Ellen Überschär: Frieden in der Gesellschaft ist möglich

Die Hass-Botschaften rechter Blogs im Internet sind destruktiv und antidemokratisch. Man kann etwas dagegensetzen: die Friedensbotschaft des Evangeliums, empfiehlt Dr. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT), in ihrer Gastkolumne für den am 31. Januar 2017 erscheinenden Newsletter der Evangelischen Akademie Tutzing.

Angesichts der sich in Europa vermehrenden rechtsnationalen Parolen und einer sich verdunkelnden Weltlage fragt Ellen Ueberschär danach, ob es vor diesem Hintergrund angemessen sei, für einen Reformationssommer 2017 zu werben, bei dem es vielfäjtige, internationale Feste und Feiern in Wittenberg und den anderen Orten der Reformation geben soll. Die Weltausstellung in Wittenberg wird den Reigen der Feste am 20. Mai eröffnen. Kurz darauf, am 24. Mai, wird der Kirchentag nach Berlin einladen. Ab dem 25. Mai gibt es dann sechs Kirchentage in acht Städten: Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Jena/ Weimar, Dessau-Roßlau und Halle/Eisleben: kulturelle, spirituelle und touristische Stationen auf dem Weg zum gemeinsamen Festgottesdienst am 28. Mai 2017 in Wittenberg. Ein fröhliches, ausgelassenes Festwochenende vor der Drohkulisse der sich verschärfenden Weltlage? Ist das sinnvoll?

Die DEKT-Generalsekretärin bejaht diese Frage ausdrücklich. „Es gibt nichts Wirkungsvolleres, als dass sich am 28. Mai 2017 möglichst viele Christinnen und Christen versammeln, die der rückwärtsgewandten Hass-Botschaft der rechten Blogs und Netzwerke die Friedensbotschaft des Evangeliums entgegensetzen“, so Ueberschär. „Wir werden Menschen erleben“, fährt die Generalsekretärin fort, „die sich mit hoher Kompetenz und großer Leidenschaft für Frieden einsetzen, die sich kritisch auseinandersetzen mit den Mängeln der Globalisierung, die das gleichberechtigte Zusammenleben aller und den Respekt vor Minderheiten vehement verteidigen.“

Ellen Ueberschär verurteilt die Kriegsherde in aller Welt und die fehlende Aussicht auf Frieden im Nahen Osten, in Afrika und in der Ukraine. Und sie beklagt, dass es hierzulande Menschen gibt, die die Demokratie, die nach zwei Weltkriegen eigentlich gehegt und gepflegt werden muss, mit Füßen treten und Hass verbreiten. Gleichwohl vertritt Ueberschär die Meinung, dass Frieden in der Gesellschaft möglich ist und empfiehlt: „Erst recht ist ein internationales, buntes und vielsprachiges Fest eines der besten Rezepte gegen eine destruktive, antidemokratische Protesthaltung.“

Die Gastkolumne von Dr. Ellen Ueberschär erhalten Sie -> hier.

Foto: Dr. Ellen Ueberschär © Jens Schulze

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