch deutlich abgrenzen konnte, ist dies bei dem Neuen Rechtspopulismus nicht mehr ohne weiteres möglich. „Die Herausforderungen sind vielfältiger und komplexer geworden“, erklärt Becher und ergänzt „der Weg zur Klärung der eigenen Position ist ungleich länger als der in der Auseinandersetzung mit den Neonazis.“ Was kann man tun? Becher rät, zunächst einmal „ruhig, sachlich und bei uns selbst zu bleiben.“ Darüber hinaus empfiehlt er: „Wir sollten leidenschaftlich für die eigenen Werte und Haltungen eintreten: Demokratie, Menschenrechte, Vielfalt, Respekt.“ Auf diese Weise, so hofft Martin Becher, wird man den Weg zu einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit dem Neuen Rechtspopulismus gehen können.

Den vollständigen Text der Gastkolumne finden Sie hier.

Foto: Martin Becher © Bayerischer Rundfunk

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